Heiko Wehking

Bernhard der Luftballon Teil 2

Ganz langsam wurde es draussen hell. Die Sonne hatte ausgeschlafen und stieg wieder langsam zum Himmel empor. Bernhard wurde von einem lauten Geräusch geweckt. "Kickerickiiiii"" Was war das? Bernhard horchte auf und schaute sich um. Da war es wieder: "Kickerickiiiiii". Jetzt hatte Bernhard gesehen, woher diese seltsamen Töne kamen. Unten auf dem großen Misthaufen stand ein Vogel. "Hey", rief der kleine Luftballon. "Hey, was bist du denn für ein komischer Vogel? So etwas wie dich habe ich noch nie gesehen". Bernhard war ganz erstaunt, was es doch für seltsame Tiere außerhalb der Stadt gab. "Ich bin kein komischer Vogel, sondern ein Hahn" klang es mißmutig nach oben. Bernhard schüttelte sich. "Ein Hahn? und warum macht du solch einen Krach? Die Sonne ist doch eben erst aufgegangen". Der Hahn schaute hinauf: "Das ist kein Krach sondern das ist mein Beruf. Ich stehe hier jeden Morgen, wenn die Sonne aufgeht und wecke die anderen Tiere und die Menschen". Der kleine Luftballon wunderte sich immer mehr. In der Stadt gab es keine Hähne. Aber er hatte damals bei dem alten Mann so etwas ähnliches gesehen. Der alte Mann hatte es "Wecker" genannt.
Das liess Bernhard nun wirklich keine Ruhe und er fragte: "Du, Hahn. Gibt es hier den keinen Wecker bei euch?". Der Hahn plusterte sich auf. Was wollte dieser Ballon von ihm? Gab es denn außer ihm noch andere Dinge, mit denen man die menschen und Tiere aufwecken konnte?. "Was ist ein Wecker?" rief der Hahn nach oben. "Das ist so etwas ähnliches wie du", antwortete Bernhard. "Die Menschen in der Stadt haben so etwas. Aber es viel kleiner als du. Und es hat Zeiger"
Nun war der Hahn völlig durcheinander. Was sollte das denn nun wieder heissen: Zeiger? Und da er keine Lust mehr hatte, sich am frühen Morgen mit solchen Dingen zu beschäftigen, stieg er von dem Misthaufen und ging zum Hühnerstall.
Bernhard schaute hinterher. >>Wie kann man nur so unhöflich sein<< dachte er.
Die Sonne war langsam immer höher gestiegen und die ersten Tiere verliessen die Ställe. Der kleine Luftballon kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Was waren das dort für Tiere?. "Hallo", rief er nach unten. Und als er keine Antwort bekam, rief er noch einmal so laut er konnte: "Haaaaalloooo !". Plötzlich reckten sich viele Köpfe nach oben. Sie waren schwarz und weiß und sie hatten Hörner auf dem Kopf. "Guten Morgen" sagte Bernhard. "Was seit ihr denn für Tiere?" "Muuh" machte das Tier, das ganz vorne stand. "Wir sind Kühe". "Kühe"? wiederholte Bernhard. "Ja, du hast richtig verstanden, wir sind Kühe" Nun wurde Bernhard aber neugierig. "Was macht ihr denn hier?", fragte er. "Wir geben den Menschen unsere Milch", sagte die Kuh. Bernhard wurde immer verwirrter. Er kannte Milch. Der alte Mann hat sie immer in seinen Kaffee getan. Aber da war die Milch in einer kleinen Dose und nicht in einer Kuh. Also beschloß er, es einfach dabei zu belassen. "Danke" rief er den Kühen zu. "Mehr wollte ich nicht wissen". "Nichts zu danken" muhten die Kühe zurück. Dann senkten sie wieder ihre Köpfe und gingen in die Richtung der großen Wiese hinter dem Haus.
>>Puh<< dachte der kleine Luftballon.... Hähne, Kühe.... was es doch für seltsame Dinge außerhalb der Stadt gab.
Mittlerweile war auch der Wind wachgeworden und strich durch die Äste der großen Bäume. "Guten Morgen Wind", sagte Bernhard. "Guten Morgen, kleiner Flieger" säuselte der Wind zurück. "Ich möchte gerne weiterfliegen" "Gerne", sagte der Wind. Daraufhin liess Bernhard den Ast los und der Wind pustete ihn wieder in die Höhe. Immer kleiner wurde der Bauernhof. Und immer kleiner wurden die Kühe, die eben noch so riesengroß waren. Uns so flog Bernhard vergnügt vor sich hin und er glitzerte im Sonnenlicht wie ein Regenbogen.
Die Sonne stand schon ganz weit oben am Himmel als der Luftballon nach unten schaute und wieder etwas sah, was er noch nie gesehen hatte. "Warte einmal, hör bitte einmal auf zu pusten. Was ist das blaue dort unten?" Der Wind schaute und antwortete: "Das ist ein See". "Ein See?". "Ja" sagte der Wind. Das ist wie ein großes Loch in der Erde und da ist Wasser drin. Wieder kam das dem kleinen Luftballon sehr seltsam vor. Wasser kam bei dem alten Mann aus einem gebogenen Rohr, das an die Wand geschraubt war. Das mußte er sich unbedingt näher ansehen. "Bitte lass mich etwas runter" bat Bernhard. Der Wind hörte ganz auf und wurde Still. Bernhard sank langsam nach unten. Dort unten am Rand von dem Wasser war ein Haus. Und auch einen Weg konnte er erkennen. Der Weg ging ins Wasser und hörte mittendrin einfach auf.
"Hmm" machte der Luftballon. Das Haus hatte ein spitzes Dach an dem Bernhard sich mit seiner Schnur gut festhalten konnte. Also liess er sich weiter runtersinken, bis er mit seiner Schnur das Dach greifen konnte.
Das war also ein See. Bernhard schaute sich um. So viel Wasser hatte er noch nie gesehen. Hier war es schön ruhig. Und Bernhard war sehr müde von dem Flug. Also hielt er sich richtig fest und versuchte, ein wenig zu schlafen. Und nach kurzer Zeit war er auch schon am träumen.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 11.06.2003. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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