In einem großen alten Kleiderschrank, auf einem staubigen Dachboden, lebte die kleine Motte Lotte und fraß mit ihren kleinen Vampirzähnen seit vielen Monden an der Schürze einer Köchin .
Leider war die Schürze schon fast so alt wie der Kleiderschrank und duftete nur noch sehr schwach.
Man konnte nur erahnen wie sie wohl damals schmeckte.
Papa und Mama Motte knabberten an einem wunderschönen Sommerkleid, das noch ein wenig nach Heu und frischem Gras duftete.
Sie erzählten von einem kleinen Spalt am Boden des Kleiderschranks, durch den sie schon oft zu den leckersten Stoffen hinaus geflogen waren.
Lotte war jetzt alt genug um auch durch den kleinen Spalt am Boden des Schranks zu schlüpfen.
Doch Lotte wußte auch, daß sie sehr geschickt und schnell fliegen mußte, denn draußen war die große Welt der hungrigen Mäuse und Fledermäuse, die die kleine Lotte gerne zum Frühstück oder zum Abendessen verputzt hätten.
Eines abends war es dann soweit, Papa und Mama Motte flogen zur Schürze der Köchin und sagten zu Lotte:
"Heute wartet draußen eine Überraschung auf dich".
Lotte drehte vor Freude einen Looping, dann flogen sie los.
Es ging durch den Kragen eines schwarzen Fracks, an einem weißen Hemd vorbei und durch ein Hosenbein bis ganz nach unten.
Jetzt sah die kleine Motte Lotte ein silber strahlendes Licht und zögerte, doch als Papa Motte durch den hellen Spalt verschwand, flogen Lotte und Mama schnell hinterher.
Alle Drei setzten sich an den Rand eines runden offenen Fensters, das im Giebel des Speichers nach draußen in die Nacht führte und von einem silber schimmernden Mond erleuchtet wurde.
So etwas Schönes hatte Lotte noch nie gesehen, sie wäre am liebsten die ganze Nacht dort sitzen geblieben, wenn ihr Bauch nicht so laut gerumpelt hätte.
Mama flog nun in rasantem Tempo voran,
nach unten durch ein gekipptes Fenster in ein Gartenhaus,
wo sich alle an einer nach Kaffe und Kuchen duftenden Tischdecke satt aßen.
Als sie wieder zuhause im Kleiderschrank angekommen waren, schlief Lotte sofort in der Tasche ihrer Schürze ein und träumte einen langen schönen Traum.
k.l.a.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.10.2003.
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Sturmwind
von Bernd Rosarius
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