Klaus-D. Heid

Dämon

„Vergib mir, Herr, denn ich habe gesündigt...!“

Wieder und wieder schlug er zu. Längst hatte sich der Kopf seines Opfers in ein unförmiges matschiges Gebilde aus Knochensplittern, Blut und Hirnmasse verwandelt.

Der Mann, der scheinbar nicht aufhören konnte, sein blutiges Werk fortzusetzen, brabbelte wie von Sinnen stets die gleichen Worte:

„Vergib mir, Herr, denn ich habe gesündigt...!“

Nachdem auch der gesamte Körper des Opfers wie ein klein gehacktes Stück Fleisch aussah, ließ er langsam von ihm ab. Über und über mit Blut und Eingeweiden besudelt, wischte er sich den Schweiß von der Stirn und starrte mit weitaufgerissenen Augen zum Himmel. Leicht nach vorne gebeugt, stützte er seinen massigen Körper auf die Axt, wie ein Arbeiter, der sich nach schwerem Tageswerk ein paar Minuten Ruhe gönnte. Nur seine wirr blitzenden, nach oben gerichteten Augen zeigten, wie wenig ihm nach Ruhe zumute war.

„Vergib mir, Herr, denn ich habe gesündigt...!“

Der Mann kramte nun ein großes buntes Tuch aus seiner Hosentasche und verwandelte damit sein Gesicht in die grässliche Fratze eines menschlichen Dämons.

Er lächelte.

Gregor Mimky warf die Axt mit einer lässigen Handbewegung auf den zerhackten Haufen menschlichen Fleisches. Er ließ seine mächtigen Hände in den Hosentaschen verschwinden, warf einen letzten Blick auf sein Opfer – und ging. Schon kurz danach verschluckte ihn die Dunkelheit der Nacht. Zurück blieb nur sein Werk, dass man später als neunzehnten Mord dem Dämon zurechnen würde.

Mimky gefiel es, der ‚Dämon’ genannt zu werden. Es gefiel ihm , dass man ihn zu einem unwirklichen wesen der Nacht stilisierte, dessen Unmenschlichkeit nur aus den Tiefen der Hölle stammen konnte. Mimky liebte es, gefürchtet zu werden.

Es war ihm egal, wen er ermordete. Wahrscheinlich war eben diese Wahllosigkeit einer der Gründe, der die Polizei verzweifeln ließ. Mimky kannte kein Mitleid. Er mordete, weil er Spaß am Morden hatte. Frauen, Kinder, Männer – es war ihm egal. Das Leben anderer Menschen stellte keinen wert für ihn da. Das Leben anderer Menschen auszulöschen, war ein Vorgang, der ausschließlich zur Steigerung seiner eigenen Emotionen diente. Ihm ging es um die Erregung, die er verspürte, wenn er etwas Lebendiges zerstörte. Es erregte ihn, wenn er einen funktionierenden Körper in eine ekelerregende Masse verwandelte.

„Vergib mir, Herr, denn ich habe gesündigt...!“

Wie viele andere Psychopathen vor ihm, suchte auch Mimky die Legitimation für sein Handeln in einer perversen Form der Gläubigkeit. Er hörte keine Stimmen, die ihn zum Morden anhielten; aber er stand im ständigen Dialog mit einem Gott, der sein ganz persönlicher Gott war.

Mimky wusste, dass es Sünde war, was er tat. Natürlich wusste er es! Er wusste auch, dass sein Gott ihm jedes Mal verzeihen würde, wenn er wieder einmal gesündigt hatte. Schon als kleiner Junge, der regelmäßig zur Beichte gehen musste, begeisterte ihn der Gedanke, dass jede Form der Sünde verziehen werden konnte, wenn man nur darum bat.

Mimkys Gott hatte nichts mit Mitleid oder Gnade am Hut. Er diente lediglich dem Zweck der Vergebung für Mimkys Taten. Mehr nicht. Außerdem bat Mimky nicht wirklich um Vergebung. Wie schon damals bei der Beichte, reichte ihm ein heruntergeleiertes Lippenbekenntnis, um Absolution zu erhalten.

Vor acht Jahren hatte Gregor Mymky eigentlich zufällig mit dem Morden begonnen.

