Er hielt seine großen Hände wie ein Schutzschild sorgsam vor sein rundes Gesicht, so als
könne er die Welt nicht mehr ertragen. Manchmal weinte er auch heimlich bei sich zu
Hause um nicht der Scham ausgesetzt zu sein, das Irgendjemand dies traurige Schauspiel
tatsächlich auch mitansehen könnte. Denn Männer zeigen ihre Gefühle in der Öffentlichkeit
nur allzu ungern, dagegen Frauen sich in dieser Beziehung doch erheblich leichter tun. Ein
Mann beispielsweise, der dicke Muskeln und ein breites Kreuz hat, gaukelt den Frauen gerne
vor, dass er stark ist und mit seinen Gefühlen gut umzugehen weiß und sie sensibel einsetzen
kann, sollte ihm so ein Gefühlsausbruch heimsuchen. Doch anstatt in dieser angespannten
Situation Ruhe zu bewahren, neigen diese Männer mitunter dann zu cholerischen Anfällen,
worüber die Damenwelt aus verständlichen Gründen eine gewisse Abneigung verspürt, als
Verständnis dafür haben zu können. Außerdem fürchten die Herren, als „Heulsuse“ verschrien
zu werden, wenn sie ihren Gefühlen in der Öffentlichkeit freien Lauf lassen würden. So weinen
die Herren also auch deshalb heimlich, damit ihre Ehefrauen davon nichts mitbekommen, es
sei denn, die melancholische Episode sollte längere Zeit andauern, so dass der Mann es seiner
Gattin nicht mehr verbergen kann. So spielt sie dann die „Seelentrösterin“, die die bitteren Tränen
ihres Mannes trocknen muss, bis das „Trauerspiel“ hoffentlich ein Ende gefunden hat und Beide
wieder herzhaft lachen können. Dies ist Jedenfalls besser, als wenn der weinende Ehemann
weiterhin eine so trübselige Stimmung im ganzen Haus verbreitet, die sich dann wie dichter Nebel
dort, langsam festsetzen könnte.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.10.2016.
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Spreewaldlyrik
von Götz Grohmann
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südöstlich von Berlin. Dort zweigt sich die Spree auf in hunderte kleiner
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