Sokrates, die beginnende Deutschland-Verdämmerung und wie sich vernünftige Deutsche in dieser historischen Phase verhalten sollten
Sokrates sitzt an einer belebten Straße in einem so genannten „Brennpunkt-Viertel“ einer deutschen Großstadt, hat ein graues Fähnchen mit verblassten deutschen Farben und mit der Aufschrift „Deutschland“ in der Hand und hat neben sich einen Kasten mit Flugblättern stehen.
Wenn er gefragt wird, was er damit beabsichtige, dann antwortet er kurz, dass er den Niedergang Athens und des antiken Hellas miterlebt habe, den Niedergang Roms und des römischen Reiches, den Niedergang Venedigs und seines Mittelmeerimperiums, den Niedergang Englands und seines weltumspannenden Empires und dass für ihn die Zeichen darauf hinweisen, dass der Niedergang Deutschlands und Mitteleuropas begonnen habe.
Er wolle nun die Spannungen und Auseinandersetzungen mindern, die mit einem solchen Niedergang verbunden sind und weist dann auf den Kasten mit den von ihm verfassten Flugblättern. Wer will, kann sich eines nehmen. Auf diesen Flugblättern steht:
In der Geschichte wiederholen sich alle Grundabläufe in ihren Grundstrukturen - zwar mit anderen Menschen und anderen Namen und anderen Details, aber im Grundraster sind sie mit den Grundverhaltensmustern des Menschen verbunden, deren genetische Basis sich in der Altsteinzeit (ca. 500.000 Jahre) herausgebildet hat. Wir tragen alle eine Steinzeit-Genetik in uns.
Zu solchen Grundabläufen gehören auch der Aufstieg und Niedergang von Kulturen und Völkerwanderungen. Fast alle großen Kulturen entstanden in ihrer Aufstiegsphase durch große und motivierende Herausforderungen, waren in ihrer Blütezeit durch eine relative Wohlstandsphase zusammen mit einer kontinuierlichen Abnahme der Geburten (aus verschiedenen Gründen) gekennzeichnet und erfuhren in ihrer Niedergangsphase in der Regel ein Überrolltwerden durch geburtenstärkere Nachbarvölker. Denn die Menschen sind immer mobil gewesen und es gilt im Großen wie im Kleinen das eherne Gesetz, dass Populationen ohne genügende Reproduktionen ihr Recht auf ihren jeweiligen Lebensraum verlieren.
Die deutsche Geschichte als mitteleuropäische politische Macht begann mit dem deutschen Reich im Spätmittelalter. Damals war der räumliche Rahmen für eine Großmacht gelegt, die eine Zeitlang in Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft und Ausbreitung die führende Macht Europas gewesen ist. Während aber andere Nationen solche guten Rahmenbedingungen erhalten und ausgebaut haben, haben die Deutschen im Verlauf ihrer Geschichte ihre Rahmenbedingungen schrittweise demontiert und das in 4 Hauptschritten:
- Im 30jährigen Krieg begann die erste Stufe abwärts infolge der damaligen Doktrin des katholischen Kaiserhauses „Lieber eine Wüste als ein Land voller Ketzer“.
- Nach einer langsamen Erholungsphase erfolgte die nächste Stufe abwärts durch den ersten Weltkrieg infolge der beiden wilhelminischen Doktrinen „Am deutschen Wesen soll die Welt genesen“ und „Wir wollen auch einen Platz an der imperialen Sonne“.
- Der dritte Schritt abwärts brachte der Zweite Weltkrieg infolge der NS-Rassenlehre, des Nazi-Größenwahns und der NS-Kriegsverbrechen.
- Der vierte und letzte Abwärtsschritt ist mit der Ausbreitung der Multikulti-Ideologie und mit der beginnenden Völkerwanderung aus SW-Asien und Nord-Afrika eingeläutet worden.
Ohne diese beginnende Völkerwanderung, häufig als Flüchtlingsmigration sprachlich verpackt, wäre die EU langsam und hoffentlich harmonisch zusammengewachsen, wobei sich in einem gewissen Umfang regionale traditionelle Kulturgesellschaften erhalten hätten. Europa hätte also einen gewissen Grad von kultureller Buntheit behalten. Die beginnende, Völkerwanderung der Gegenwart dürfte eine solche ruhige Entwicklung Europas in wenigen Jahrzehnten überrollt haben.
Denn Europa ist im Osten und Süden umgeben von Staaten mit einem beängstigenden Bevölkerungszuwachs. Es gibt in SW-Asien und Nordafrika Staaten, in denen fast die Hälfte der Bevölkerung unter 18 Jahren alt ist und in denen Jugendlichen zum großen Teil keine berufliche Perspektive haben. Denn die dortige wirtschaftliche Entwicklung hat mit der Bevölkerungsentwicklung nicht Schritt halten können. Es geschieht jetzt das, was es in der Geschichte in vergleichbaren Situationen immer wieder gegeben hat: die Jugend beginnt in die benachbarten Wohlstandsstaaten abzuwandern.
