Dietmar Schmitz

Viel Spaß dem Deutschlernenden

liebe Leser,

auf der Internetsuche nach Kurzgeschichten, bin ich bei „e- Stories.de“ über einen Beitrag von Dirk Heider gestolpert, „Deutsche Sprache, schwere Sprache,…auch für Deutsche“. Der ist schon einige Jahre alt (2016), hat aber nur positive Resonanz erhalten und auch mich sehr amüsiert und inspiriert.

Da ich auch gerne mit der deutschen Sprache jongliere, verehre ich vor allem Heinz Erhardt, der mit seiner Wortakrobatik, Humor und Scharfsinn verbindet. Wie von Dirk Heider schon bemerkt, muss es einem Deutschlernenden irre vorkommen, wie der „normale“ Deutsche mit solchen Fallstricken umgeht (suche bissige Bemerkungen von Mark Twain). Zur Beruhigung, selbst ich, mit meinen urniederrheinischen Wurzeln (Schmitz) hab‘ bei manchen Worten noch einen Zungenknoten im Kopf. Deshalb habe ich beschlossen, eine Fortsetzung mit neuen, anderen Schmankerln der deutschen Sprache zu verfassen; im Stile des Dirk Heider.

Fangen wir mit Sex an. Der englische Sprachgebrauch schleicht immer tiefer in unsere Communication-Basics, und Worte wie Brother-stellung, bekommen denn schon mal den total falschen Sinn (zurück: Brot-herstellung). Auch die Indien- stellung wird schnell so gelesen, muss aber laut Duden mit 2 st geschrieben werden (Indienststellung). Andererseits sollte man dann den Teenager nicht eindeutschen und ihn zu einem Nager von Teepflanzen herabstufen. Das Paradebeispiel ist der allseits bekannte Brathering und auch die Tather-Gang wurde von Dirk Heider schon erwähnt (Tat-hergang). Sorry, aber um mich besser verständlich zu machen, muss ich hier und da mal das „Deppen-Leerzeichen“ einsetzen 😊. Wer den Tathergang auf Anhieb richtig hatte, hat auch mit den Tatun-beteiligten keine Probleme. Da wo diese feinen Unterschiede vermittelt werden sollten, wohnt die Familie Schulzen in einem Turm? Schulzentrum! In diesen abgestuften Bildungsstätten, sollte auch die Relevanz der Artikel ausreichend vermittelt werden. Es gibt einen Unterschied zwischen die Spielende und das Spielende oder die Streikende und das Streikende; das Band-die Band; die Fliegen-das Fliegen; die Zahlen-das Zahlen; ….. . Und aufpassen, mit dem falsch gesetzten Komma, kann es auch schon mal lebensgefährlich werden: „Komm wir essen, Opa.“ „Komm, wir essen Opa.“ Auch ist es entscheidend in welchem Kontext das Wort gebraucht wird. Das Wort „Läufer“ hat laut Duden 24 verschiedene Bedeutungen! (Viel Spaß dem Deutschlernenden) Als Beispiel noch die Worte Atlas, Brücke, Flügel, Zug, haben jeweils mehr als 10 verschiedene Bedeutungen. Schönes Ratespiel; wer schafft die meisten Bedeutungen, ohne Dr. Google zu fragen?

Wenden wir uns dem Sport zu. Da gibt es auch einige Worte mit tieferer Bedeutung. Das Spielende haben wir ja oben schon gehabt und wenn eine Mannschaft Torf-laute erlebt, ist der Abstieg nicht weit. Bei vielen Sportarten, spielt die Beinhaltung eine wichtige Rolle, oder ist die Be-inhaltung der Traineransage wichtiger? Nach der Niederlage sind Beschimpfungen wie Du-schlampe nicht angebracht, wichtiger ist, dass die Duschlampe funktioniert. Wenn man sich schon beschimpft, sollten Tiernamen nicht fehlen, zusammengefasst im Essener Ortsteil Kupferdreh (Ku-Pferd-Reh). Auch Ortsnamen in Baden-Württemberg eignen sich zum Fluchen, entweder man sagt Künzels-Au oder Künzel-Sau. Viele Sport Idole werden von den weiblichen Fans schreiend begrüßt, da braucht mancher Superstar einen Kreisch-Or-Verband, oder man schickt die Mädels zum Singen, in den Kreis-chor-verband.

Zurück zur Natur. Ich erinnere mich schmunzelnd an den Rohrohrzucker, den ich auch dreimal lesen musste, bis es klick gemacht hat. Es soll Menschen geben, die schon mal in einer Blumenmitte den Rös-chen-hof gesehen haben, schließlich gibt es ja auch die Röschenflechte (Hauterkrankung), den röschen Brokkoli und Dornröschen, aber Rös-chen-hof, nee, kein botanischer Begriff. In Sachsen soll es eine Gaststätte geben die Röschen-Hof heißt und ein Altenheim mit gleicher Namensgebung, aber der Sprachgebrauch in Leibzsch, Dräsdn un Gorl-Morx-Stodt ist für den Niederrheiner gewöhnungsbedüftig 😊.

Bliebe da noch die Montage des Stau-becken, oder werden an Montagen die Staub-ecken geputzt? Wenn man sich vor dem Putzen drücken möchte, setzt man sich in die Wach- stube und stopft sich Ohren-gel rein (Medizin für Tiere), vielleicht auch das Domor-gel. Andererseits könnte man auch die Wachs-tube nehmen und ein Ohr-engel sein. Wenn man dann noch ein Dienstfahrrad hat, mit dem nur Profi- lachse fahren, sollte das Fahrrad mit einer Profil-achse ausgestattet werden und nach all der Anstrengung gönnt man sich einen Polenta-taler und keinen Polen-tataler.

So jetzt gehen mir langsam die Ideen aus; ich möchte aber noch den Timo Beil grüßen (T-Mobile) und ohne gedichtet zu haben, denke ich jetzt an die Vers-endung des Artikels und dann leg ich mich an den Alpeno-strand (Alpen-ost-rand).

Einen noch: morgens: Das Korn, der Weizen; abends: Der Korn, das Weizen

Ich hoffe ich konnte Euch ein wenig amüsieren, und nicht vergessen, ein Amateur hat die Arche gebaut, Profis die Titanic!

Gruß   Dietmar

(Übrigens, die Rechtschreibprüfung des Artikels war ne Riesengaudi und viel Spaß den Deutschlernenden😊)

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.06.2021. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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