Nicolai Rosemann

First Contact - Der erste Kontakt

Im Jahre 2039 ging die Erde in einem nuklearen Höllenfeuer zu Grunde. Nur eine Handvoll Siedler konnte noch rechtzeitig fliehen, um dem Höllenfeuer zu entgehen. Diese Siedler lie-ßen sich auf Alpha Centauri, dem nächsten Sternesystem zu unserem nieder, und gründeten dort eine neue Zivilisation.
Erst nach vierhundertsechzig langen Jahren waren diese Siedler in Stande wieder zur Erde zurückzukehren, da ihr Sternenschiff schwere Schäden hatte hinnehmen müssen. Da sich die Regierung von Alpha Centauri aber nicht sicher war, was sie auf der Erde erwarten würden, wurde zuerst nur ein kleines Scoutschiff ausgeschickt. Es sollte Boden- und Luftproben neh-men und nach intelligentem Leben suchen.

Das Sternenschiff Hannibal war ein kleines Forschungsschiff mit vierzehn Mann Besatzung. Der Kapitän, ein alter Hase namens Al Challenger, hatte seine Crew fest in der Hand. Sein erster Offizier und somit sein Stellvertreter war Frederic Archer. Archer führte auch das erste Außenteam an, welches die Erde als erstes betrat. Nach dieser langen Zeit…

Von der Hannibal wie ein Torpedo ausgespieen war das Landungsschiff etwa dreißig Meilen nordwestlich von Washington DC gelandet. Archer und sein Kopilot Phillips hatten den Ro-ver aus dem Laderaum geschafft und begonnen die Bodenproben zu nehmen.
„Das ist ja die reinste Wüste. Wie kann hier was überleben?“ fragte Phillips.
„Das ist nur auf die Gebiete beschränkt, die eine Bombe kassiert haben. Der Großteil der Erde ist von einem dichten Dschungel bedeckt. Aber wir suchen ja vorerst nicht nach Lebensfor-men sondern untersuchen, ob die Umgebung es zulässt das wir ohne Anzug überleben.“ ant-wortete Archer. Er nahm wieder eine Bodenprobe und sah dann auf.
„Hast du das gesehen?“ fragte er. Phillips drehte sich um und sah auf den Hügel hinter ihnen. Dieser war aber leer. „Was soll ich gesehen haben?“ fragte er.
„Ich dachte da war ein riesiger Skorpion. Aber das liegt wahrscheinlich an der Hitze. Wie viel Grad hat es hier eigentlich?“ fragte Archer. Phillips sah auf den Thermometer in ihrem Lan-dungsschiff. „Vierundvierzig Grad Celsius hat es im inneren des Schiffs. Dann hat es hier gut fünfzig Grad.“ sagte er.
„Laut unseren Daten existiert die Atmosphäre kaum noch. Deshalb ist hier so heiß.“ sagte Archer und packte zusammen. „Das war alles. Kehren wir zurück zur Hannibal.“ Aber Phil-lips stand wie versteinert da. Er deutete auf den Hügel. Archer drehte sich um. Dann klappte ihm die Kinnlade runter. Über den Hügel lief eine Herde riesiger Mammuts. Auf ihren Rü-cken trugen sie etwas und kleine Punkte rannten neben ihnen her.
„Das sehen wir uns genauer an. Gib Meldung an die Hannibal.“ sagte Archer und stieg in das Cockpit des Landungsschiffs. Phillips fuhr den Rover schnell in den Laderaum und kam dann auch in die Pilotenkanzel.
„Sie marschieren nach Norden. Wir folgen ihnen.“ sagte Archer. Das Landungsschiff hob ab und flog über die Hügelkette.
„Siehst du die Höhlen da hinten?“ fragte Frederic Archer. Der Kopilot nickte. Aus den Höh-len rannten immer mehr Leute und deuteten auf ihr Landungsschiff.
„Meinst du das sind Menschen?“ fragte Phillips.
„Wäre möglich. Aber wir müssen mit allem rechnen. Denn wenn es Mammuts gibt, könnte es auch viele andere Dinge geben.“ antwortete Frederic Archer.
„Wir sollten zur Hannibal zurückkehren.“ sagte Phillips plötzlich.
„Warum denn?“ fragte Archer. Phillips deutete stumm auf ein Gebilde, welches die Men-schen/Mutanten/was auch immer auf ihr Landungsschiff ausrichteten. Archer riss das Schiff hoch und verließ den Planeten. Die Granate detonierte irgendwo hinter ihnen, aber ohne einen Effekt für das Schiff. Die Hannibal war auf der anderen Seite der Erde. So hatten sie genug Zeit die Daten auszuwerten.
„Sehen Sie sich das an.“ sagte Phillips und zeigte Archer einen Ausdruck. Es waren die Daten des Tiefenradars.
„Ein Höhlensystem. Faszinierend.“ sagte Archer. „Aber was sind das für Punkte?“
„Das sind wahrscheinlich die Einwohner der Höhlen. Wenn man den Daten trauen darf, sind allein in diesem Ausschnitt über viertausend Lebensformen. Wenn man jetzt davon ausgeht, das dieses Höhlensystem sich über den ganzen Planeten zieht, dann leben auf der Erde zur Zeit…“ Phillips verstummte. „Über einhundert Millionen Lebensformen.“

