Paul Rudolf Uhl

Quo vadis?


Abgekupfert bei Franz Kafka's  *Auf der Galerie*:
Wenn irgendeine Regierung korrupt wäre und nicht mehr die Interesen und das Wohlergehen seines Volkes im Auge hätte, sondern – angeregt durch Parteispenden in Millionenhöhe - nur noch die Lobby der Industrie und der Banken segnen, einen Superkapitalismus zulassen, durch Waffenexporte Kriege international fördern und unterstützen würde, wenn sie das Volk knechten und von Spitzeln überwachen ließe, die Angehörigen von Republikflüchtlingen ins Gefängnis würfe und die Grenzen des Landes mit Stacheldraht und Mauern abschotten wollte, vielleicht eilte dann ein junger Galeriebesucher die lange Treppe durch alle Ränge hinab ins Zentrum des Reichstages und riefe das „– HALT!“ durch die Fanfaren der Selbstgefälligkeit der Politiker…

Da es aber nicht so ist: Die Kanzlerin nett und immer lächelnd im Fernsehen auftritt, die Minister für Rentenerhöhung stimmen, die Umwelt durch entsprechende Gesetze geschützt wird, die Atomkraftwerke stillgelegt und alternative  Energiegewinnung gefördert, eventuelle Verluste der Banken sogar mit Steuermitteln ausgeglichen und Länder, die Menschenrechte verletzen, mit Sanktionen bestraft, die Grenzen geöffnet und auch  geschundene Flüchtlinge willkommnet werden – da dies so ist, schlägt der Galeriebesucher die Hände vor sein Gesicht, legt seinen Kopf auf die Brüstung und – in einen schweren Traum versinkend, weint er, ohne es zu wissen…
                                                                                                                                          Paul Uhl

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