Christine Wolny

Allein zu Weihnachten



Bei dieser Vorstellung schleicht sich in manche Herzen eine Art Trauer, ein Selbstmitleid, ein Sich Verlassensein-Gefühl, und es ist wichtig, sich früh genug mit dem Gedanken zu beschäftigen, dass man eigentlich gar nicht alleine ist.

Kein Mensch auf dieser Welt ist wirklich alleine. Es gibt immer ein Geschöpf, das, wenn es auch nicht anwesend ist, vielleicht kurz an Dich denkt. Dann fließen die Gedanken von einem zum anderen, auch wenn es der Betroffene im Augenblick nicht merkt.

Es gibt so viele gute Gedanken, wie man die Trauer am Heiligen Abend nicht übermächtig werden lässt. Man denke nur an die vielen kranken Menschen, die in Kliniken liegen, denen es gesundheitlich so schlecht geht, dass sie nur noch den einen Wunsch haben, doch einmal wieder aus dem Bett zu kommen. Das Leid dieser Welt, nur einmal kurz vor dem geistigen Auge vorbei ziehen zu lassen, lässt die Trauer schmelzen, zaubert ins Herz ein wenig Zufriedenheit mit dem Los, das man zugeteilt bekam.

Auch wenn kein lieber Mensch an diesem Tage da ist, so hat man immer noch die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden. Wem kann man eine Freude machen? Es ist ein nützliches Rezept, denn die Freude, die wir geben, kehrt ins eigene Herz zurück.

GOTT ist in solchen Stunden eine große Hilfe. ER ist immer da, wenn man traurig ist, seinen Schutz braucht, sich einfach in seine Arme begibt, ER trägt einen liebevoll, ohne Vorwürfe zu machen, ER stärkt die kranke Seele und enttäuscht nicht. ER tut im Gegensatz zu den Menschen keinem weh.
Wie viel Menschen werden an diesem Abend nicht fröhlich sein, denn ihre Erwartungen stimmen mit der Wirklichkeit nicht überein. Das tut weh, sie sind zwar nicht allein, doch auch so kann Trauer ins Herz einkehren, kann sich Enttäuschung breit machen und den so friedlichen Abend vergiften, so dass der Wunsch aufkommen könnte: Möge doch diese Weihnachtszeit schnell vorbei gehen.
Einigen Menschen jedoch gelingt es noch, die Freude im Herzen zu empfinden, das Sich Geborgenfühlen spüren, einfach fröhlich und glücklich zu sein.

Es sind sicher wenig an jenem Abend, bei den meisten werden die Erwartungen, dass es eben schön sein muss, nicht erfüllt.

Da ist jemand, der alleine zu Hause sitzt, sich guten Gedanken hingibt, sich entspannt, einfach die Seele baumeln lässt, doch gar nicht so schlecht dran. Freilich ist es ein langer Abend, dieser Heilige Abend, und ich wünsche jedem, der in dieser Lage ist, einen Frieden zu spüren, der so wohltuend ist, so dass sich die Seele ein wenig beschwingt in die Lüfte erhebt und ein Lächeln auf das Gesicht zaubert, eine Fröhlichkeit, die aus dem Inneren kommt, eine göttliche Zufriedenheit mit dem Schicksal, denn es ist doch alles gut so, wie es ist, es könnte ja noch viel schlimmer sein..........

Mit diesen positiven Gedanken kann man den Heiligen Abend sicher schadlos überstehen und wird am Tage darauf feststellen, dass dieser Abend doch ganz schön war, vielleicht mit dem stillen Gedanken froh zu sein, dass er doch ohne großen Schmerz vorüber gegangen ist.
Ob die Vorstellung, dass an jenem 24.12. Christus geboren wurde, einen einsamen Menschen froh macht, hängt von der Tiefe seines Glaubens ab.

Wie viel Erinnerungen werden wach an bereits vergangene Heilige Abende, aus der Kindheit, aus dem späteren Leben. Es geschieht schon etwas Besonderes an diesem Abend, sonst würde er nicht so tief im Inneren verwurzelt sein. Diese Nacht birgt ein Geheimnis, einen Zauber, es ist eben der Heilige Abend.
by Christine Wolny









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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.11.2003. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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