Klaus Mallwitz

Im Auto unterwegs von Rochingen nach Prawelte

„Vorsicht auf der A74 Rochingen Richtung Prawelte! Zwischen den Anschlussstellen Astru und Bestru liegt ein totes Wildschein auf der Fahrbahn! Fahren Sie vorsichtig und steigen Sie nicht aus!“
„Sehr witzig, - wer kommt schon auf die Idee, da auszusteigen?“, mäkelt Ingeborg und schaltet das Autoradio aus.
„Vielleicht ist ihm das nur so ´rausgerutscht“, werfe ich ein.
„Nur so ´rausgerutscht? Spinnst du? Ich denk, der hat seinen Job verfehlt. Solche Nachrichten sind ´ne todernste Sache. So was darf nicht passieren! - Der verarscht doch die Autofahrer. Der stellt die als Doof-Männer hin! Da steigt doch kein Schwein aus!“
„Freilich nicht, da liegt ja schon eins“, versuche ich sie zu beruhigen. „Und nun reg´ dich wieder ab“, ergänze ich leicht genervt.

Stille.

Nur zwei Minuten später:
„Ich hab´s!“
„Ingeborg, bitte, ich muss mich konzentrieren. Du hast gesagt, du bist müde. Lehn´ dich zurück und schlafe ein wenig! - Diese dauernden LKWs regen mich auf. Lass mich einfach fahren!“

Stille.

Meine Frau ist wirklich still. Ist auch gut so. Ich kann es nicht haben, wenn neben mir dauernd jemand spricht. – Wenn es nur das wäre. Sie schimpft meist. Oder redet so viel unwichtiges Zeugs.
Aber jetzt schweigt sie. Ich hab alles im Griff. Auch sie.
Aber komisch war die Meldung vorhin schon. Ein totes Wildschwein. Schon merkwürdig. Auf der Autobahn. Ein totes….

Eine leise, schüchterne Stimme unterbricht meine Gedanken:
„Schatz, wenn das tote Wildschwein kommt, was machst du dann?“
„Ach, Liebling, mach dir doch nicht so viel Gedanken“, entgegne ich ihr, und mir tat es einen Moment lang etwas weh, dass ich sie vorhin so barsch angefahren habe.
„Wenn ich einschlafe, und das tote Wildschwein kommt, weckst du mich dann?“
„Ja, sicher!“
Beruhigt schließt sie die Augen.

Stille.

Plötzlich, nach ungefähr zwei weiteren Minuten, schreckt sie auf und stiert mich mit großen Augen von der Seite an.
„Ich hab´s! Ich hab´s wirklich!“
„Was hast du?“
„Ich hab´s!“
„Nun sag schon endlich, was du hast!“
„Willst du das Schwein umfahr´ n?“
„Quatsch!“
„Wieso Quatsch?“
„Weil das Schwein längst tot ist, das fahre ich nicht um, sondern das umfahre ich! Und auch, wenn es nicht tot wäre, würde ich es umfahren, aber nicht umfahren! Ich bin doch kein Mörder!“
„Vielleicht suchen sie einen Mörder! Wer ein Wildschwein einfach so umfahren kann, denkt die Polizei, könnte vielleicht auch jemanden getötet haben, der vor kurzem tot aufgefunden wurde. Wie z.B. Harry Voss, der Juwelier, ich hab´s gelesen…“
„Ingeborg, jetzt halt die Klappe! Du redest Unsinn, reinen Blödsinn!
Wenn die Polizei einen Mörder sucht, legt sie garantiert kein Wildschwein auf die Autobahn. Und jetzt schlaf wieder!“

Stille.

Immer noch Stille.

Natürlich werde ich um das Schwein herum fahren. Einfach drum herum… Alles andere wäre verrückt. Krank. Geisteskrank.
Bis zur Anschlussstelle Astru sind es jetzt noch ungefähr 10 Minuten. Und dann, von Astru bis Bestru, das sind mindestens noch mal 9 oder 10 Kilometer. Kann man nicht den genauen Platz des Wildschweins nennen?
Zwischen den Anschlussstellen Astru und Bestru! Das heißt, ich kann neun bis zehn Kilometer lang aufpassen, ob da nicht irgendwo auf der Fahrbahn ein totes Wildschwein liegt. Hab ja nichts anderes zu tun. Vor mir, hinter mir - sind ja nur lauter rasende Autos, graue, schwarze, ab und zu mal ein weißes, dann immer wieder diese LKWS vor einem, hinter einem, und jetzt überholt mich schon wieder so ´n Hornochse. OHZ-Kennzeichen. „Ochsen haben Zeit“, hieß das früher. Stimmt wohl auch nicht mehr. Osterholz-Scharmbecker!

