Felicia Rüdig

Haus- und Familienpfleger

Haus- und Familienpfleger versorgen und betreuen Familien und Einzelpersonen in Notsituationen. Sie pflegen aber auch pflegebedürftige und chronisch kranke Menschen in deren Wohnungen, kümmern sich um den Haushalt und führen nach Absprache mit dem Arzt/der Ärztin Pflegemaßnahmen durch.

Beispiele dafür gefällig? Aber gerne doch.

Leute mit diesem Beruf führen zeitweise den Haushalt von Familien und Einzelpersonen. Das ist beispielsweise dann nötig, wenn die Hausfrau bzw. der Hausmann vorübergehend arbeitsunfähig oder länger abwesend ist, etwa bedingt durch Krankheit oder Kuraufenthalt. Während dieser Zeit betreuen Haus- und Familienpflegerinnen die Familienangehörigen, helfen Schulkindern bei den Hausaufgaben und regen Kinder zu sinnvoller Freizeitgestaltung an. Sie kaufen Lebensmittel und sonstige für den Haushalt benötigte Produkte ein. Die Haus- und Familienpfleger bereiten Mahlzeiten zu, räumen auf, putzen, spülen das Geschirr, waschen und bügeln die Wäsche. Haus- und Familienpflegerinnen stehen Familien auch direkt in der Zeit nach der Geburt eines Kindes bei und versorgen Frauen im Wochenbett, Säuglinge und Kleinkinder.
 
Dafür sind aber auch soziale Kompetenzen erforderlich. Mit viel Einfühlungsvermögen bauen sie ein Vertrauensverhältnis zu den zu betreuenden Personen auf. Sie suchen das persönliche Gespräch, um sich in die Lebenssituation der jeweiligen Personen versetzen und diese bestmöglich unterstützen zu können.

Pflege und Unterstützung von Familien und Haushalten kommt hinzu.

Hilfsbedürftigen Personen helfen sie bei der täglichen Körperpflege, beim An- und Auskleiden sowie bei der Nahrungsaufnahme. Nach ärztlicher Verordnung führen Haus- und Familienpflegerinnen außerdem Pflegemaßnahmen aus, z.B. wechseln sie Verbände oder verabreichen Medikamente. Sie dokumentieren den Gesundheitszustand der Betreuten bzw. die Pflegesituation im jeweiligen Fall, und belegen ihre erbrachten Leistungen. Darüber hinaus informieren sie die betreuten Personen über Hilfsangebote im sozialen Bereich oder beraten bei der Beschaffung und dem Gebrauch von Hilfsmitteln wie Gehhilfen oder Rollstühlen.
 

So beschreibt BerufeNet, die berufskundliche elektronische Datenbank der Bundesagentur für Arbeit im Weltnetz, diese ziemlich unbekannten Ausbildungsberuf.

Ist der Haus- und Familienpfleger ein idealer Beruf für Frauen? Rein formal wird er auch Männern offen stehen; welcher Herr der Schöpfung wird aber schon gerne freiwillig hauswirtschaftliche Tätigkeiten übernehmen?


Die Arbeit am Bett
ist nicht nett
es ist dreckig
speckig und fleckig
und die Küche
ist voller Gerüche
der herrliche Mann,
der das ertragen kann
muß noch gefunden werden
auf Erden


Elf Kinder habe ich - eine kleine Fußballmannschaft. In den ersten Jahren meiner Ehe war meine Frau regelmäßig schwanger. Kindergeschrei, Pampers wechseln, Kinder baden, den Haushalt führen - nach meinem Bürojob ging die Arbeit im heimischen Haushalt weiter.

Die Anfangszeit war schlimm, was eindeutig an meiner Erziehung lag. Mein Vater hatte mir Hämmern und Bohren beigebracht, meine Mutter mir aber leider nicht kochen, putzen und nähen. Ein verhängnisvoller Fehler, wie sich schnell herausstellen sollte.

"Junge, du störst und nervst," rief meine Mutter zuletzt erschöpft aus, so oft, wie ich sie um Hilfe gebeten hatte. "Ich bin es leid, in meinem Alter noch zu dir zu kommen und dir den Haushalt zu führen. Mach das gefälligst selbst!" 65 Jahre war sie da gerade alt, noch nicht geeignet für das Rentnerdasei - und dennoch meldete sie mich für verschiedene Volkshochschulkurse an. Als sie dann merkte, daß ich ein Händchen für hauswirtschaftliiche Tätigkeiten habe, setzte Papa mich in seiner Firma vor die Türe und meldete mich stattdessen für eine Ausbildung als Haus- und Familienpfleger an.

Zuerst war ich natürlich verärgert und erbost - wie konnte er nur! Doch als meine Frau sagte: "Schatz, du bist eine echte Entlastung!", merkte ich, daß sich die Ausbildung lohnte. Heute führe ich ein eigenes Unternehmen,, in diesem Marktsegment. Alles nur Männer sind bei mir beschäftigt; wir helfen in kinderreichen Haushalten...

Sie merken es, liebe Leser: Diese kleine Geschichte ist natürlich erfunden. Ich gestehe es gerne: Ich habe nicht die Arbeitsmarktsituation und Ausbildungslage nachgeschlagen. Mir war es einfach wichtig, auf diesen unbekannten Beruf hinzuweisen.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 12.07.2016. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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