„Weshalb sollten diese Lebensformen aber nur unterirdisch leben?“ fragte Challenger.
„Nun ja. Dafür könnte es viele Gründe geben: die Hitze, feindliche Lebensformen wie den Riesenskorpion, den wir gesichtet haben, oder auch den regelmäßigen sauren Regen.“ antwor-tete Archer.
„Was meinen Sie? Deutet das alles auf eine intelligente Zivilisation hin?“ fragte Challenger schließlich. „Ansonsten wäre es unnütz Kontakt mit diesen Lebensformen herzustellen.“
„Nun ja. Sie haben sich Tiere untertan gemacht, zum Beispiel die Mammuts. Außerdem sind da noch die Sozialsysteme. Die meisten dieser Lebensformen waren bewaffnet, also vermut-lich Krieger. Nur wenige Unbewaffnete waren nicht in den Höhlen, und diese haben gearbei-tet. Also deutet alles auf eine Art Polizeistaat hin. Und das könnte man sogar als fortgeschrit-ten ansehen.“ sagte Archer.
„Mit einem Wort: Wäre es für uns von Nutzen Kotakt mit ihnen herzustellen?“ fragte Chal-lenger. Archer nickte. „Wenn man es genau betrachtet sind diese Lebensformen mit uns ver-wandt. Jetzt müssen wir nur noch feststellen, ob es eine Mutation ist oder ob es Überlebende des Höllenfeuers sind.“
„Was schlagen Sie vor?“ fragte Challenger.
„Zwei Mann mit diplomatischer Erfahrung sollten runtergehen und versuchen Kontakt herzu-stellen. Aber sie sollten unbewaffnet sein. Wir wissen nicht wie sie reagieren und unsere hoch entwickelten Waffen könnten eventuell das Machtverhältnis verändern.“
„Was meinen Sie mit Machtverhältnis?“
„Nun, wir gehen davon aus, dass alle Höhlen miteinander verbunden sind, also eine Art riesi-ger Familie. Aber sollte das nicht der Fall sein und es gibt mehre Clans, die sich bekämpfen, dann könnten wir diesen Kampf somit für eine Seite entscheiden. Und wir wissen nicht was für einen Effekt das hätte. Die Welt könnte einer Anarchie versinken. Aber wenn Sie unsere Männer nicht total unbewaffnet hinunterschicken wollen, schlage ich Projektilwaffen vor. Die haben nur begrenzt Munition, also keine große Bereicherung. Aber sollten unsere Männer dann angegriffen werden, wären sie chancenlos.“ sagte Archer.
„Dann wählen sie zwei Männer aus, die morgen mit der Fähre in der Nähe dieses Lagers lan-den sollen.“ sagte Challenger.
„Das halte ich für unklug. Dieser Clan wollte heute unser Schiff beschießen. Also sind diese uns sicher nicht freundlich gestimmt. Ich schlage diesen Clan hier vor. Er liegt etwas abseits und ist nicht allzu groß.“ sagte Archer und deutete auf einen Punkt auf der Karte. Challenger nickte. „Morgen, neun Uhr, stellen wir den ersten Kontakt her.“ sagte er abschließend.