Solche Völkerwanderungen gleichen kommunizierenden Röhren und kommen in der Regel erst dann zum Stillstand, wenn der Bevölkerungsüberschuss aus den kinderreichen Staaten in die kinderärmeren Nachbarländer abgeflossen ist. Was die derzeitige Zuwanderung nach Mitteleuropa betrifft, so hat diese Völkerwanderung erst begonnen, wird Schwankungen aufweisen, wird aber noch einige Jahrzehnte anhalten.
Wenn naiv denkende Gutmenschen meinen, diese rezenten Zuwanderer würden sich mit etwas Mühe von Seiten der europäischen Länder in die regionalen europäischen Kulturen integrieren lassen, dann werden sie in ihrer Naivität langfristig eine bittere Enttäuschung erleben. Denn der historisch-soziologische Treibriemen verlief in der Geschichte meistens anders. Selbstbewusste Migranten-Populationen haben, wenn sie zahlenmäßig stark genug wurden, den neuen Heimatländern ihren Stempel aufgedrückt und nicht umgekehrt. Und islamische Populationen haben christlichen Gesellschaften gegenüber ein ausgesprochenes Selbstbewusstsein. Sie werden anfangs Parallelgesellschaften bilden und dann allmählich die dominierende Kräfte werden. Sie werden außerdem, das zeigt die Geschichte immer wieder, misstrauisch alle Aktivitäten der Altbevölkerungen beobachten und tatsächliche oder auch nur vermeintliche Tendenzen, Gruppierungen und Kulturgüter bekämpfen, die ein politisches Erstarken der Altbevölkerungen zum Ziel haben könnten.
Wie sollten sich nun vernünftige Deutsche in dieser deutschen "Verdämmerungsphase" verhalten?
Was auf jeden Fall konsequent unterbleiben muss, ist eine Nähe zu oder Unterstützung von streng nationalistischen und migrationsfeindlichen Gruppierungen und Aktionen. Das würde nur Konflikten innerhalb der Parallelgesellschaften des künftigen Deutschlands begünstigen. Denn die Geschichte hat immer wieder gezeigt, dass selbstbewusste Migranten die einmal gewonnenen neuen Heimaträume freiwillig nicht mehr aufgeben.
Eine Rückführung oder auch nur Reduzierung dieser eingewanderten Migranten dürfte durch kein Gesetz und durch keine staatlichen Maßnahmen mehr möglich sein, sondern wäre nur innerhalb eines Bürgerkrieges mit vielen Opfern und Zerstörungen erreichbar, der ohne fremde Hilfe (z.B. von Russland, USA oder China) gar nicht mehr gewonnen werden könnte.
Ein vernünftig denkender Deutscher kann ein solches Szenario nicht wollen. Es ist auch für eine weniger schreckliche Alternative schon zu spät. Es bleibt als traurige friedliche Lösung nur das geduldige Hinnehmen des allmählichen Bevölkerungswandels und des allmählichen kulturellen Verdämmern Deutschlands und seiner Leitkultur übrig.
Dieser Untergang ist selbst verschuldet. Die Weichen dafür sind schon vor Jahrzehnten durch eine falsche Familienpolitik, durch eine zu idealistische Frauenrolle, durch eine überschwängliche Multikulti-Begeisterung, durch das Unterlassen eines Einwanderungs-Gesetzes, durch den Abbau der eigenen Verteidigungskraft, durch die Illusionen von politisch und pädagogisch einflussreichen Gutmenschen, durch zu wenig Entwicklungshilfe, durch… usw. gemacht worden.
Man kann bezüglich Deutschlands Zukunft, in Anlehnung an die bekannten Wort von Gorbatschow, nur die Aussage machen: Der Staat, der zu wenige Kinder hat, der in Politik, Gesellschaft und Bildung zu idealistische Ziele verfolgt, der naiven Gutmenschen zu viel Raum lässt und der global alle Menschen als gleich, tolerant und friedlich unterstellt, den bestraft die Geschichte. Diesmal trifft es Deutschland und man sollte das in Demut als selbstverschuldet hinnehmen. Eine solche Demut führt zwar nicht zu einem illusionären idealen, friedlichen, gleichberechtigten Multi-Kulti-Zusammenleben, aber sie wird extreme Spannungen und Konflikte mindern. Sie ist auch keine Feigheit, sondern Ausdruck eines vernünftigen historischen Realismus.
(Der discipulus Sokratis hat sich auch ein Flugblatt genommen und meint, dass man den Inhalt bekannter machen sollte, als es Sokrates an diesem Brennpunktort gelingt…Das Flugblatt ist weiter verbreitet im Januar 2016).
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 22.05.2016.
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