Mal abgesehen von neun Monaten Schwangerschaft, die bleibende Schäden hinterlässt, wie ein paar Kilo zuviel auf den Rippen, hässlichen Schwangerschaftsstreifen und unkontollierbaren Tränendrüsen, ändert sich mit der Geburt des Kindes das komplette Aussehen vieler Frauen.
Vorher anmutige Geschöpfe in kurzen Miniröcken, auf hochhackigen Schuhen, tragen sie jetzt Gesundheitslatschen, bequeme Leggings und Still-BH’s.
Während die attraktive, kinderlose Frau früher jeden Morgen geduscht, ihre Haare gefönt und sich mit etwas Schminke zum männermordenden Vamp gestylt hat, nimmt die junge Mutter morgens einen kalten Waschlappen zur Hand um sich die Müdigkeit aus dem Gesicht zu wischen, macht einen Knoten ins Haar und putzt sich schnell die Zähne, bevor der neue Erdenbürger wieder wach ist.
Früher roch sie nach dem neuesten Duft von Joop, heute nach Babykotze und Penatencreme.
Sicher, gibt es Abende, an welchen ein Babysitter besorgt wird, um mal wieder mit dem Ehemann essen zu gehen. Völlig gefrustet stellt sie dann aber bei der Auswahl der Garderobe fest, dass ihr das kleine Schwarze nicht mehr passt und so ziemlich der ganze Rest des Kleiderschrankinhaltes auch nicht mehr. Unter einem Berg von Kleidung findet sie dann endlich einen Rock mit Gummizug und den weiten Pullover, den sie sich im fünften Monat gekauft hat und nie wieder anziehen wollte! Zum Fönen bleibt jetzt auch keine Zeit mehr, also schnell die Haare hochgesteckt, ein bisschen Makeup aufgetragen, um dann nach einem Blick in den Spiegel festzustellen, dass es hoffnungslos ist, das Ebenbild von früher herstellen zu wollen.
So vergehen dann ein paar Jahre.
Der mütterliche „Babyspeck“ hat sich zum Übergewicht entwickelt und die Leggings sind mittlerweile durch Stretchjeans ausgetauscht worden. Die pflegeaufwändigen langen Haare sind einem Bubikopf gewichen und die flachen Schuhe nicht mehr wegzudenken. Alles andere wäre im Sandkasten und auf dem Kinderzimmerboden mehr als hinderlich.
Während sich die junge, sportliche Frau von früher also heute mehr dem Sandkuchenbacken und Ritterburgenbauen widmet, als dem Tanzen und Rollerbladen, frägt sie sich nun immer häufiger, ob es das nun gewesen sei?
Ergeben sich die einen nun resigniert in ihr Schicksal, fangen die anderen an sich freizukämpfen. Zuerst ein Abend pro Woche für die Gymnastikstunde, dann einen weiteren für einen VHS-Kurs. Ist das Kind erst einmal im Kindergarten, gehen sie wieder stundenweise arbeiten, teils weil sie müssen, teils weil sie wollen.
Langsam dreht sich ihr Gesprächsstoff auch nicht mehr nur um Kinder. Die junge Mutter ist wieder ein Mitglied der allgemeinen Gesellschaft.
Vielleicht schafft sie es nun auch, die paar überflüssigen Pfunde los zu werden.
Und geht das Kind dann letztendlich zur Schule, passt Mutter auch wieder in modischere Teile. Sie nimmt sich nun öfter mal Zeit für sich und fängt an sich wieder attraktiv zu finden.
Und irgendwann, ein paar Jahre später, kommt dann die pupertäre Tochter daher, um ihr vorwurfsvoll zu sagen: „Mama, du siehst gar nicht aus wie eine Mutter! Mütter tragen flache Schuhe und bequeme Klamotten. Und schminken brauchst du dich doch auch nicht mehr in deinem Alter! Verheiratet bist du doch schon, wozu also?“
Wozu?
Die Zeit um zur Großmutter zu mutieren ist noch nicht gekommen!
Und dann wird sie bestimmt auch keinen Dutt tragen, in Schürzenkleidern herumlaufen und Tauben füttern. Basta!
Vorheriger TitelNächster TitelNoch Jahre nach der Geburt meiner beiden Kinder hatte ich 14 kg Übergewicht. Aber ich habe mich freigestrampelt und heute mit fast 40 Jahren fühle ich mich so gut wie nie. Es klappt liebe Mütter, man kann wieder so aussehen wie früher, nein - besser!
Also habt Mut, tut was für Euch und seid nicht nur Mütter sondern auch Frau!Eva-Maria Herrmann, Anmerkung zur Geschichte
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.07.2003.
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