Die beiden Diplomaten, Oliver Jackson und Clyde Willis, landeten um acht Uhr dreißig in der Nähe der Ruinen von Mexiko City. Sie waren nur mit Pistolen bewaffnet, außerdem waren sie zu Fuß unterwegs. Die beiden waren nicht glücklich darüber. aber dieser Befehl kam von der Regierung auf Alpha Centauri.
Sie hatten das Schiff gerade erst verlassen, als auch schon die ersten Lebenszeichen angezeigt wurden. Einige der Einheimischen schienen sich hinter einem Hügel zu sammeln. Aber sie hatten den Befehl, erst um neun Uhr etwas zu unternehmen. Deshalb nahmen die beiden Männer noch einmal Bodenproben und untersuchten die Umgebung mit den Schiffsinternen Sensoren.
„Hey Oliver. Sie kommen näher.“ sagte Willis plötzlich. Die Gruppe bewegte sich schnell auf sie zu.
„Dann empfangen wir sie.“ sagte Jackson und verließ das Landungsschiff. Willis wollte noch die neuen Daten zur Hannibal senden.

Eine Gruppe von Einheimischen kam auf Reittieren näher. Sie waren nur mit Speeren und Bogen bewaffnet und schienen sich vor dem Schiff zu fürchten. Jackson trat aus dem Schatten des Schiffs und erhob seine Hände: „Wir kommen in Frieden.“
Die Einheimischen begannen zu tuscheln. Schließlich gab einer der Reiter seinem Reittier die Sporen und ritt in vollem Galopp auf Jackson zu. Als er noch etwa vier Meter entfernt war, riss er einen Speer vom Sattel und warf ihn nach Jackson. Er versuchte sich noch zu ducken, aber der Speer bohrte sich in seinen Hals. Dann ritten die anderen Einheimischen zu ihm. Jackson lag am Boden und schnappte nach Luft. Die Reiter sprangen mit gezogenen Messern und Schwertern von ihren Reittieren und schlugen auf den halbtoten Jackson ein.

Clyde Willis war gerade mit dem Datentransfer fertig, als plötzlich etwas auf die Sichtscheibe des Schiffs klatschte. Willis sah auf und entdeckte Blutspritzer auf der Scheibe. Unwissend öffnete er die Tür und sah nach draußen. Starke Hände packten ihn am Hals und brachen ihm das Genick. Das letzte, was er sah, war die zerstückelte Leiche von Jackson. Die Einheimi-schen betraten das Schiff. Sie durchsuchten es von oben bis unten. Plötzlich knackte die Funkanlage: „Jackson? Willis? Ist jemand da? Hey, wo seid ihr?“
Einer der Einheimischen nahm das Funkgerät und schaltete auf senden um: „Eure Männer sind tot. Verschwindet, ihr Glatten!“ Dann zerschlug er alle Instrumente.

Der Diensthabende Offizier an Bord der Hannibal war Vincent Hopkins. Als er die Meldung von unten erhielt, glaubte er es zuerst nicht. Er hörte sich zuerst noch einmal die Aufzeich-nung an. Dann weckte er aber den Kapitän.
„Spielen Sie noch einmal die Aufzeichnung ab.“ befahl Challenger.

Eure Männer sind tot. Verschwindet, ihr Glatten!

„Wer oder was ist das?“ fragte Archer.
„Sir. Wir haben endlich Satellitenbilder.“ meldete Lieutenant Donald Spengler.
„Legen Sie die Bilder auf den Hauptschirm.“ befahl Challenger. Der Lieutenant legte die Sa-tellitenbilder auf den Hauptschirm. Es zeigte das beschädigte Landungsschiff.
„Das ist Jackson.“ sagte Archer und deutete auf eine verstümmelte Leiche. „Dann muss das Willis sein.“ sagte Hopkins.
„Was ist da unten geschehen?“ fragte Challenger.
„Ich stelle eine Verbindung zu den Schiffsinternen Auszeichnungen her.“ sagte Hopkins und tippte aus seinem Terminal herum. Dann empfing er einen Datenstrom. „Äh, Kapitän. Das Hauptquartier will einen Lagebericht. Was soll ich antworten?“
„Sagen Sie, die Verhandlungen seien bis jetzt erfolglos.“ antwortete Challenger. Hopkins stellte schnell eine Verbindung zum Schiff her und zeigte die Aufzeichnungen, aber ohne Ton. In der Zwischenzeit bereitete er die Nachricht an das Hauptquartier vor.
„Stopp. Sehen Sie, Kapitän. Er hat die Hände erhoben. Vielleicht bedeutet das was anderes als bei uns. Vielleicht ist es auch die Sprache, oder eine falsche Betonung. Haben wir keinen Ton, Hopkins?“ fragte Archer. Aber Hopkins schüttelte den Kopf.
„Wir schicken eine Droiden zur Verhandlung. Wenn sie auf diesen nicht reagieren, sind sie uns feindlich gesinnt.“ sagte Challenger. „Bis wann wird er programmiert sein?“
„Bis zum Mittag.“ antwortete Frederic Archer und verschwand von der Brücke.
„Hopkins. Zeigen Sie mir noch einmal die Aufzeichnung. Außerdem soll ein Pilot das Lan-dungsschiff per Fernsteuerung bergen.“ sagte Challenger und setzte sich auf den Pilotensessel. Wie sollte er dem Hauptquartier den Tod von zwei Männern erklären?

