Doris E. M. Bulenda

Peru, Bolivien – typische Souvenirs

Auf meiner ersten Südamerika-Tour landete ich zum Abschluss in den Anden und zog durch Bolivien und Peru. Ehrlich gesagt war's dort nicht so ganz nach meinem Geschmack. Zu düster die Stimmung, alles ein wenig gedrückt, als ob die spanische Zerstörung des Inkareiches immer noch nicht ganz überwunden wäre. Dazu auch relativ viel Armut und außerdem – alles, was man behalten wollte, musste man immer und jederzeit im Auge haben. Sonst bekam alles Füße, egal was es war, es wurde geklaut, was nicht niet- und nagelfest war. Keine gewalttätige Kriminalität, soweit ich das sehen konnte, aber eben Taschendiebe und Langfinger all überall. Mir ist nichts weggekommen, aber manchmal war's schon sehr lästig, immer und ewig wachsam zu sein.
Dazu gab es Märkte, viele, viele Indio-Märkte. Von La Paz über Cusco bis hin nach Lima. Jedes noch so kleine Kaff hatte einen dieser Märkte. Die natürlich vor allem auf die Touristen abzielten. Es gab alles Mögliche aus der bekannten Alpakawolle - zuhauf die berühmten Pullover, Jacken, Capes usw.
Einfach ein „Muss“, das man aus diesen Ländern mitzubringen hat. Und so schlenderte ich eben über diese vielen Märkte und besah mir die Waren. Am meisten amüsierte ich mich über die cleveren Verkäuferinnen. Hatte man einen Pulli gesehen, der einem gefallen würde, der aber zu eng war, zogen die Inka-Damen das Kleidungsstück gewaltig in die Breite und versicherten per heiligem Eid, der würde beim ersten Waschen weiter werden.
War der Pulli aber zu kurz, zogen die Verkäuferinnen das Teil wieder ganz gewaltig in die Länge und versicherten wieder absolut überzeugend, der würde beim ersten Waschen länger werden. Ich amüsierte mich jedes Mal darüber, überall waren dieselben Sprüche zu hören … Und achtete genau darauf, nur Sachen zu kaufen, die auch gut passten.
Natürlich passierte das, was bei den meisten Kleidungsstücken aus Wolle passiert: Beim ersten Waschen gingen die Pullis und Jacken alle – ohne Ausnahme – ein Stück ein. Nun gut, das hatte ich einkalkuliert, die Aussagen von „länger werden“ oder „breiter werden“ hatte ich sowieso nicht geglaubt.
Aber was ich nicht einkalkuliert hatte und auch nicht einkalkulieren konnte, da ich die berühmte Alpakawolle dort zum ersten Mal kennenlernte: Das Zeug juckte und kratzte, dass es nicht zum Aushalten war. Ich konnte ein T-Shirt und eine Bluse unter so einem Pulli tragen – und immer noch war es einfach furchtbar. Kaum hatte ich so ein Souvenir angezogen, fing ich an, mich zu kratzen und zu scheuern, bis ich es nur Minuten später wieder von mir warf. Für jemanden mit meiner empfindlichen Haut war das Zeug einfach nicht tragbar. Auch mehrmaliges Waschen, Weichspülen etc. änderte nichts daran.
So versauerten einige hübsche Pullis in meinem Schrank, ich ärgerte mich schon ein bisschen darüber. So ganz billig waren die Teile nicht gewesen. Zu guter Letzt verschenkte ich die gesamte Alpaka-Kollektion an eine wohltätige Organisation für ihren Weihnachtsbazar. Und hoffte, dass jemand mit weniger empfindlicher Haut das Zeug erwerben würde.
 

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Doris E. M. Bulenda).
Der Beitrag wurde von Doris E. M. Bulenda auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 03.10.2016. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Die Autorin:

  Doris E. M. Bulenda als Lieblingsautorin markieren

Buch von Doris E. M. Bulenda:

cover

Der Dämon und das Bauernmädchen | Erotischer Roman von Doris E. M. Bulenda



»Ich werde ein Engerl für euch rufen. Das wird über euch wachen, wenn ihr beieinanderliegt. Und den Samen vom Hans in die Agnes pflanzen. Dann wird das hübsche Mädchen bald guter Hoffnung sein.« Mit einem Kind wollen das junge Bauernmädchen und ihr Geliebter ihre Heirat erzwingen. Aber die Beschwörung geht schief, ein dunkler Dämon erscheint und entführt Agnes in seine Welt. Doch statt Angst und Schrecken erfährt Agnes ein wildes Feuerwerk der Leidenschaft, denn ihr dämonischer Gebieter ist ein wahrer Meister des Liebesspiels. Mit dem festen Vorsatz, das Bauernmädchen für sich zu gewinnen, greift er zu allen Tricks der lustvollen Verführung, wobei ihm seine ausgeprägte dämonische Anatomie zugutekommt.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (1)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie Reiseberichte Peru

Weitere Beiträge von Doris E. M. Bulenda

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Ukraine - Polizeikontrolle von Doris E. M. Bulenda (Reiseberichte)
Pilgertour XI. von Rüdiger Nazar (Reiseberichte)
Katerfrühstück mit Katzenjammer 🐱 von Siegfried Fischer (Tiergeschichten)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen