Wer weiß schon, wann und wie oft ein anderer Mensch glücklich ist?
Sicher gibt es Fehleinschätzungen ... aber vielleicht gibt es Annäherungen?
Immer wenn Johanna das Wort "Güterfelde " aussprach, und sie sprach es langsam und betonte jede Silbe,
dann leuchteten ihre Augen. Güterfelde war ihr Traum, ihr Versailles und ihr Schlaraffenland.
Johanna hatte in Güterfelde, im Umland von Berlin, eine große Garage gemietet und alle Güter, die sich
in vielen Jahren in ihrer Wohnung angesammelt hatten und die nicht direkt verwendet werden konnten, und das war
fast alles, wurden in Güterfelde zwischengelagert, denn eines war absolut gewiss, es konnte nur ein vorübergehender
Zustand sein.
Für den Transport war ihr Bruder zuständig, klein und mikrig, ewig rauchend. Der Bruder trug all die vielen Schachteln und
Kisten und auseinandergenommenen Möbel dier vier Treppen hinunter, verstauchte sie in den reparaturanfälligen
Kleintransporter, während Johanna mit Baseball-Käppi alles überwachte, seelig lächelnd, denn nun ging es nach Güterfelde. Ob es da Felder gab, kann ich nicht sagen. Ich wage zu behaupten, dass das Johanna auch gar nicht inter-
essierte, sie hatte genug damit zu tun, nach der Ankunft strategisch zu planen, wie der immer kleiner werdende
Stauraum optimal genutzt werden könnte, wie ein General Anweisungen erteilend, während ihr dünner Bruder
mit dünnen Armen die Kisten und Möbel hin- und her- manövrierte. Das waren die guten Tage.
Aber es kamen auch wieder schlechtere Tage. Als es hieß, nun werde das Haus endgültig verkauft, als nach
mehreren gescheiterten Verhandlungen ein Münchner Großinvestor eintraf, der das völlig marode Haus von Grund
auf sanieren wollte.
Natürlich beschloss man auf den Mieterversammlungen, sich nichts gefallen zu lassen, und da taten sich unsere drei
Junggesellen besonders militant hervor. Aber eines Tages überraschte uns Johanna während einer Mieterversammlung
damit, dass sie l5OO DM - in ihrer Hand haltend - hin- und herwedelte. Die hatte man ihr nämlich "geschenkt" für
den Fall, dass sie sang- und klanglos ihre Wohnung aufgäbe, mit dem Versprechen, ihre gesamte Habe - je nach
Wunsch - in eine neue Wohnung oder in die Großgarage in Güterfeld zu bringen. Das war fast zu viel des Glücks, und
wieder leuchteten Johannas Augen: sozusagen triumphierend.
Fortsetzung folgt (Teil 7)
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.05.2016.
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