Der Droide landete an derselben Stelle wie das Landungsschiff. Die Leichen der beiden Män-ner lagen noch unberührt auf der Erde. Aber der Droide ignorierte sie und fuhr in Richtung der Höhlen. Als der Droide in sicht des Lagers kam ging eine Alarm los. Ein schrilles Signal ertönte. Sofort schwärmten Krieger der Eingeborenen aus. Als sie den Droiden entdecken, kamen sie vorsichtig näher. Plötzlich warfen sie aber mit Steinen nach dem Droiden. Die Ka-mera fiel aus, dann ging das Signal verloren.
„Was war das?“ fragte Challenger.
„Ich glaube sie mögen Androiden ebenso wenig wie Menschen.“ antwortete Archer.
„Es ist spät. Gehen wir schlafen. Wer hat Wache?“ fragte Challenger.
„Paul Wellington. Er wird in zehn Minuten zum Dienst antreten.“ antwortete Archer.
„Ich glaube wir können die Brücke zehn Minuten unbewacht lassen.“ sagte Challenger.

Als Wellington auf die Brücke kam, war die Wache bereits weg. Er prüfte alle Instrumente, dann entdeckte er das blinkende Licht auf der Kommunikationskonsole. Sie hatten also eine Nachricht empfangen. Er drückte einige Knöpfe und schaltete die Nachricht auf den Haupt-schirm. Es erschien eine Frau mit einem Kochtopf auf dem Kopf. Die Bildqualität war schlecht: „Wer auch immer das empfängt. Egal, was sie gemacht haben. Die Mutanten haben sie jetzt im Visier. Wenn sie nicht bald etwas unternehmen, wird etwas passieren. Holen Sie unverzüglich Verstärkung. Morgen schlagen wir los. Wir hoffen auf ihre Unterstützung. Wir sind die letzten Überlebenden. Helft uns.“ Dann begann die Nachricht von neuem. Wellington verfolgte das Signal zurück und entdeckte eine Sendestation mitten im Dschungel, dreißig Kilometer südlich des Äquators, auf dem Kontinent Südamerika. Wellington stellte eine Ver-bindung zum Kapitän her: „Tut mir leid. Aber wir haben eine interessante Nachricht empfan-gen. Das sollten Sie sich ansehen.“
Kapitän Challenger gähnte ungeniert und sagte dann: „Ich komme. Aber wecken Sie Archer. Er soll sich das auch ansehen.“

„Also gibt es Überlebende. Das überrascht mich.“ sagte Challenger.
„Können wir Kontakt zu dieser Gruppe herstellen?“ fragte Archer.
„Ich habe es schon versucht. Aber es scheint keine Besetzung der Zentrale zu geben.“ antwor-tete Wellington.
„Versuchen Sie es weiter. Morgen landen Sie mit einem Sicherheitstrupp bei der Sendeanla-ge. Bis dann sollten die Reparaturen an unserem Landefahrzeug beendet sein.“ befahl Chal-lenger.
„Bewaffnung?“ fragte Archer.
„Das Beste was wir haben. Wir sollten den Überlebenden zwar keine Hoffnungen machen, aber ich glaube ihnen können wir unser ganzes Potenzial zeigen.“ antwortete Challenger und verschwand wieder in seinem Raum.
„Senden Sie an die Sendestation, dass sie keinesfalls morgen angreifen sollen. Wir werden zu ihnen kommen und dann alles mit ihnen bereden. Senden Sie es als Endlosband. Irgendje-mand wird es empfangen.“ sagte Archer und ließ Wellington alleine auf der Brücke zurück.
Die Schiffchronometer zeigten zwölf Uhr an.

