Mörder!

die wochenroutine der arbeit ließ mich am samstagabend den wecker stellen und das obwohl das wochenende doch freiheit schrie.
so schrillte heute am ende der nacht der gnadenlose spießgeselle in meine träume hinein. viel zu früh zum aufstehen, doch zu spät, um wieder einzuschlafen. schlaftrunken suchte meine hand den ausschalter und fand ihn nicht.
die uhr ließ nicht locker! sie schrie immer fordernder. lag es nun an meiner wut über die eigene dummheit oder am schrecken des letzten traumes ?
egal, ich warf den quälgeist mit voller wucht gegen die wand, wo er mit schmerzvollen quäken starb.
nun war endlich wieder ruhe, doch wie hätte ich noch weiterschlafen können?
ich, das sich permanent selbstbemitleidende opfer des banalen proletarier alltages, war zum egoistischen meuchler, zum täter geworden!
ich hatte zeit totgeschlagen!
von vorwürfen gegeißelt stand ich auf und sammelte sorgsam die überreste meines hilflosen opfers ein. ich begrub sie dann tief im massengrab der stinkenden mülltüte. friede ihrer mechanik!
frieden? der kaffee, den ich mir anschließend machte, klagte bittere schuld.
ich starrte ratlos aus dem fenster. die weite zwischen den hochhäusern suchend.
wie lange? fragt ihr. keine ahnung!
es war sonntagvormittag und ich hatte die zeit verloren.

• Autorensteckbrief (Infos & weitere Beiträge)
• blackanimus1-ozyahoo.de (Spam-Schutz - Bitte eMail-Adresse per Hand eintippen!)

  Heiko Bogenschneider als Lieblingsautor markieren

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen