Das neue Zivilschutzkonzept der Bundesregierung hat gezündet – zumindest was die Hamsterkäufe betrifft. Eigentlich halte ich von solchen vorauseilenden Panikmaßnahmen nichts. Aber meine Nachbarn und Freunde haben mich nun angesteckt. Leider. Denn ich habe inzwischen fünf Hamster gekauft und bekomme immer noch keinen Kundenrabatt beim Zoohändler meines Vertrauens. Daraufhin habe ich sofort eine Petition eingereicht beim Zivilschutzbeauftragten der Bundesregierung: ob man nicht schon erwogen habe, ähnlich der Abwrackprämie für Autos auch eine Hamsterprämie für deren Käufer auszuloben. Ich habe noch keine Antwort bekommen. Obwohl es ja eigentlich logisch wäre, man denke nur an die Einführung der Vorratsdatenspeicherung, dank derer wir Unmengen an Computerspielen als Vorratsdatensammlung auf unserer externen Bunkerfestplatte gespeichert haben.
Mittlerweile habe ich mir natürlich auch das nötige Zubehör besorgt. Denn wie es beim Auto die Extras – also alles außer Motor und Fahrgestell, Sitze und Fenster – nie ohne Aufpreis bekommt, so muss man auch beim Hamsterkauf die Folgekosten beachten. Für einen Hamster braucht man ein Hamsterrad. Das ist momentan der Renner, es gibt sie mit 40 Umdrehungen pro Minute bis zum Turbohamsterrad mit 120 Umdrehungen. Mittlerweile werden die Hamsterräder mit Käfig und einem leistungsfähigen Hamster zusammen im Paket zum Sonderpreis (Eichhörnchentarif) verkauft – als therapeutisches Set für Burnoutpatienten, die sich beim Radlaufen des Hamsters entspannen.
Trotz der vielfältigen Vorteile meiner Hamsterkäufe plagt mich gelegentlich doch eine Frage: Was machen wir mit den Hamstern, wenn der Atomkrieg vorbei ist? Vermutlich: Hamsterbacken.
© Bodo Mario Woltiri, September 2016
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.09.2016.
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