Zwischen Astru und Bestru.
Klasse.
Liegt das Schwein auf der rechten- oder auf der Überholspur?

Normalerweise fahre ich diese Strecke mit beinahe geschlossenen Augen. Und Ohren brauch ich eigentlich auch nicht. Kenne die Strecke im Schlaf. Jede Baustelle. Alles. Und jetzt kommt so ein Wildschwein.

Es könnte alles so einfach sein. Aber heute ist Ingeborg dabei. Auf dem Beifahrersitz sitzt meine gute Frau Ingeborg. Und wenn ich da auch nur eine kleine Ameise überfahren würde, Ingeborg würde mir das noch jahrelang vorhalten. Wenn ich noch mal auf die Welt kommen sollte, überlege ich vorher, wen ich heirate.
Schluss jetzt.

Zwischen Astru und Bestru.
Noch ungefähr fünf Minuten bis Astru.

„Noch ungefähr fünf Minuten“, rutscht es leise aus meinem Mund.
Das war ein Fehler!
„Vielleicht ist es ja gar kein Wildschwein!“, flüstert Ingeborg mir zu, und es klingt, als wolle sie mir Mut machen, als wolle sie mich aufmuntern.
Scheiße, denke ich.
Ich bin genervt. Irgendwie extrem nervös und genervt.
„Was denn sonst?“, schreie ich sie an, „du hast es doch selbst gehört!“
„Ja, schon gut, ich hab´ s gehört, ich hab´s gehört, ich hab´s, - Moment!
Ich hab´s“…, ruft sie in einem ganz neuen Tonfall und schnippt dabei triumphierend mit den Fingern. „Vielleicht ist es kein Wildschwein, sondern es ist ein Schauspieler! Ein Schauspieler, der einfach nur die Reaktionen der Autofahrer testen will!“

Ich sterbe.

Nein, ich drehe durch.

„Inkeborg, du bist…“
„In-geborg!“

Entschuldige, Ingeborg! Du bist geisteskrank! Einfach geisteskrank. Da liegt irgendwo ein totes Wildschwein und kein toter Schauspieler!“
„Wer hat denn was von tot gesagt? Der Schauspieler ist quicklebendig. Er hat sich nur als Wildschwein verkleidet und sich dann auf die Fahrbahn gelegt. Er spielt nur tot.
Er will testen, wie viel Prozent aller vorbeifahrenden Autos rechts um ihn herum fahren, wie viele links drum herum fahren und wie viele direkt über ihn drüber fahren! Ha! Ich bin relativ schlau, ich hab´s, ich hab´s!“

Soll ich schreien, soll ich brüllen, soll ich anhalten?

Ich reiße mich zusammen und wende mit gespielter Freundlichkeit ein:
„Liebling, da unterliegst du ausnahmsweise mal einem Irrtum! Es kann niemand über den Schauspieler drüber fahren. Dann wäre er ja sofort tot. Verstehst du?“
„Wer?“, fragt Lilo irritiert.
„Der Schauspieler.“
„Wer?“
„Der Schauspieler!“
„Was der Schauspieler?“ –
Hat sie schon wieder den Faden verloren, denke ich und kläre sie auf:
„Ingeborg-Schatz, der ist dann to-hooot, der Schauspieler im Wildschweinkostüm, wenn ein Auto über ihn drüber fährt!“
„Ach so…, ja! - Stimmt!“.

Stille.

Immer noch Stille.

Geschafft, denke ich. Sie gibt auf. Mein Argument leuchtet ihr ein.

„Darf ich was sagen?“ Ihre Stimme klingt ängstlich. Spielt sie mit mir oder warum tut sie so, als hätte ich ihr das Sprechen verboten? Ich atme tief durch.
„Ja! - Natürlich!“
„Also, ich frage mich eins: Nehmen wir mal an, sie brauchen eine Statistik…“

„Innnnkeeeepooooooooooooooooooooork“,

unterbreche ich nun wirklich sauer oder versuche wenigstens zu unterbrechen, aber sie fährt scheinbar unbeirrt fort:

„Sie brauchen, - äh… einen Moment bitte, mein Name ist immer noch Ingeborg, sag meinetwegen auch Porky, aber nicht „Innnnkeeeepooooooooooooooooooooork!

