Daniel ".:gefaehrte:." Friedrich

Der Druidenhain I

Ich habe dir aufgelauert. Dunkel war es und ich habe selbst Angst bekommen hier im Wald. Wo bist du? Normalerweise kommst du doch jeden Abend hier vorbei. Ein Geräusch, Äste knacken und dort – ja dort bist du. Ich sehe dich mit all deiner Schönheit. Siehst du mich denn nicht? Umso besser denke ich mir. Du bleibst kurz stehen. Dreh deinen Kopf nicht, sonst könntest du mich fast sehen.

Du schaust dich scheu um, beginnst zaghaft, dein abendliches Ritual zu starten. Kerzenlicht, Sprüche... Magie. Weißt du eigentlich, wie sehr ich es geniesse zu lernen? Ich werde mich an deiner Seele betrinken und ich werde keine Anstalten machen aufzuhören. Ich spüre deine Nähe und dein Schein umgibt diesen Ort. Spürst du mich auch? Ich blicke dich an und bemerke dein Zucken, das immer schneller zu werden scheint. Dein Ritual ist im Gange, rufst wieder mal die Dämonen an oder? Welchen Dämonen soll ich dir heute schicken, Druide?

Willst du wieder die Engel des Himmels anbeten oder ist es heute wieder eine der nordischen Gottheiten? Entscheide dich endlich für eine Seite... und entscheide dich ob du schwarz oder weiß sein möchtest. Mir ist es gleich – deine Seele wird sich in mir verlieren und du wirst nicht mal mitbekommen was überhaupt geschieht. Soll ich dir nachhelfen, Druide? Ich kann dir meine Gedanken in deinen Kopf legen ohne das du es jemals spüren würdest. Du erkennst nicht, das die Dämonen schon lange in dir wohnen – hast einmal mit dem Feuer gespielt und nun werde ich dich langsam damit töten müssen, denn du hast dir die Finger verbrannt.

„Uriel – komm zurück“. Oh.. eine der Stimmen die du niemals hören kannst ruft mich... ich muß zurück zu meinem Gebieter. Ich werde dir gerne das nächste Mal zeigen was es heißt, sich mit mir anzulegen, doch nun muß ich gehen – der Metatron hat mich gerufen – vielleicht hat Gott einen Auftrag für mich, vielleicht darf ich mal wieder die Drecksarbeit für Gabriel erledigen – aber sei dir sicher – Gott hat mich auch schon zu dir geschickt Druide! Du rufst die falschen Mächte und tust es immer wieder.

„Ich komme“.

„Was ist Metatron?“ - „Wo warst du“ - „Ich war beim Druiden“ - „Hast du deine Arbeit schon erledigt?“ - „Noch nicht“ - „Dann tue das“ - „Ich werde uns keine Schande bereiten, sei dir sicher, du weißt doch was ich bin“ - „Ja – der Racheengel Gabriels“ - „Geht es ihm gut?“ - „Ja, er hatte vorhin eine kleine Audienz bei unserem Gebieter“ - „Oh. Ich würde alles tun um erneut seinem Gesang lauschen und das Licht zu sehen“ - „Verrichte deine Arbeit, Gott wollte mit dir sprechen sobald du es getan hast“ - „Ich werde mich darum bemühen“ - „Nun dann – starte deine Arbeit“.

Meine Flügel trugen mich wieder durch die Luft. Hin zum Druidenhain, dort wo der Ungläubige seine Rituale abhielt.

„Ich habe dich kommen sehen, Uriel“. Ich stutzte. Was war geschehen? Er konnte mich nicht sehen – er durfte mich nicht sehen.

„Ich habe dich schon lange bemerkt Racheengel. Ich weiß wo du warst und ich weiß wohin du gehen wirst, wenn du mich getötet hast. Doch ich muß dir versichern, das du mich nicht töten kannst. Ich bin der, dem du keine Treue geschworen hast.“ - „Luzifer? Bist du es?“ - „Ja. Und ich wollte einen von euch hierherlocken um zu sprechen.“ - „Aber warum?“ - „Nun Uriel – sehe es so, ich bin vor Urzeiten gefallen und meine Flügel wurden mir genommen, da ich nicht zusehen wollte, was Gott mit den Menschen macht. Schau uns an! Wir sind hermaphrodite Wesen, die keine Gefühle haben und niemals Empfindungen wie die Menschen haben werden. Er hat uns verdammt und diese törichten Menschen zu seinen Babys gemacht.“ - „Nun – du weißt, das es auch nur Spielbälle für ihn sind. Wir haben einen nahezu freien Willen im Gegensatz zu diesen Wesen hier auf der Erde“ - „Ja... einen eingeschränkten, freien Willen. Du weißt das ich mein eigenes Reich erschaffen habe um auch mir Menschen zu holen – und ich mache hier gerade nichts anderes wie ein bischen Mitgliederwerbung.“ - „Soll ich deswegen den Druiden töten?“ - „Mir scheint so, aber nur du alleine weißt, wer der Druide ist. Ich habe den Ort versiegelt so das keiner unser Gespräch je mitbekommen wird“ - „Was willst du Luzifer?“ - „Nun – du willst eine Audienz bei Gott... nun haste du eine bei mir. Ich möchte das du in meine Dienste trittst, denn nur du bist geschickt genug und klug genug, die Menschen so zu töten, das sie mir von Nutzen sein werden.“ - „Aber du weißt, das sie mich jagen würden wenn ich es täte?“ - „Sie würden dich nie bekommen – im Gegensatz zu mir behälst du deine Flügel!“ - „Aber?“ - „Kein Aber. Die Entscheidung ist alleine auf deiner Seite! Ich möchte dir nichts dafür geben und dir aber auch nichts nehmen mein lieber Uriel! Du warst mir damals Treu, als ich noch im Himmel war und nun biete ich dir das selbe wieder an – als mein Stellvertreter, als der Stellvertreter des Fürstes dieser Welt! Du weißt, das seine Kraft immer weiter abnimmt und ich werde alles hier beherrschen, er wird sich neue Figuren erschaffen müssen und dann werden wir am Schachbrett dieser Welt weiterspielen. Ich will ihm nur seinen Turm nehmen... und der bist du! Ich brauche dich – währenddessen er dich nur benutzt!“ - „Du hast Recht, ich bin nur ein Spielball für ihn, aber was bringt es mir, bei dir zu sein?“ - „Du hast Macht! Du bist zwar gefallen, aber du hast Macht! Geh nun wieder zu deinem Herren zurück und denke darüber nach. Sag ihm das du zu schwach warst, den Druiden zu töten und komme zurück, wenn du eine Entscheidung getroffen hast! Du weißt wo du mich findest... dort, wo mich auch die Menschen finden!“.

Ich hob wieder ab, flog in den Himmel zurück. Meine Gedanken waren verwirrt. Sollte ich ihm oder weiter meinem Herren dienen? Wer ist der wahre Gott und wer der wahre Teufel? Ich wußte es nicht... aber ich wußte, das ich es dort am Hain erfahren könnte.

...to be continued...

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