Andreas Eduard Pfeiffer

Schattenbilder

Schatten umgibt mich in dieser Welt! Stumm sitze ich hier. Ruhig und gelassen befinde ich mich im Hier und Jetzt. Vergangenes und Zukünftiges haben keinerlei Bedeutung mehr für mich. Selbst der Schatten oder diese kalte Finsternis vermögen es nicht, mich aus meiner Meditation zurück in die kollektive Realität zu schießen.

Angst und Furcht sperrte ich schon vor längerem in einen gedachten Käfig, der weit oben in einer Ecke meines Bewusstseins hängt, ein. Momentan war ich glücklich. Mein Mut und meine Gelassenheit waren in Wechselwirkung miteinander. Diese beiden menschlichen Attribute umkreisten mich. Sie bildeten ein Gravitationsfeld, wobei ich der Mittelpunkt war. Abhängig von der spezifischen Situation gelang es mir Anteile von Mut und Gelassenheit aus dem Feld in mein Ich zu transportieren. Mut bedeutet für mich, dass ich mehr Handlungsalternativen habe, da ich mich nicht mehr selbst, durch auf mich projizierte Ängste, blockieren ließ. Meine innere Gelassenheit wurde erst durch die Lebenserfahrung gestärkt. In meiner Jugendzeit war ich ein Getriebener, impulsiv und innerlich voll Zorn und Wut. Dann erkannte ich, dass das Ziel mehr ist als die Summe der einzelnen Wege dort hin. So wurde ich wieder ruhig. Zorn und Wut erodierten auf den unterschiedlichsten Lebenswegen, bis sie zu kleinen Kieselsteinchen wurden, welche zwar Kratzer in meiner Persönlichkeit hinterließen, die jedoch kaum der Rede wert waren.


Schatten wurde dichter. Die Kälte versuchte in mich einzudringen. Dieser schattige Frost konnte mich allerdings nur äußerlich verwunden. Innerlich glühte ich. Mein einverleibtes Feuer gab mir die Energie und den Willen mein Leben so zu gestalten und zu verändern, dass ich auch andere in meinem Umfeld erwärmen konnte. Natürlich funktioniert dies nur bei Menschen, die sich auch trauen sich voll auf mich einzulassen, mir das Vertrauen schenken und keine Angst haben sich zu verbrennen, sondern die über heiße Kohlen laufen. Die Anderen, welchen das Vertrauen schon früh weggenommen wurde, können sich nicht an etwas Fixem oder Beständigem festhalten, weil sie voll Misstrauen jedem gegenübertreten, und so Gelegenheiten übersehen, welche sie den Schatten vergessen machen lassen würde. Sie werden selbst zu einem schattenhaften Wesen, welches sich nicht traut aus der Finsternis in die Strahlen zu treten. Sie haben Angst! Sie ignorieren ihre Talente! Sie sind eine Art von ferngesteuerten Robotern, die von Beginn an auf Konsum und Leistung programmiert wurden. Sie sind getrieben und nicht frei!


Freiheit für die Schattenwesen!

Doch die Erkenntnis dieser Freiheit und das damit verbundene neue Gefühl, dass sich etwas qualitativ verändert hat, ist nicht immer leicht zu verdauen. Qualitativ spielt sich dieses Wachstum zuerst rein innerlich ab und überträgt sich dann auch auf andere.

Die Sonne steht jetzt am Zenit. Mein eigener Schatten ist nur mehr ein wenig Ich. Ganz gegenteilig sehe ich jetzt und hier die Schattenbilder.

"Schattenbilder" sollen vor allem zum Nachdenken anregen.

Bin schon auf eurer Feedback gespannt!

Schöne Grüße aus Wien!

Andreas E. Pfeiffer
Andreas Eduard Pfeiffer, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 27.05.2020. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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