Insa Rugen

Elisabeth Teil 2

Kapitel 11
Gleich am nächsten Tag rief Maximilian seine Mutter, die Kaiserin von Österreich an. Er erklärte ihr unmissverständlich, dass er die Verlobung mit der Baronin Moorbach lösen wollen um Elli zu heiraten. Er war sehr erstaunt, als seine Mutter damit einverstanden war. Jetzt wo die Kaiserin von Elisabeths wahren Herkunft wusste, war sie ihr als Schwiegertochter sehr willkommen. Schließlich würde Maximilians Braut einmal Kaiserin von Österreich werden und dafür war eine Adelige wie die Gräfin von Hohenems natürlich sehr standesgemäß. Außerdem ist die Familie Hohenems reicher und angesehener als die Familie Moorbach. Baronin Kristina war sowieso nur eine Notlösung gewesen, weil alle anderen infragekommenden europäischen Adelskinder entweder bereits verheiratet waren, zu jung oder nicht gut genug. Kristina war noch einigermaßen akzeptabel. Zwar war ihr Vater ein spielsüchtig aber ihre Mutter war Hofdame von Kaiserin Gisela und eine enge Vertraute noch dazu.
Jedenfalls waren Gisela und Max sich sofort einig. Die Verlobung mit Kristina wurde gelöst. Natürlich bekam sie eine hohe Summe als Entschädigung für die geplatzte Hochzeit. Aber zum Glück hatte Kristina freiwillig zugestimmt. Sie wollte eigentlich sowieso einen anderen Mann heiraten. Auch sie wurde von ihren Eltern zu der Verlobung gezwungen. Alle Beteiligten waren froh darüber nur der Baron und die Baronin Moorbach nicht. Sie hatten gehofft durch ihre Tochter zu einem höheren Rang am österreichischen Hof zu kommen.
Max konnte es kaum erwarten Elli davon zu erzählen aber er musste warten bis seine Mutter nach München kam. Leider hatte die Kaiserin noch einen dringenden Termin, den sie nicht verschieben konnte. Deshalb dauerte es einige Tage bis sie in München eintraf.
Elli saß gerade alleine bei ihrem Sohn im Krankenzimmer, als es an der Tür klopfte. Sie sagte herein, war aber nicht sehr erfreut über den Besuch. Die Kaiserin lächelte sie freundlich an. Das hatte Elli nicht erwartet. Gisela war ja bisher immer sehr unfreundlich zu ihr. ,,Vielleicht ist sie jetzt freundlich zu mir, weil sie nun meine wahre Herkunft kennt. Jetzt bin ich ihr wohl gut genug.’’, dachte Elli. Kaiserin Gisela erzählte ihr den Grund, weshalb sie nach München gekommen war. Sie sagte Elli, dass Max seine Verlobung mit der Baronin gelöst hatte und nun sie heiraten durfte. Elli war damit aber gar nicht einverstanden. Es passte ihr überhaupt nicht, dass sie Max nun auf einmal unbedingt heiraten sollte. Jetzt wo die Kaiserin wusste wer sie wirklich war. Plötzlich betrat Max den Raum. ,,Mutter, wie schön das du endlich da bist. Hast du Elli die erfreuliche Nachricht schon erzählt? Elli stell dir vor, meine Verlobung wurde gelöst und wir können endlich heiraten. Ist das nicht wunderbar?’’, fing er gleich an zu reden. Elli entgegnete: ,,Weist du was? Ich will dich gar nicht mehr heiraten. Deine Mutter will die heirat doch nur, weil sie nun weiß das ich mehr Geld habe als deine Verlobte. Früher war sie immer gegen mich. Sie mochte mich nicht, weil sie dachte das ich eine einfache Bürgerliche bin. Ich kann solche Leute überhaupt nicht leiden, die solche Standesunterschiede machen. Und jetzt raus aus diesem Zimmer. Alle beide.’’