Es war ein Versicherungsvertreter, der auf seiner Kundenstrecke auch das kleine Haus Mimkys aufsuchte. Die Gegend, in der Mimky wohnte, war so gottverlassen, dass dieser Versicherungsmensch überhaupt keinen Grund hatte, Mimkys Grundstück zu betreten. Irgendwie musste er aber das kleine Hinweisschild an der Landstraße gesehen haben, dass den Weg zu Mimkys Schrotthandel wies. Bestimmt dachte er, dass man in der Angeschiedenheit besser Verträge abschließen konnte, als in der Stadt.

Er hätte an dem Schild vorbeifahren sollen!

„Vergib mir, Herr, denn ich habe gesündigt...!“

Aufdringlicher Kerl! Wie oft musste man ihm sagen, dass man seinen Besuch nicht wünschte? Warum musste er immer wieder von vorne anfangen, die Vorzüge seiner Gesellschaft vorzubeten? In seinem piekfeinen Anzug grinste er Mimky arrogant an.

„Es gibt wirklich keinen Grund, mir NICHT zuzuhören, Herr Mimky! Unter Berücksichtigung aller steuerlichen Vort...“

Zuerst traf ihn die Axt zwischen den Schultern. Der Versicherungsvertreter, der einfach drauf los geredet hatte, ohne auf Mimky zu achten, drehte sich ungläubig um. Scheinbar hatte der Hieb sein Rückenmark nicht durchtrennt. Er sah aus, als würde er um eine Unterschrift auf einem Vertrag betteln. Fragend. Hoffend.

Der zweite Schlag teilte das Gesicht des jungen Mannes in zwei Hälften. Er würde Mimky nie wieder belästigen! Er würde überhaupt niemanden mehr belästigen.

Nachdem Mimky die zerstückelten Reste des Vertreters im angrenzenden Wald vergraben hatte, fühlte er sich viel besser. Zum ersten Mal verspürte er dieses unbändige Gefühl der Befreiung in sich. Zum ersten Mal fiel ihm ein, dass die Lust, die er beim Töten empfand, seinem Gott nicht gefallen haben konnte. Na und?

„Vergib mir, Herr, denn ich habe gesündigt...!“

Es war kein Bedauern über seine Tat. Es war nur der automatische ‚ich bitte um Vergebung-Singsang’, den er anstimmt, ohne ihn ernst zu meinen. Er selbst legte sich seine Bestrafung auf, indem er das Loch für den Vertreter viel tiefer aushob, als es nötig gewesen wäre. Alles, was von dem Mann übriggeblieben war, verschwand in dem Erdloch. Nicht einmal die Brieftasche oder sein Geld behielt Mimky für sich. Anschließend schaufelte er das Loch sorgfältig zu, bedeckte die Stelle mit Laub und Zweigen – und betrachtete sein Werk.

Etwas störte ihn noch.

Richtig! Der Geruch von Blut und Fleisch würde garantiert Tiere anlocken. Er musste unbedingt dafür sorgen, dass das Loch möglichst für immer unentdeckt blieb. Etwas Talkumpulver und Essigsäure würde das Viehzeug schon auf Distanz halten. Jedenfalls würde es solange für ein störungsfreies Verwesen des Vertreters sicherstellen, bis der natürliche Leichengeruch vom Geruch des Waldes verschluckt worden war.

Natürlich wurde auch Mimky im Laufe der polizeilichen Ermittlungen nach dem verschwundenen Versicherungsvertreter gefragt. Auf dem Computer des Mannes, der Charles Kramer hieß, fand die Polizei einen Routenplan und eine Liste seiner Kunden. Mimky war zwar nicht als Kramers Kunde vermerkt, aber trotzdem wollte die Polizei von ihm wissen, ob er etwas über Kramer sagen konnte. Man stellte Mimky eine Reihe von Fragen, die der riesige, etwas einfältig wirkende Schrotthändler alle ruhig und vernünftig beantwortete.

So einfach war es also!

Es hatte ihm gefallen und war viel leichter, als er es sich vorgestellt hatte. Die Polizei glaubte ihm und forschte nun intensiv bei jenen Leuten nach, die auf Kramers Liste verzeichnet waren. Mimky interessierte die Polizei nicht mehr. Es gab nicht den geringsten Grund, an seinen Worten zu zweifeln.

