Klaus-D. Heid

Abschied von Dir

Du streichelst zärtlich mein Haar. Sehnsüchtig suchst Du in meinen Augen Erwiderung, weil Du nicht die Kälte meines Körpers fühlen willst. Zwei kleine Tränen fallen auf meine Wange und suchen sich ihren Weg, bis auch sie still und einsam verharren. Welche Lippen möchtest Du schmecken? Lippen ohne Blut? Warum glaubst Du nicht, was meine toten Augen Dir sagen wollen? Warum weinst Du um mich? Deine Fingerspitzen wandern meinen Arm entlang. Wie sehr habe ich dieses Gefühl geliebt. Wie sehr liebe ich Dich auch jetzt noch, obwohl kein Nerv meines Körpers Deine Berührungen bemerkt? Erinnerst Du Dich an meine zitternde Unterlippe, wenn ich Deinen Kuss erwartete? Wirst Du mich vergessen? Natürlich wirst Du mich vergessen! Nicht so, wie Du es vielleicht verstehst, Liebling. Nicht so! Aber Du wirst mich niemals so in Erinnerung behalten, wie ich sein wollte. Berühre mich nicht mehr. Streichele mich nicht mehr. Denke nicht mehr an mich, wenn die schwarze Erde sich über mir schließt. Warum willst Du jetzt noch mit mir gehen? Bleibe, wo Du bist und lass mich gehen. Für alle Momente, die ich Dich erleben durfte, danke ich Dir. Bitte vergiss mich – aber denke ewig an mich. Ich liebe Dich.

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Kein Leben hinter mir: Trauma oder Irrsinn von Klaus-D. Heid



Langsam gehe ich auf das sechzigste Lebensjahr zu. Da hinter mir nahezu jede emotionale Erinnerung »verschwindet«, besitze ich keinerlei sichtbare Erinnerung! Vieles von dem, was ich Ihnen aus meinem Leben berichte, beruht auf alten Notizen, Erinnerungen meiner Frau und meiner Mutter oder vielleicht auch auf sogenannten »falschen Erinnerungen«. Ich selbst erinnere mich nicht an meine Kindheit, Jugend, nicht an meine Heirat und auch nicht an andere hochemotionale Ereignisse, die mich zu dem gemacht haben, was ich heute bin.

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