„Entschuldige, Ingeborg!“

Na also, geht doch! Und jetzt pass auf: Sie brauchen eine neue Statistik! Nur mal angenommen! Wer oder was ist dann interessant? Die Rechts-herum-Fahrer? Die Links-herum-Fahrer? Falsch! Falsch! Sie brauchen beide!
Unterschieden wird nur nach Geschlecht! Man will erforschen, ob vielleicht die Frauen mehrheitlich rechts um das Schwein herum fahren, während die Männer mehrheitlich links um das Schwein herum fahren. Oder umgekehrt. Dass die Frauen mehrheitlich…“

„Ich habe verstanden!“ brülle ich ihr entgegen. „Und außerdem muss ich jetzt aufpassen! Das Schwein kommt bald!“
„Wieso, wir sind doch noch gar nicht an der Anschlussstelle Astru!“, weiß Ingeborg zu kontern.
„Aber gleich! Und jetzt bist du still“, kommt es nur noch schwach aus meinem Mund heraus. Ich bin erschöpft.

Stille.

Jeden Moment müssen wir die Anschlussstelle Astru erreichen. Es ist nicht mehr weit. Angstschweiß kommt aus all meinen Poren, während Ingeborg weiter philosophiert:
„Natürlich muss es kein Schauspieler sein. Vielleicht ist es auch so eine Art Selbstmordattentäter, .... wenn man über den drüber fährt, explodiert das Auto! Es gibt ja sogar Selbstmordattentäter, denen es völlig wurscht ist, welches Auto in die Luft geht, egal, ob Jaguar, VW oder Audi.... Hm, ... Wenn es wirklich ein Selbstmordattentäter ist, wenn wir wirklich über ihn ´rüberfahren, wäre es schon schade um unseren Nissan Micra, aber wir sind Gott sei Dank immerhin Teilkasko versichert, da kriegen wir ganz sicher ein Ersatzauto gestellt, wenn wir überleben. Wir überleben das doch, oder?
Hey Inkoooooooo!!“
„Immer noch Ingo!“
„Hey Ingo, warum fährst du ab?“

Ingeborg hat es immerhin bemerkt. Ja, ich bin abgefahren. Direkt vor der Anschlussstelle Astru fahre ich auf eine Raststätte. Bevor ich meine Aufmerksamkeit auf das Wildschwein lenke, brauche ich eine kleine Pause. Bei der Gelegenheit tanke ich gleich ein paar Liter. Sicher ist sicher! Die Tankanzeige ist seit Jahren kaputt. Zu oft schon musste ich in den vergangenen Wochen kilometerweite Strecken zu Fuß zurücklegen, um an der nächsten Tankstelle einen Kanister Bier, ich mein´ Benzin oder beides kaufen zu können. Heute könnte ich zwar Ingeborg mit der Besorgung beauftragen, aber ich weiß, dann müsste ich mir, bevor sie sich auf den Weg machen würde, zum hundertsten Mal eine halbe Stunde lang ihr Geschnatter über den Sinn einer funktionierenden Tankanzeige anhören, und dann käme sie auch garantiert ohne Bier zurück.

In erster Linie aber will ich diese Raststätte nutzen, um mir eine richtige Pause zu gönnen und mir Mut anzutrinken. Drei Whisky -pur genügen mir. Normalerweise trinke ich gern die doppelte Menge. Aber heute sitzt Ingeborg neben mir. Man hat ja schließlich eine gewisse Verantwortung den Beifahrern oder Mitfahrern gegenüber. Weiß ich aus der BzamS (Bürgerzeitung am Sonntag).
Nach meinem dritten Glas Whisky (meine Frau trinkt eine dreiviertel Flasche davon, isst aber dazu drei Riesenbockwürste mit Chili-Mayonnaise und vierzweidrittel Jägerschnitzel) beschließen wir, die Fahrt fortzusetzen.

