Olaf Lüken

Geld regiert auch die kirchliche Welt - Beispiel Deutschland


Die Kirche hat einen großen Magen

Hat ganze Länder aufgefressen
Und doch noch nie sich
Übergessen:
Die Kirche allein, meine liebe Frauen,
Kann ungerechtes Gut verdauen

Johann Wolfgang von Goethe (Faust I)


 

Die katholische Kirche erhielt 2013 5,5 Milliarden Euro, die evangelische Kirche 4,8 Milliarden Euro. Nach jüngsten Schätzungen erwarten 27 katholische Diözesen und 24 evangelische Landeskirchen für 2014 11 Milliarden Euro - so viel wie noch nie. 80.000 Körperschaften, Pfarreien, Kirchenstiftungen und Fonds. Weniger als 10 Prozent der Kirchensteuer werden für öffentlich-soziale Zwecke verwendet. Die Kirchenlohnsteuer wird von den Finanzämtern der jeweiligen Bundesländer eingezogen. Zwei Drittel der Steuer geht für die Bezahlung der Pfarrer (5.000bis7.000Euro) monatlich drauf, plus mietfreie Wohnung, versteht sich, so die glaubhaften Angaben des Religionssoziologen Horst Hermann. Das sonstige Kirchenperso- nal ist im Preis nicht einmal mitgerechnet. Dazu gehören die Caritas und das Diakonische Werk. Gezahlt wird für die Kirche als Institiution. Selbst die konfessionsgebundenen Kindergärten werden nur bis zu 7 Prozent aus der jeweiligen Kirchensteuer bezahlt. Gleiches gilt für die konfessionellen Schulen, die im Durchschnitt zu 90 Prozent aus öffentlichen Mitteln finanziert werden. Auch die Gehälter der Bischöfe -zwischen 8.000 und 15.000 Euro monatlich- kommen ebenfalls aus der Staatskasse, wie die komplette Magister- und Theolo- genausbildung an den theologischen Fakultäten der Universitäten und kirchlichen Fachhochschulen (Frerk). Beispiel: Erzbischöfe erhalten mit B11 rund 12.0000 Euro monatlich vom Staat. Rund 20 Milliarden Euro, das sind 20.000 x 1 Million Euro, bekommen die Kirchen neben der der Kirchensteuer zusätzlich vom Staat direkt und indirekt an Subventionen und Zuwendungen für rein kirchliche Zwecke. Es sind die sogenannten "Ausgleichszahlungen" für Enteignungen, die seit Jahrhunderten zurückliegen.

Beide Kirchen sind von allen wichtigen Steuern befreit. Dazu gehören die Einkommenssteuer, Körperschaftssteuer, Vermögenssteuer, Gewerbesteuer, Grundsteuer, Grunderwerbssteuer, Erbschaftssteuer, Schenkungssteuer, Umsatzsteuer, Zinsabschlagsteuer, Kapitalertragsteuer und der Solidaritätszuschlag. Die Mindereinnahmen des Staates betragen 2,3 Milliarden Euro jährlich. Staatsleistungen sowie diverse zweckgebundene Zahlungen des Staates an die Kirchen betrugen 460 Millionen Euro. Auch von den Gerichtskosten in allen Ziviliverfahren sind beide Kirchen befreit, ebenso von Beurkundungs- und Beglaubigungsgebühren. Insgesamt entgehen dem Staat jährlich weitere weitere 2,79 Milliarden Euro (Carsten Frerk). 

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schaffen an für einen Gotteslohn. Dazu gehören Zivildienstleistende, ABM-Kräfte und 1-Euro-Jobber. Haben Sie den Euro fallen gehört? - würde Pater Brown jetzt sagen Von wegen, dass die Geldmühlen katholischer und protestantischer Kirchen langsam mahlen, wenn es um das eigene Wohl geht.

Das Kirchenvermögen in Deutschland an Grundbesitz, Immobilien, Geldanlagen und Beteiligungen der katholischen Kirche werden - so Carsten Frerk - auf insgesamt 200 Milliarden (!) Euro geschätzt (2013). Die römisch-katholische Kirche ist mit einem Grundeigentum von 8.250 Quadratkilometer, der größte private Grundbesitzer in Deutschland. Die Größe des Saar- landes beträgt dagegen nur 2.670 Quadratkilometer. Vergelt's Gott !

(C) Olaf Lüken (2017)

Aus meinem Buch "Schöne neue Geldwelt" (2017)

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