Mary und ihr zauberhafter Waschhandschuh
Mary ist ein kleines Mädchen von 4 Jahren. Sie lebt mit ihren Eltern in einem großen Haus in der Stadt.
Morgens früh geht Mary in den Kindergarten, denn sie ist schon ein großes Mädchen, so möchte sie auch behandelt werden.
" Mama, du brauchst mich nicht zu waschen, ich bin groß, also kann ich das alleine", sagt Mary zu ihrer Mama. " Ja natürlich, aber wasch dich gründlich", ermahnt sie Mary.
Mary nimmt sich ihre Kleidung, läuft ins Badezimmer und schließt die Tür hinter sich, damit sie keiner sieht. Dann stellt sie den Hocker vor das Waschbecken, nimmt ihren Waschhandschuh und macht ihn nass.
Mit viel Mühe wringt sie den Lappen wieder aus und hängt ihn zurück an seinen Platz.
Stolz sich alleine gewaschen zu haben, will sie sich ankleiden.
Doch ein leises Flüstern lässt sie innehalten. " Hast du nicht etwas vergessen?" hört sie und schaut sich um, wer das gefragt hat. Niemand ist zu sehen.
" Was habe ich vergessen?" fragt sie und guckt dabei im Bad umher. " Sonst durfte ich dich immer streicheln, kitzeln und den Rücken schubbern, aber heute hängst du mich einfach wieder weg". " Bist du das, Waschhandschuh?" fragt Mary. " Aber ja doch. Ich warte jeden Morgen auf dich und freue mich schon, dich zu kitzeln, zu streicheln und zu schubbern. Warum darf ich das heute Morgen nicht?" fragt der Waschhandschuh traurig.
" Ich bin schon groß, ich wasche mich alleine". " Och, wie schade, das macht mich traurig, dass ich dir nicht helfen kann. Aber du hast Recht, ein großes Mädchen bist du", erwiderte der Waschhandschuh.
Mary überlegt einen Moment. Eigentlich war es ja schön, wenn der Waschhandschuh ihr so den Rücken schubbert. " Na ja, wenn du mir helfen möchtest, mein Rücken.", und ehe sich Mary versieht, schubbert, kitzelt und streichelt sie der Waschhandschuh, so dass sie sich ganz wohlig fühlt.
" Wenn du möchtest, kannst du mir jeden Morgen helfen Waschhandschuh. Aber es muss unser Geheimnis bleiben. Ich bin ja schon groß und kann das allein", sagt Mary. " Versprochen liebe Mary, es bleibt unser Geheimnis", sprach der Waschhandschuh und ist flugs an seinen Platz zurückgekehrt.
Mary zieht sich an und geht zu ihrer Mama in die Küche zum Frühstück.
" Hm, du duftest ja gut mein schatz", sagt die Mama, " ja, du bist wirklich ein großes Mädchen, dass sich schon ganz alleine waschen kann", und gibt ihr einen Kuss.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.08.2003.
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