Ab diesem Zeitpunkt hatte Mimky Gefallen am Töten gefunden. Am Töten von Menschen. Tiere hatte der bullige Mann schon oft getötet. Bereits als kleiner Junge bereitete es ihm Vergnügen, Frösche aufzublasen, bis sie platzten. Er schoss auch gerne mit dem Kleinkalibergewehr seines Vaters auf Vögel, die fröhlich von den Ästen zwitscherten. Wenn die Vögel dann mitten in ihrem Gesang zerrissen wurden und als zerfetzter Federhaufen zu Boden fielen, lachte der kleine Gregor Minky manchmal solange, bis ihm der Bauch wehtat.

Menschen umzubringen, war viel spaßiger. Sie waren einfach größer und es blutete mehr, wenn man es richtig machte. Außerdem ließen Menschen besser ihre Angst vor dem Tod spüren. Mimky war sich sicher, dass Menschen, die dem Tod ins Auge sahen, einen sehr eigenen Geruch verströmten. In ihre Augen zu sehen, wenn sie im nächsten Moment von Mimkys Axt getroffen wurden, war das schönste Gefühl, das sich Gregor Mimky vorstellen konnte.

Mimky...

In der Schule nannte ihn niemand so. Ohnehin musste Gregor die Schule nach der fünften Klasse verlassen, weil sein Vater seine Hilfe auf dem Schrottplatz brauchte. Arnold Mimky interessierte es nicht, ob sein Sohn lesen und schreiben konnte. Das einzige, was Gregors Vater interessierte, war die Kraft, die Gregor schon als kleiner Junge hatte. Um schwere Eisenteile schleppen zu können, brauchte es keinen Verstand.

„Du bist kräftig, Junge. Wär wirklich `ne Schande, wenn Du die Kraft in der schule verplemperst! Ab heute wirst Du deinem Vater auf dem Platz helfen. Ist das klar, Junge?“

In der Schule wurde Gregor Mimky nur ‚Klotz’ genannt. Alle riefen ihn Klotz, wenn sie sich dabei rechtzeitig in Sicherheit gebracht hatten. Schaffte es einer nicht, Abstand zu Gregor zu halten, wurde er solange verprügelt, bis ein Lehrer einschritt. Man hatte zwar ein wachsames Auge auf den riesigen Jungen – aber mehr als einmal kamen die Lehrer erst dazu, als bereits eine Nase gebrochen war oder ein paar Zähne fehlten.

Niemand fragte nach, als Gregor einfach nicht mehr zur Schule kam. Sowohl die Lehrer, als auch die Eltern der anderen Schüler dankten dem Herrn auf Knien dafür, dass Gregor Mimky hoffentlich für immer die Schule von seiner Gegenwart befreit hatte!

Es brauchte vier Morde, bis man Mimky in der Presse und im Fernsehen nur noch den ‚Dämon’ nannte. In großen fetten Lettern las Mimky gierig jeden Artikel, den man über ihn schrieb. Er zeichnete jede Fernsehsendung auf, in der von seinen Morden berichtet wurde. Einmal brachte man sogar ein Special über Serienmörder, in dem man Mimky eine volle halbe Stunde Sendezeit opferte! Im gleichen Special erhielt der Son of Sam nur lächerliche fünfzehn Minuten, obwohl er viel mehr Morde als Mimky verübt hatte.

Besonders der Titel der Fernsehsendung gefiel ihm.

„Der Axt-Dämon. Ein Mensch aus Fleisch und Blut – oder ein Monster aus der Hölle?“

Monster aus der Hölle! Herrlich. Sie fürchteten ihn. Kaum jemand traute sich nachts noch alleine auf die Straßen. Kinder wurden nur noch mit dem Auto zur Schule gebracht und auch wieder abgeholt. Egal wie kurz der Schulweg auch war, ließ man Kinder niemals nach Einbrechen der Dunkelheit unbeaufsichtigt den Heimweg antreten.

Aber Ausnahmen bestätigten nun mal die Regel!