Bevor Archer am nächsten Morgen um neun Uhr aufbrach, kontrollierte er noch einmal alle Nachrichten. Die Menschen hatten nur noch eine Nachricht gesendet: „Haben verstanden.“
Archer brach mit sechs Mann der Crew auf. Sie alle waren mit schweren Waffen ausgestattet, die meisten fabrikneu und alle auf dem neuesten Stand der Technik. Obwohl sie nur Scouts waren, wären sie als Kampfgruppe durchgegangen.
Der Pilot, ein junger Mann namens Edwin Cole, landete das Schiff punktgenau neben der Sendeanlage. Sie wurden gleich von einer Gruppe von Menschen empfangen, die das Schiff mit Tarnnetzen verdeckten.
„Mein Name ist Kelly. Sie kennen mich von den Nachrichten. Folgen Sie mit. Wir haben nicht viel Zeit.“ sagte die Frau und rannte in den Dschungel. Archer und seine Männer konn-ten kaum folgen.
„Warum diese Eile, Kelly?“ fragte Archer. Er war total außer Puste.
„Die Späher der Mutanten sind überall und verdammt schnell.“ antwortete Kelly. Sie hob eine Fläche von Gras und Blättern hoch. Dahinter lag ein enger Gang.
„Kriechen Sie schnell rein. Wir haben nicht mehr viel Zeit.“ sagte Kelly und versetzte Cole einen Tritt, als er beinahe stecken blieb. Schließlich waren alle in dem Tunnel. Kelly kroch als letzte.
Plötzlich war der Gang zu Ende und Archer fiel in einen Raum. Einige Menschen an Termi-nals sahen sich einen Moment um, gingen dann aber wieder ihrer Arbeit nach.
„Was ist das hier?“ fragte Cole.
„Willkommen beim Widerstand.“ sagte Kelly.
„Gegen wen? Die Mutanten?“ fragte Archer.
„Gegen alle.“ antwortete Kelly und setzte sich neben einen Mann. „Was hab ich verpasst?“
„Tom und Jerry haben einen Späher der Mutanten erwischt. Aber Larry wurde von einem Spähroboter getötet.“
„Was läuft hier?“ fragte Archer. „Ich will sofort eine Antwort.
„Falls Sie es noch nicht bemerkt haben, Mister. Hier herrscht KRIEG. Jeder gegen jeden. Und ich halte die Fäden der Überlebenden in meinen Fingern. Mache ich Blödsinn könnte die menschliche Rasse hier aussterben!“ sagte Kelly und wendete sich wieder den Daten zu.
„Cole. Sammeln Sie meine Leute. Wir ziehen ab.“ sagte Archer.
„Halt. Wir brauchen Sie!“ sagte Kelly. „Tommy, übernimm mal kurz. Kommen Sie mit in mein Büro.“