Kapitel 12
Max war sehr betrübt. Seine geliebte Elli wollte ihn nicht mehr heiraten. Er wusste selbst, dass sie im Recht war. Seine Mutter hatte sie wirklich schlecht behandelt. Seit Tagen redete er keine Wort mit seiner Mutter. Sie war Schuld das er Elli zum zweiten Mal verloren hatte. Elli hatte Recht. Ihr ging es nur um Geld, Titel und Herkunft. Elisabeth Schwarze war ihr nicht gut genug als Schwiegertochter. Gräfin Elisabeth Maria Magdalena hingegen sehr.
Als er gerade darüber nachdachte was er tun könnte um Elli umzustimmen, betrat seine Mutter die Kaiserin den Raum. Er wollte sie rausschmeißen aber sie hatte ihm eine traurige Mitteilung zu machen. Der japanische Botschafter in Wien war vor einigen Stunden infolge eines Herzinfarktes gestorben. Max und die Kaiserin waren wie alle wichtigen Persönlichkeiten Wiens zur Trauerfeier eingeladen. ,,Schade’’, dachte Max, ‚’dieser Mann war ein guter Politiker. Es wird schwer einen Ersatz für ihn zu finden. Hoffentlich werden sich unsere guten Beziehungen zu Japan nicht verschlechtern.’’
Einige Wochen später wurde der Empfang des neuen Botschafters vorbereitet. Da Max Japanisch studiert hatte sollte er zur Begrüßung einige Worte in der Landessprache an den Botschafter richten. Leider hatte Max während des Studium immer sehr schlecht aufgepasst und hatte die Abschlussprüfung nur mit Ellis Hilfe bestanden. Ihm vielen nicht mehr die richtigen Worte ein. Seine Mutter war sehr böse auf ihn. Es würde einen schlechten Eindruck machen, den Botschafter nicht in der Landessprache zu begrüßen. Das war normalerweise so üblich.
Max wusste keinen anderen Rat. Er musste Elli um Hilfe bitten. Das konnte er allerdings erst, wenn seine Mutter sich bei ihr entschuldigt hatte. Vorher würde sie kein Wort mit ihm reden. Seine Mutter war einverstanden. Für das Wohl ihres Landes würde sie alles tun. Außerdem hoffte sie, dass die Hochzeit immer noch stattfinden würde.
Kaiserin Gisela fuhr persönlich nach Schloss Hohenems um mit Elli zu reden. Eigentlich hatte Elli keine Lust sie zu empfangen. Aber eine Kaiserin weißt man nicht ab. Gisela betrat den Raum. ,,Elisabeth, mein Kind. Es tut mir unendlich leid wie ich dich damals behandelt habe. Ich weiß, es war nicht richtig. Mein Sohn liebt dich sehr. Er ist sehr traurig, das du ihn nicht mehr heiraten willst. Wir brauchen dringend deine Hilfe. Wie ich erfahren habe sprichst du sehr gut Japanisch.’’ Die Kaiserin erzählte Elli von dem neuen Japanischen Botschafter der in Wien erwartet wurde. Und das sie die Begrüßungsworte sprechen sollte. Elli wollte nicht. Aber sie war ein guter Mensch der immer allen helfen wollte. Deshalb sagte sie zu.
Noch am gleichen Tag flog sie mit Gisela und ihrem Sohn Maxi nach Wien. Max holte sie persönlich vom Flughafen ab. Abends sprachen Elli und er über ihre Hochzeit. Eigentlich wollte sie ihn ja gerne heiraten aber ihr passten die Umstände nicht. Max versicherte ihr, dass er sie nicht wegen ihrem Titel heiraten wollte. Einige Zeit später gab sie nach und willigte der Heirat ein. Max freute sich sehr und berichtete es gleich seiner Mutter.
Am nächsten Morgen wurde die Verlobung offiziell bekannt gegeben. Elli wollte aber keine große Feier, wie es bei der Verlobung von Baronin Moorbach der Fall war. Trotzdem war es im ganzen Land an diesem Tag Gesprächsthema Nummer eins. Alle wussten, dass Max von seiner Mutter zu der Verlobung mit Baronin Moorbach gezwungen worden war. Sie freuten sich, dass er jetzt endlich seine große Liebe heiraten durfte.