Das kleine Mädchen mit den roten Haaren war eine solche Ausnahme. Vielleicht hatten die Eltern des Mädchens keine Zeit? Oder vielleicht waren sie zu sehr damit beschäftigt, sich zu streiten? Jedenfalls fiel das Mädchen Mimky auf, weil es – nichts Böses ahnend – auf dem Bordstein der Straße entlang tanzte. Sie war allerhöchstens zehn Jahre alt. Eher jünger. Nachdem Mimky ihr eine Weile mit seinem alten Pickup gefolgt war, war er sich sicher, dass niemand ihr auf dem Heimweg entgegen kommen würde. Kleine Mädchen durften nicht auf dem Bordstein laufen! Es war viel zu gefährlich. Aber das Mädchen rechnete nicht damit, dem Vater oder der Mutter zu begegnen.

Mimky vergewisserte sich, dass es keine zeugen gab. Er wartete auf den Augenblick, in dem das Mädchen in eine kleine Seitenstraße lief, die von den Häusern aus, nicht eingesehen werden konnte. Er beschleunigte seinen Pickup, bis er ihn direkt neben dem Mädchen zum Halten brachte. Noch bevor das Mädchen um Hilfe schreien konnte, hatte er sie bewusstlos geschlagen und auf der engen Rückbank seines Wagens verstaut.

Auf der etwa drei Stunden dauernden Fahrt zu seinem Grundstück, wachte das Mädchen auf. Mimky störte sich nicht daran, dass sie um Hilfe schrie, bettelte und Rotz und Wasser heulte. Ihr ständiges Geschrei nach Mama und Papa gefiel ihm sogar!

„Schrei nur! Niemand hört Dich hier. Schrei lauter! Los! Schrei schon lauter...!“

Die Leiche des Mädchens vergrub er ganz in der Nähe seines ersten Opfers. Eigentlich war es ihm lieber, wenn er nicht bei sich zu Hause tötete. Irgendwie war es eben doch ein zusätzliches Risiko, dem er sich nur ungern aussetzte. Aber mit dem Mädchen war es etwas anderes. Sie in der Stadt zu töten, war viel zu gefährlich. Schließlich war es nicht eingeplant, dass ihm die Kleine über den Weg lief.

„Vergib mir, Herr, denn ich habe gesündigt...!“

Es reichte ihm, das Mädchen zu töten. Er verging sich nicht an ihr. Überhaupt spielte Sex für Mimky kaum eine Rolle. Eigentlich gar keine. Er benutzte sein Ding, um damit zu pinkeln. Er verspürte keinerlei Lust auf Sex. Das, was er brauchte, war eine andere Erregung. Es war eine Erregung, die ihm keine Frau verschaffen konnte, solange sie lebte...

„Vergib mir, Herr, denn ich habe gesündigt...!“

Sein zwanzigster Mord, der an dem kleinen Mädchen, lag schon wieder einen ganzen Monat zurück. Mimky hatte das Gefühl, dass langsam das Interesse an ihm nachließ! Sogar den Artikel über den Mädchenmord verbannte man auf die zweite Seite, weil irgendein beschissenes Attentat auf irgendeinen beschissenen Politiker plötzlich wichtiger war, als der Dämon!

Er musste etwas Spektakuläres machen. Etwas Aufsehenerregendes, das ihm wieder seinen verdienten Platz in den Zeitungen zuwies!

Gregor ‚Klotz’ Mimky dachte angestrengt nach.

Natürlich! Weshalb war nicht viel früher auf diese Idee gekommen? Man würde ganze Seiten über ihn füllen! Wahrscheinlich würde man sogar täglich über ihn und seine Tat im Fernsehen berichten! Wenn ich das gelang, gab es keine Konkurrenz mehr für ihn!

Freudig erregt über das, was er tun würde, setzte sich Mimky in seinen Wagen. Er pfiff, als er den Wagen startete und der gequälte Motor aufstöhnte. Er pfiff jeden Titel der Beatles, den er kannte. Seine Mutter mochte die Beatles. Sie hatte sich sogar gewünscht, dass ein Lied der Beatles bei ihrer Beerdigung gespielt würde, aber Arnold Mimky hielt nichts von solchen neumodischen Ideen. Außerdem sagte er, dass seine Frau ohnehin nichts mehr hören konnte, da sie ja tief in der Erde verbuddelt war.

Yellow submarine...

