Melanie Landen

Vorbei...

Heute ist wieder einer dieser Tage... einer der Tage, an denen ich mich zu nichts aufraffen kann. Einer dieser Gammeltage... doch selbst zum Gammeln kann ich mich nicht richtig aufraffen, denn da fehlt etwas. Ein Stück aus meinem Leben ist verloren gegangen, und ich hab nicht mal eine Ahnung warum...

Fast mein halbes Leben lang gehörtest du zu mir. Meine beste Freundin... Nichts kann uns auseinanderbringen! Hast du immer gesagt, und ich habe es geglaubt. Ich war da, wenn du Probleme hattest, Probleme mit deinen Freunden, mit deinen Bekannten, mit deinen Kindern, mit dir selbst... ja, ich glaub, die meisten Probleme hattest du mit dir selbst... Ohne Dich hätt ich das nie geschafft... hast du zu mir gesagt, nachdem du die Drogen weglassen konntest... deinen Ex zum Teufel gejagt hast... deine "Freunde" in die Wüste zum Sandkornzählen geschickt hast... Es gibt nichts, worüber ich mit dir nicht reden könnte... aber das gab es...

Wenn Probleme zwischen uns traten, hast du nie mit mir darüber gesprochen. Auch jetzt nicht... Ich weiß nicht, was passiert ist... aber deine Stimme am Telefon sagte nur zu mir: Vielleicht will ich ja gar nicht mehr mit dir reden!... Danach war der Akku vom Handy leer, denn beim Festnetz bist du nicht ans Telefon gegangen... Ich habe gehofft, dass du zurückrufst, oder beim Festnetz dran gehst, auch wenn du meine Nummer auf dem Display siehst... Aber das hast du nicht getan. Unsere Freundschaft war dir nicht mal wert, mir zu sagen, warum sie zuende ist... 14 Jahre, die du auf mich zählen konntest, so wie ich auf dich gezählt hab... und alles was danach kam, waren Lügen, Verleumdungen.... Nicht mich... denn mit mir redest du ja nicht mehr... aber mit meiner Mutter... und in einer E-Mail mit meinem Vater... Ich habe die E-Mail gelesen... und es war erschreckend, zu lesen, wie du mich siehst... wie du uns siehst... meinen Mann, meine Kinder und mich... Es tat weh... aber nur kurz... dann hab ich wieder die Schultern gestrafft, und gelächelt... du hättest es sofort als falsches Lächeln erkannt, hättest erkannt, wie ich mich fühlte.... aber du warst nicht mehr Teil meines Lebens... du warst fort...

Noch immer grübel ich darüber nach, was wohl geschehen ist, dass du mich so haßt... haßt, wie du mich angeblich vorher geliebt hast... als Freundin... Aber verstehen werde ich das wohl niemals...

Niemand weiß, wie es wirklich in mir aussieht... niemand weiß, wie ich mich fühle....


Doch trotz allem, straffe ich meine Schultern, trage meinen Kopf hoch, und lebe mein Leben weiter, ohne ein Teil meines Herzens, aber ich weiß, ich werde wieder glücklich sein. Irgendwann...



Und nach all dem... nach dem, was du über mich erzählt hast, wünsche ich dir eins... Viel Glück... Denn eins weiß ich, egal was passiert, hassen werde ich dich nicht... denn dafür fehlt mir das Stück meines Herzens, dass ich dir vor über 14 Jahren geschenkt habe...

Es ist nicht leicht, ein Stück seines Herzens herzugeben. Aber viel schwieriger ist es, ohne dieses Stück leben zu müssen...Melanie Landen, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 12.11.2003. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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