Martina Skribanek

Der Klang der Wellen


Der Klang der Wellen

Das Leben zieht seine Kreise wie aufgescheuchtes Wasser sich kräuselt. Die Wellen schlagen aus, voller Neugierde und Mut wollen sie weit hinaus, hinaus, in die Unendlichkeit der Meere. Sie werden zwar größer und größer und schöner und voller, doch verklingen sie umso schneller, es zerreißt ihr Innerstes, ihre Struktur, weil sie sich ihrer selbst nicht bewusst und nur hatten den Gedanken zu gelangen an des Meeres End.
Gerade begab ich mich auf den Nachhauseweg mit dem Fahrrad und blickte auf zum Himmel, sah der ein Flugzeug gleiten durch der Lüfte Malerei, der Verstreichung blauer Farben und der Sonne Glanz leicht schimmernd lassen der Segler Weichheit. Ich liebte dies Anblick und mein Herz ward erfüllt von Freude, Frohlockung, Freiheit, Schwingungen wallten auf wie des Lebens Kreise, doch ohne zu verstummen. Oh, dies Anblick eine unvergängliche Welle. Alles, was gebraucht wird, um zu leben das Leben als lebendes Leben. Und es war Dank. Und Zufriedenheit.
„Warum immer nach mehr streben? Warum erstellen einen Vergleich zu anderen Leben und seines als schlecht abwerten und sagen „wenn“? Warum betrachten nur anderes und nicht das seine, warum wollen und begehren und zehren und vergessen, dass man hat alles, was gesucht? Warum stets vergleichen mit Vergangenem, um sagen zu können, welch Schönheit dies Moment besitzt? Warum aus dem Moment machen etwas altes, in dem man ihn versucht zu halten in Erinnerung und vergisst zu genießen? Warum nicht lassen fließen all Genuss ohne zu denken? Warum warum? Wann kann man genießen?“
Und wie ich nun fuhr meinen Weg nach Haus, der zarte Abendwind legte sich kleidend über mein Gesicht, das sich ließ streicheln von den erwärmten Armen, mein Blick, der schweifte durch die Lüfte, segelte mit der malerischen Schönheit hinfort und doch nirgendwo hin – ich konnte nirgends gelangen, denn mein Begehren, mein Wollen war nicht vorhanden, das mich hätte leiten könne an einen Ort, nur um Schönheit zu erfahren. Doch ich fühlte sie! Ganz nah! Es waren Schwingungen von Echos ohne zu verhallen, Kräuseln des Wasser ohne zu verklingen, es war wirklich ein Moment gelebt. Dank. Zufriedenheit. Freiheit. Es war nichts – nichts ist die wahre Verherrlichung, sei alles.
Alles, nur von diesem kurzen Moment entfacht, ein weiterer Kreis, eine Schwingungswelle im Wasser, nicht die kleinste, nicht die größte, doch ohne sie würde das Wasser werden unberührt stillen. Die Schwingungen des Lebens – solche Momente, Momente des Genießens, des Lebens. Jeder Moment ein weiterer Kreis, bis die Zeit und Weit zu groß, als dass es könnte noch gehalten werden.
Und wenn man endlich begreift, jeder Welle Klang zu hören, dann schwingen die Wellen nicht in die Weit, doch in die Unendlichkeit.

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