Gregor Mimky würde als erster Mörder der Geschichte zehn Leute töten. Er würde einen nach dem anderen von ihnen aus dem Haus locken, um sie dann mit seiner Axt zu erschlagen. Natürlich war das nicht so einfach, wie es sich anhörte – aber Mimky zweifelte nicht daran, dass es ihm gelingen würde. Er wusste auch schon, wo er diese Leute finden konnte. Er wusste, wo man sich nichts dabei denken würde, wenn er sie hintereinander aus dem Haus lockte...

Obwohl es längst dunkel war, sah Mimky den winkenden Mann am Straßenrand. Er sah auch, dass der Mann offensichtlich Probleme mit seinem Wagen haben musste, denn unter der geöffneten Motorhaube des dunkelgrünen Ford-Kombi sah Mimky weißen Qualm aufsteigen.

„Dann werden es eben elf...“ dachte sich Mimky, als er seinen Pickup neben dem Ford zum Stehen brachte.

Er stieg aus seinem Wagen und näherte sich dem Mann. Hinter seinem Rücken verborgen, hielt Mimky die Axt versteckt.

„Probleme mit dem Auto? Kann ich vielleicht helfen...?“

Die Kugel traf Mimky in dem Moment, als er darüber nachdachte, wie aus einem nicht laufenden Motor Rauch steigen konnte. Die erste Kugel zertrümmerte Mimkys rechte Kniescheibe. Er fiel jedoch noch nicht um. Ein Kerl wie Mimky fiel nicht einfach um, wenn er getroffen wurde.

Die zweite Kugel durchschlug seine Schulter. Mimky wankte. Er versuchte zu begreifen, was geschah.

Erst die dritte Kugel, die nun Mimkys linke Kniescheibe traf, ließ den riesigen Mann wie einen gefällten Baum umfallen. Die Situation war so unwirklich, dass Mimky keinen laut von sich gab. Sein Verstand konnte und wollte nicht wahrhaben, was geschah.

Langsam kam der Mann mit der Waffe in der hand auf Mimky zu.

Ganz ruhig zielte der Mann auf Mimkys Leistengegend. Dann drückte er ab. Ungläubig starrte der Schrotthändler auf das Blut, dass zwischen seinen Beinen durch die Hose quoll. Obwohl der Schmerz unerträglich wurde, versuchte Mimky in das Gesicht des Fremden zu sehen. Er versuchte sich zu erinnern, ob er dieses Gesicht schon einmal gesehen hatte.

Eine weitere Kugel zerschmetterte Mimkys linken Arm. Danach wurde auch sein rechter Arm getroffen. Der kräftige Schrotthändler war noch immer bei Bewusstsein. Wie in Trance drangen die Worte des Fremden in sein Ohr:

„Sie hieß Karen-Sue. Sie war erst neun Jahre alt, als sie von Ihnen getötet wurde. Im nächsten Jahr wollten wir umziehen. Sie verstehen? Ein anderer Job, eine andere Stadt. Karen-Sue war schon mächtig aufgeregt. Und dann ist sie Ihnen begegnet...!“

In aller Ruhe lud der Mann seine Waffe nach.

„Sie haben keine Kinder. Sie verstehen das nicht, nicht wahr? Für Sie ist es nur wichtig, zu töten.“

Weitere Kugel zerfetzten Mimkys Beine.

„Ich glaube, man sagt nun, dass Sie beten sollten. Ich werde das nicht sagen. Jemand wie sie darf nicht beten. Sie nicht! Für Sie gibt es keine Vergebung. Nicht durch Gott – und schon gar nicht durch mich! Karen-Sue war unsere einzige Tochter. Wenn ich sie nun töte, sollten sie an ihr Gesicht denken. Sie sollten jetzt ihre Augen sehen. Haben Sie gemerkt, dass Karen-Sue grüne Augen hatte? Nein? Ist auch egal. Ich werde sie nun vernichten, wie Sie mein Kind vernichtet haben...!“

„Vergib mir, Herr, denn...“

Mimkys Schädel flog auseinander. Ihm blieb nicht die Zeit, seinen Satz zuende zu sprechen.

Der Dämon war tot.

Hallo! Die Fülle der Rechtschreibfehler bitte ich zu entschuldigen! Ich habe einfach nur geschrieben, geschrieben, geschrieben... - und abgeschickt. Nächstes Mal achte ich darauf, auch Korrektur zu lesen! KDHKlaus-D. Heid, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 20.11.2001. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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