Wir finden die Auffahrt zur Autobahn nicht auf Anhieb, aber nach der doppelten Umrundung der großen Anlage entdecke ich eine Auffahrt, und schon spüre ich in mir eine Lust, die letzten Kilometer ganz in Ruhe und ohne jeden Stress anzugehen.. Doch hatte sich Ingeborg vor der Pause schon in einen Rausch hineingeredet, so steigerte sich dieser Rausch nun dank des Whiskys zu einem Vulkan bis hin zur schrankenlosen Ekstase. Unter Berücksichtigung aller möglichen Möglichkeiten und Eventualitäten verfolgt sie nun die Spur in Richtung Umweltverschmutzung als Verursacher-Prinzip:

„Mir schwant Fürchterliches,“ meint sie, „aber wenn es tatsächlich ein Wildschwein ist…? Stell dir vor, es ist wirklich ein Wildschwein, das ganz gemütlich die Autobahn überqueren wollte...und just mitten auf der Fahrbahn, .... schwupp, … bekommt es einen Herzinfarkt. Bei so viel CO2-Ausstoß kein Wunder!
Onkel Hans starb auch an so was! Der wohnte nahe der A58 zwischen den Anschlussstellen Yazu und Zezu... - Vielleicht wohnte das Wildschwein genau wie Onkel Hans ziemlich dicht am Autobahnrand ...., und wenn es täglich, also Tag für Tag und Nacht für Nacht nur 500 Mikrogramm CO2 einatmen musste, ... und so ein Tier hat ja auch keinen Filter, keinen Katalysator ....da ist es schon möglich, ...……

Ich höre ihr nicht mehr zu, schalte das Autoradio wieder ein. Sie redet weiter. Ich höre sie nicht, und sie merkt nicht, dass das Radio an ist. Sie geht mir auf den Keks. Ich bin froh, dass ich gut vorwärts komme. Kaum Verkehr... Die A74 scheinen wir hier zwischen den Anschlussstellen Astru und Bestru für uns gepachtet zu haben....

Beruhigt schalte ich das Fernlicht ein, um das Schwein so frühzeitig wie möglich zu entdecken, um es dann rechts umfahren zu können. Oder doch links... Hm, ich werd´ mich entscheiden, wenn ich das Schwein sehe.

„Freie Fahrt wieder auf der A74, das Wildschwein wurde von der städtischen Straßenreinigung erfolgreich entfernt!“

Ich atme auf. Jetzt ist mir alles egal. Ich singe! Jetzt singe ich! Ich singe ganz laut. Lauter als die Musik aus dem Radio! Noch lauter. Noch lauter als Ingeborgs Lavaausbruch. Noch viel lauter! Am allerlautesten:

„Das Schwein ist weg, das Schwein ist weg, hallelujah, das Schwein ist weg, ahhhhhhhhaaaaaaaaaaa ….“

Stille.
Danach, also nach dem markerschütternden „ahhhhhhhhaaaaaaaaaaa“ ist es still. Kein Ingeborg-Vortrag ist mehr zu hören über die möglichen und vielfältigen Möglichkeiten der Wildschweine, auf Autobahnen zu verenden.

Sogar das Autoradio hat sich von selbst ausgeschaltet.
Oder war´s doch Ingeborg, so ´ne Art Reflex auf mein „ahhhhhhhhaaaaaaaaaaa“?

„Scheiße“, flüstert Ingeborg trotzig nach einer Weile, „jetzt weiß ich nicht, ob es wirklich ein Schwein oder ein Schauspieler war!“
„Oder ein Selbstmordattentäter!“, ergänze ich, allerdings nur scheinbar ohne eine leise Spur von Ironie in meine Worte gelegt zu haben. Ich bin froh, dass sie wieder relativ normal tickt, abgesehen von kleinen Schwankungen in der Stimme, die aber vom Whisky herrühren. So was kenn ich ja. Und bei mir schwankt nicht nur die Stimme nach so viel Alkohol.

„Achtung auf der A74 Rochingen Richtung Prawelte Zwischen den Anschlussstellen Vorratus und Warrating kommt Ihnen ein Geisterfahrer entgegen. Fahren Sie vorsichtig und steigen Sie nicht aus!“

Ingeborg atmet erleichtert auf. „Endlich wieder alles im grünen Bereich!“, sagt sie. „Geisterfahrer sind was ganz natürliches! Da hat er schon Recht. Da sollte man wirklich nicht aussteigen, wegen der Verkehrssicherheit! Einfach nur ausweichen!“
„Eh wurscht“, sage ich lächelnd, zwischen Vorratus und Warrating ..., da sind wir längst dran vorbei...“
In dem Augenblick kommt mir tatsächlich ein Fahrzeug entgegen. Das muss ein anderer sein, mutmaße ich. Von dem wurde nichts durchgegeben...
„Das ist er“, grinst Ingeborg, du musst einfach nur ausweichen....

Bei einem Wildschwein kann man sich fragen, ob man rechts oder links ausweicht. Bei einem Geisterfahrer ist es mir wurscht...ich weiche einfach mal aus, einfach mal rechts.

