Wie das Schneiderlein im Märchen, könnte ich mir einen Gürtel zulegen mit der Aufschrift „Sieben auf einen Streich“.
Das stimmt dann zwar nicht ganz, denn nur sechs hatte ich auf einen Streich hinter der Scheibengardine erwischt, die siebente oberhalb in einem zweiten Schlag mit dem Handtuch.
Wo kamen sie her, die Plagegeister?
Vor Tagen hatte ich seltsame dunkle körnerartige Gebilde auf dem Teppich im Esszimmer entdeckt. Eines davon, das ich zerquetschte, hatte eine gallertartige Masse in sich. Ich maß den Körnern keine Bedeutung bei und warf sie in den Mülleiner.
Jetzt habe ich den Salat.
Immer wieder finde ich seit Tagen große Schmeißfliegen an den Fenstern. Sie scheinen wenig aktiv, denn sie sind schnell zu erwischen. Zu Fressen haben sie sicherlich nichts gefunden, denn ich lasse keine Lebensmittel offen herumstehen.
Woher also kommen sie? Gestern 10, heute schon 19…nimmt das kein Ende? Immerhin beschert die Invasion mir ein wenig sportliche Bewegung und den Ehrgeiz, Herr, nein Frau, über das Pack zu werden. Alle Stunde kontrolliere ich die Fenster, denn woanders sehe und höre ich keine Fliege. Auch draußen sind nur Hummeln anzutreffen. Von draußen können sie also nicht herein gekommen sein. Ein Bauernhof ist nicht in der Nähe, also kein Mist, der sie ausgebrütet haben könnte. Sie müssen sich in meiner Wohnung entwickelt haben. Aber warum? Habe ich Eier an den Schuhen gehabt vom Spaziergang, hat ein Feldblumenstrauß sie mitgebracht?
Na, Hauptsache, ich kann sie erwischen. Meine Mordlust ist auf jeden Fall geweckt.
© I. Beddies
Fortsetzung folgt
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 16.06.2016.
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