Klaus Schwarz

Der W(L)achhund

Es war ein Nachtdienst wie jeder Andere. Um 21:00 Uhr verabschiedete ich mich mit einem langen Kuß von meiner allerliebsten Frau Marlis.
„Paß gut auf dich auf und komm gesund wieder“.
Ich fuhr seit gut einem Jahr bei einer Sicherheitsfirma in unserer kleinen Stadt Re-vierstreife. Ja – eine Nacht wie – na ja eben doch nicht wie alle Anderen denn sie begann mit einem Reifenwechsel am Streifenwagen. Danach ging es aber zügig los.
Als erstes fuhr ich eine kleine Fabrik an. Der Kontrollgang um das Werkgelände dauerte 15 Minuten. Alle Türen verschlossen, keine offenen Fenster, alles OK.
Weiter zum nächsten Betrieb in 500 Meter Entfernung. Auch hier alles im Lot.
Um 01:30 Uhr hatte ich das Industriegebiet fertig kontrolliert und fuhr zur Zentrale um eine kurze Pause zu machen.
Ich klingelte an der Tür. Mein Kollege in der Sicherungszentrale fragte:
„wer steht da draußen“?
Nach einem kurz Check hörte ich den Türsummer und die Tür sprang auf. Mein erste Gang sollte zur Toilette gehen aber so weit kam ich nicht.
„ Alarm, in der Disco Dancing Bahnhofstrasse 10. Schnell, fahr los, ich habe die Polizei schon verständigt“.
Vor Schreck verging mir das schon sehr nahe menschliche Bedürfnis.
Raus, im laufen den Autoschlüssel aus der Tasche. Mist die falsche Tasche. Linke Jackentasche -auch nicht, rechte Hosentasche puh. Den Schlüssel ins Schloß, - das dieses blöde Auto auch keine Zentralverrieglung hat Grrrr! Starten und los geht es. Jetzt nur nicht all zu schnell fahren, habe keine Sonderrechte. Tausend Sachen gin-gen mir durch den Kopf.
Am Objekt angekommen warteten schon zwei Polizeibeamte auf mich.
„Wo ist der Schlüssel für die Eingangstür “ ?
„ Moment, er liegt im Auto in einem eigens für Objektschlüssel eingebautem Tre-sor „.
Schnell hatte ich den Tresorschlüssel in das Schloß gesteckt und den Tresor geöff-net.
Zur Tür und aufschließen.
„ Halt, Sie gehen hinter uns ins Objekt und schön dich bei uns bleiben“.
Die Polizisten mit je einer Taschenlampe sowie gezogener Dienstwaffe und ich mit meiner Stab Lampe und dem Handsprechfunkgerät ausgerüstet, ab in die dunkle Disco.
Zuerst betraten wir einen langen Flur. Links die Herren und die Damen Toiletten. Einer der Beamten öffnete vorsichtig die Türen.
„ Kein Mensch drinnen“ flüsterte er.
Weiter zum Schankraum. Die doppelflügel Tür wurde vorsichtig aufgedrückt. Ein erster Blick in den Raum zeigte keine Auffälligkeiten. Leise, Einer hinter dem An-deren, umrundeten wir die eine Hälfte der Theke. Gegenüber der Theke war noch eine Theke, auch diese umrundeten wir.
„ Pssssss - da hinter der Tür habe ich ein Geräusch gehört“ flüsterte der vordere Beamte. Die Tür aufreizen und „ Polizei, kommen Sie da raus“ rufen war eins.
Ohhh Gott, was kam da auf uns zu?? Ein Riese von einem Hund, laut kläffend und die Zähne fletschend.
Wir drei -wie auf ein Kommando- mit einem Satz auf eine der Theken. Mein schon fast vergessener Gang auf die Toilette in der Wache meldete sich mit einem Schlag wieder an.
Was war zu tun?
„ Ich weis etwas „ sagte einer der Polizisten. „ Wir rufen auf der Polizeiwache an und lassen Verstärkung kommen. Die Kollegen sollen den Diensthundführer aus dem Bett schmeißen und her schicken“.
Das war eine sehr gute Idee. Rann ans Telefon und????? Oh Gott – wo ist das Te-lefon???
Da an der Säule neben der anderen Theke – unerreichbar!!!!
„ Ich versuche den Hund abzulenken “ sprach´s und fing an mit Bierdeckel zu schmeißen.
Der Hund aber lies sich aber nicht beirren, „Grrrrrrrrrr“.
Da hatte ich eine Idee. Na klar, wie Schuppen fiel es mir von den Augen!
„Ich hab’s rief ich, das Funkgerät“.
„Zentrale für Citystreife -kommen„ nichts rührte sich. Ich hangelte mich an den Polizisten vorbei und versuchte es nochmals.
„ Zentrale für Citystreife –kommen“ nach einer kurzer Pause; hier Zentrale City-streife –kommen“
„Zentrale, das was ich Dir jetzt sage IST KEIN SPAß, ich stehe hier zusammen mit zwei Polizeibeamten auf dem Tresen in der Disco Dancing und wir werden von einem riesigen Hund bedroht “, Pause – noch längere Pause, dann lautes Lachen aus dem Lautsprecher des Funkgerätes.
Mit unterdrücktem Lachen „ Citystreife für Zentrale kommen – bitte wiederholen Sie!
„ Ich wiederhole nichts, ruf sofort die Polizeiwache an und schildere den Beamten die Situation. Sie sollen umgehend den Diensthundführer der Polizei wecken und her schicken ENDE!! „.
Immer noch mit einem Lachen in der Stimme „ Zentrale hat verstanden, melde mich sofort wieder „ !
Dann kamen die Längsten 40 Minuten unseres Lebens. Das liebe Hundchen um-rundete immer und immer wieder die Theke auf der wir standen.
Endlich, die Tür zum Schankraum wird vorsichtig geöffnet und eine barsche Män-nerstimme ruft „ Fuß; hiiiiier Fuß „ und unser Hundchen, was macht der Riese? Er wedelt mit dem Schwanz, begrüßt den Neuankömmling mit einem lecken an der Hand und verschwindet durch die geöffnete Tür auf die Bahnhof Straße. Ich ver-mute, um sein all morgendliches Geschäft zu machen.
Auch ich konnte es jetzt nicht mehr aufhalten und rannte so schnell ich konnte zur Toilette.
Das Gelächter der ganzen Polizeiwache einschließlich meiner Kollegen brauche ich nicht näher zu beschreiben!!
Drei Kerle wie die Bäume, zwei davon bewaffnet mit Pistolen, lassen sich von ei-nem „ Schoßhund „ für 75 Minuten auf einer Theke festhalten!!
Übrigens: der Hund kam nach 5 Minuten mit der zum Dienst kommenden Putzfrau wieder in die Disco und begrüßte uns alle freudig.

Dies ist eine wahre Begebenheit. Da es das erste Mal ist das ich hier etwas schreibe würde mich über Kommentare freuen. Klaus Schwarz, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 29.11.2003. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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