Ingeborg, schau mal, Warrating 8 km! Gibt es zweimal Warrating? Irre, oder? Auf dem Schild vor uns steht tatsächlich „Warrating 8 km!“

„Manche Orte gibt´s tatsächlich doppelt, mich gibt´s sogar noch öfter, und ich wette, auch in Warrating gibt’s mehrere Ingeborgs“, klärt Ingeborg mich auf.

Kurz darauf muss ich mich besonders konzentrieren, denn es folgen immer mehr Geisterfahrer, die mir entgegen kommen....

Rechts,…, links,…, links, links, rechts, links, …

„So viele Geisterfahrer auf einmal“, freut sich Ingeborg ...., „gib Gas!“....

Mir fällt auf, dass die anderen Autos auch versuchen, mir auszuweichen. Sie hupen
wie die Wilden.
Das weckt meinen Jagdtrieb. „Wenn ihr glaubt, ich krieg euch nicht, na wartet!!!“, denke ich und ändere meine Taktik: Ich versuche, jetzt mal einen zu treffen.

Liebe Leserin. Lieber Leser, liebe Zuhörer/innen,
hier hört die Geschichte leider auf, weil ich tatsächlich einen getroffen habe. Einen grauen Corsa...
Der Fahrer überlebte zum Glück unverletzt. Ingeborg-Schatz auch. Nur ich wohne jetzt im Himmel. Glück gehabt? Pech gehabt?

Wenn ich noch mal auf die Welt komme, heirate ich Ingeborg wieder. Freilich nur dann, wenn sie noch will.
Einen Führerschein mach´ ich aber nicht noch mal.
Versprochen!
Wegen Rückfallgefahr.

Ich geh´, wann immer mich die Lust befällt, einfach aufs Volksfest, da gibt´s Autoskooter….
Mit oder ohne Ingeborg, egal.

Auf geht´s! So viele Autos! Bunte Autos! Rote, gelbe, grüne, blaue, vielleicht ist sogar ein pinkfarbenes dabei! Als erstes wähle ich bestimmt das grüne. Ich weiß auch nicht warum. Vielleicht, weil Ingeborg immer sagte: „Grün ist die Hoffnung!“
Passt aber auch zu mir, die Farbe. Ich mag Frösche gerne. Aber das nur nebenbei.

Ich fahre einfach los… Ich ziele genau….Aus der gesicherten Defensive heraus, und … hops. Yeah! - *kreisch*!

Vier Treffer, fünf Treffer, zehn Treffer, Wahnsinn!

20 Treffer! Absoluter Weltrekord! Weltrekord? Mit 20 Treffern in vier Minuten?

Pah, da ist noch mehr drin! Ich bin ganz sicher. Manchmal kriegt man sogar Verlängerung. Mittwochs zum Beispiel, da ist fast überall Familientag! Zwei Minuten Zuschlag!
Sechs Minuten volle Pulle! Hinein ins Getümmel!

Nichts stellt sich mir in den Weg.

Kein LKW.
Kein OHZ-er.
Kein Wildschwein.
Kein Geisterfahrer.
Kein Schauspieler.
Kein Selbstmordattentäter –

Aber eine Inkepork ist immer dabei.

Entschuldige, Ingeborg, ich wollte wirklich Ingeborg denken. Oder Porky, das magst du doch auch ganz gerne, also, pass auf, willst du meine Frau, äh, ich meine:
Meine liebste Porky, fahr´ bitte einfach mit! Ich brauche dich! Porky, bitte!

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Klaus Mallwitz).
Der Beitrag wurde von Klaus Mallwitz auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 20.12.2019. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

  Klaus Mallwitz als Lieblingsautor markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Alles ist Windhauch: Ein Protokoll Gedichte und Worte - Trauer Abschied Erinnerung von Regina Elfryda Braunsdorf



Es ist ein - wirklich nicht verändertes - lyrisches Protokoll, entstanden im ersten Vierteljahr nach der plötzlichen Abwesenheit des besten Freundes und Seelenverwandten. Ein schmerzverbundenes Aufschreiben für die Erinnerung.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (1)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Absurd" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Klaus Mallwitz

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Die Schwester im Schloss (1) von Klaus Mallwitz (Mensch kontra Mensch)
Absurder Dialog von Klaus-D. Heid (Absurd)
Pilgerweg V. von Rüdiger Nazar (Abenteuer)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen