Nicolai Rosemann

Endsieg

Endsieg

„Es ist vorbei.“
„Ja Simon. Es ist vorbei.“
„Ich habe alle, wirklich alle Kolonien besucht und die Anführer gefangennehmen lassen. Aber Colonel Santiago ist noch immer flüchtig. Wir werden sie jedoch fangen.
„Gut gemacht. Haben Sie etwas von Nataliya gehört?“
„Nein. Leider ist sie immer noch vermißt.“
„Danke Simon. Treffen wir uns heute Abend zum Essen. Das neue Restaurant in dem Tower soll gut sein.“
„Gerne. Etwas Abwechslung kann nicht schaden. Vor allem nicht nach dem Streß der letzten Wochen.“

In Unity Impact gingen langsam die Lichter aus und die Generatoren sanken auf halbe Leistung. Simon und Dekan Zakharov gingen, wohl etwas beschwipst, die Hauptallee des Akademieparks hinauf. Der Mond warf lange Schatten auf die Gärten.
„Erinnern Sie sich noch an die Anfänge, Dekan? Kurz nach dem Absturz.“
„Natürlich. Es scheint erst gestern gewesen zu sein, als ich die Rettungskapsel schloß und die Kapsel von unserem Mutterschiff abgesprengt wurde. Warum fragst du?“
„Weil mich diese Zeit fasziniert. Da war der Planet noch ungebändigt – Vulkanausbrüche, Erbeben, Monsun, und vor allem unerforschtes Gebiet. Es muß wunderbar gewesen sein.“
„Es war mehr gefährlich. Allein im ersten Monat hatten wir fast einhundert Tote. Dann kam eine Dürreperiode und viele Verhungerten. Und als wäre das nicht genug griffen dann noch die Spartaner an. Wir standen kurz vor der Vernichtung.“
„Doch dann haben Sie diesen General entlassen und unsere Truppen zum Sieg geführt. Viele starben, aber es war ein fairer Preis für den Frieden.“
„Du klingst fast wie Lal, weißt du das?“
„Wie wer?“
„Der Anführer der Pazifisten an Bord unseres Schiffs. Er wollte Frieden – falls nötig mit Krieg. Aber vor einigen Jahren ist er gestorben. Ein Stromschlag hat ihn getötet.“
„Das ist doch unmöglich. Seit den PSI-Sperren wird doch nur noch der nötigste Strom hineingeleitet.“
„Dieser Todesfall führte dazu, daß Nataliya sie einbauen ließ. Sonst wäre es beim alten Geblieben und noch andere wären gestorben.“
„Hat nicht Doktor Fedorov die Sperren erfunden?“
„Das schon. Aber Nataliya hat sie verbessert. Aber seit dem Versuch mit den Einheimischen ist sie vermißt.“
„Was ist eigentlich genau geschehen? Ich weiß nur von einem Unfall.“
„Es war auch nicht mehr. Talente mit telekinetischen Eigenschaften sollten die einheimischen Viren kontrollieren und als erste Angriffswelle in den Kampf schicken. Als Kanonenfutter eben. Aber Nataliya war einen Moment lang abgelenkt und die Viren richteten sich gegen sie. Man hat nicht mehr von ihr gesehen oder gehört.“
„Ihnen fehlt sie, nicht wahr Dekan?“
„Wie kommst du darauf?“
„Sie sprechen ihren Namen so anders aus. Ihre Stimme erhält einen so hellen Klang. Haben Sie sie geliebt?“

Er sieht sich in diesem Raum. Er kennt ihn, weiß aber nicht mehr woher. Vor ihm steht ein Bett, verhangen mit Seidentüchern. An der Wand hängt eine Robe der Talente.
Von hinten nähert sich jemand. Eine Tür fällt ins Schloß.
Er dreht sich um und sieht sich einer Frau gegenüber. Sie hat ein Handtuch um ihren Körper gewickelt und auch eines um ihr Haar. Ihr Gesicht ist darunter verborgen.
Nun wußte er wo er war. Es war der Raum von seiner Geliebten, abgekanzelt von den Wohnkojen der anderen Talente, doppelt so groß und auch besser eingerichtet.
„Nataliya.“ flüstert er.
Er ergreift ihre Schulter. Sie hebt den Kopf, der Schatten, der über ihrem Gesicht lag, fiel.
Eine narbige Wüste, teilweise ohne Haut oder Fleisch, die Zähne verrottet.
„Mörder! Du bist schuld an meinem Tod!“

„Alles in Ordnung, Dekan. Soll ich einen Arzt rufen?“
„Nein, danke Simon. Es geht schon. Ich bin nur etwas müde.“

>Auf der Erde herrscht Krieg und eine kleine Gruppe von Siedlern bricht nach Alpha Centauri auf um eine neue Zivlisation zu gründen.Nicolai Rosemann, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 03.07.2003. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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