„Sie wollen wissen was hier läuft? Ich sage es ihnen.“ sagte Kelly und setzte sich. Sie zog ihre Stiefel auf und legte dann ihre Füße auf den Schreibtisch.
„Dann mal raus mit der Sprache.“ sagte Archer und setzte sich auch.
„2039 seid ihr verschwunden als die Bomben fielen. Hundert Jahre später kamen die wenigen, die einen Bunker erreicht haben, aus ihren Kisten. Und dann entdecken sie den Abschaum – die Mutanten. Meine Vorfahren hätten ja eine Koexistenz zugelassen, aber die wollten ja nicht. Also gab es Krieg. Wir mussten uns schließlich aber zurückziehen. Nach einigen Jahren setzten wir Jäger gegen die Mutanten ein, also Droiden. Aber die entwickelten dank unserer KI-Technologie ein Eigenleben. So waren da oben die Mutanten und unsere Jäger, die nicht nur sich gegenseitig, sondern auch uns bekämpften. Das geht jetzt seit einhundertsechs Jahren so. Und Dank ihnen und ihrer Technologie können wir beide ausrotten.“ sagte Kelly.
„Eine Frage. Ist Kelly ihr Vor- oder Nachname?“ fragte Archer.
„Irgendwie beides. Wir sind so wenige, das wir die Nachnamen aufgegeben haben. Zurzeit sind vier nur achtzehn, elf Frauen, sieben Männer.“ antwortete Kelly.
„Okay. Sie sagen, die Erde ist total besetzt, und sie alle hier sind die letzten Menschen.“ sagte Archer. Kelly nickte zustimmend.
„Die Erde ist laut unseren Daten bis auf den Dschungel total ausgeschlachtet. Alle natürlichen Ressourcen sind aufgebraucht.“ sagte Archer weiter.
„Nun ja. Erdöl gibt es genug. Durch irgendetwas im Boden reift das Öl viel schneller als sonst. Man muss nur ein blubberndes Loch finden und eine Raffinerie draufstellen.“ sagte Kelly. „Ansonsten gibt es nichts. Ernähren müssen wir uns mit synthetischen Nahrungsmit-teln, die alle gleich schmecken.“
„Also ist die Erde wertlos.“ stellte Archer fest.
„Nun ja. Es ist unser Heimatplanet.“ sagte Kelly.
„Aber er hat keinen Nutzen für uns. Deshalb mache ich euch allen einen Vorschlag.“ sagte Archer und beugte sich vor.
„Sprechen Sie, Mister… Wie heißen Sie eigentlich?“ fragte Kelly.
„Frederic Archer. Aber das ist im Moment nicht wichtig. Wir können Sie wegbringen. Aber danach werden sie alle mit einer neuen Welt konfrontiert. Wir haben weit mehr als das was Sie gesehen haben. Um ehrlich zu sein: unser Schiff hätte schon längst verschrottet werden sollen. Aber ich schlage ihnen eine Evakuierung vor. Unsere Sternenkreuzer würden dann die Erde ausradieren. Sie hat keinen Nutzen für uns, denn unser synthetisches Öl ist billiger und besser.“ sagte Archer.
„Sie würden ihren Heimatplaneten ausradieren?“ fragte Kelly ungläubig.
„Für mich ist Alpha Centauri die Heimat. Es gibt nur noch wenige, die auf der Erde geboren wurden. Und die sind uralt und werden auch bald sterben müssen. Außerdem, was sollen wir mit der Erde. Wenn eine der Gruppen sich weiterentwickelt und die Raumfahrt entdeckt, dann haben wir einen Feind. Wir zerstören beide Gruppen aber so noch in den Kinderschuhen.“

„Archer. Was haben Sie erreicht?“ fragte Challenger.
„Sir. Machen Sie einige Kojen frei. Wir kehren mit achtzehn Menschen zurück. Und benach-richtigen Sie die Flotte. Die Erde ist wertlos für uns. Außer Öl gibt es da nichts. Außerdem werden Sie gleich einen Datenstrom empfangen. Das sind die Daten der Überlebenden seit 2039.“ antwortete Archer.
„Wir sind nicht berechtigt eine Evakurierung durchzuführen.“ sagte Challenger.
„Wir wurden angegriffen. Wir konnten nicht anders. Die Mutanten haben alles in Bewegung gesetzt um uns zu finden.“ sagte Archer.
„Haben Sie Verluste?“ fragte Challenger besorgt.
„Auf unserer Seite keine. Aber die Mutanten haben einiges an Mann und Material verloren. Haben Sie den Datenstrom?“ fragte Archer.
„Ja. Wann werden Sie hier sein?“ fragte Challenger.
„Wir fliegen gerade den Hangar an.“ sagte Archer.
„Dann beginnt das Vernichtungsfeuer. Die Flotte ist bereits eingetroffen.“ sagte Challenger.

Als Archer mit Kelly auf die Brücke kam, sahen sie gerade noch, wie die Erde zu einem Hau-fen auf Asteroiden und Staub zerblasen wurde. Insgesamt hatten vierzehn Schiffe an der Ver-nichtung teilgenommen.
„Ich hätte so gerne mal die Erde mit eigenen Augen von oben gesehen.“ sagte Kelly ver-träumt. Archer lächelte. „Komm. Ich habe da was in meiner Koje. Das wird dich aufheitern.“

Der erste Kontakt war auch der letzte.

Der erste Kontakt war ein Langeweilewerk, welches ich in der Schule geschrieben habe während die anderen sich von einem Film berieseln ließen. Leider ist es ein 4-Stunden-Werk, also nicht besonders originell.
Nicolai Rosemann, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.09.2003. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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