Kapitel 13
Elisabeth hatte sich gründlich auf den Empfang des neuen japanischen Botschafters vorbereitet. Es sollte ihr erster offizieller Auftritt als zukünftige Kronprinzessin sein. Sie wollte sich auf keinem Fall blamieren und Gisela zeigen, dass sie diese Aufgabe sehr Ernst nahm.
Dann war der Tag da. Der japanische Botschafter und seine Frau landeten auf dem Wiener Flughafen. Elli war sehr aufgeregt. Sie hatte extra ein neues Kleid bekommen. Mit Max und Kaiserin Gisela stand sie auf dem roten Teppich. Als der Botschafter vor ihr stand verneigte sie sich nach japanischen Brach vor ihm. Sie begrüßte ihn mit: Konnichiwa. Hajime-mash’th, dozo yorosh’ ku. Das bedeutet: Guten Tag. Wie geht es ihnen, schön sie zu treffen. Die Frau des Botschafters antwortete ihr: ,,Viele Dank. Es gehen uns gut. Ich heißen Hydeki Ruka. Das seinen mein Mann Hydeki Tatumi.’’ ,,Ich mich auch freuen hier sein zu dürfen. Hoffe auf gut Zusammearbeit.’’, fügte der Botschafter hinzu. Die Kaiserin begrüße die beiden und stellte sich vor: ,,Ich bin Kaiserin Gisela von Österreich. Dies ist mein Sohn Kronprinz Maximilian und seine Verlobte Gräfin Elisabeth.’’ Elli fand die Botschafter Gattin auf Anhieb sympathisch. Im laufe des Tages erzählte Hydeki Ruka ihr sehr viel über Japan und die Hauptstadt Tokio. Außerdem unterhielten die beiden sich viel über Mangas. Elli war seit vielen Jahren Fan dieser japanischen Comics. Da sie japanisch lesen und schreiben konnte besaß sie sogar einige japanische Originale.
Es folgte ein Rundfahrt durch die Stadt und ein Festessen in der Hofburg. Zu Ehren des japanischen Botschafters gab es dessen Lieblingsessen Sushi.
Abends war Elli völlig erschöpft aber froh alles gut überstanden zu haben. Max war stolz auf sie. Immerhin war dies ihr erster öffentlicher Auftritt. Sie hoffte mit Ruka, der Botschaftergattin, Freundschaft zu schließen. Denn sie kannte niemanden in Wien und war oft einsam. Außerdem freute sie sich endlich jemanden kennen gelernt zu haben der viel über Mangas wusste.


Kapitel 14
Da Elli jetzt die Verlobte des Kronprinzen war musste sie viele Auftritte absolvieren. Ihre erste große Reise ging nach Ungarn. Früher einmal gehörte Ungarn zu Österreich und der Kaiser war dort König. Aber dann gab es Krieg zwischen den beiden Ländern und seitdem herrscht eine Feindschaft zwischen ihnen. Trotzdem wollte Max einen besuch dort machen, um zu zeigen das seine Familie eigentlich dort herrschen sollte. Mit allem Prunk fuhren Max und Elli dort hin. Max zog seine beste Uniform an und Elli bekam extra ein diamantenbesetztes Kleid. Aus Sicherheit begleiteten sie viele Leibwächter. In Ungarn konnte man ja nie wissen, was passiert. Eigentlich war Elli nicht sehr begeistert von der Idee nach Ungarn zu reisen, da sie von dem Hass der Ungarnen auf das österreichische Kaiserhaus gehört hatte. Der Empfang in Budapest war sehr kühl. Zwar hatte man den roten Teppich ausgerollt und der Bürgermeister der Stadt begrüßte sie aber die anwesenden Bürger schauten sie böse an. Elli war es sehr peinlich, in diesem prunkvollen Kleid zu erscheinen. ,,Bestimmt denken sie jetzt, dass wir uns als was besseres fühlen.’’, sagte Elli zu Max. ,,Na und. Das sind wir doch auch.’’, entgegnete Max, ,,Sie sollen ruhig sehen wer wir sind.’’
Abends sollten Elli und Max eine Theatervorstellung ansehen die extra für ihren Besuch organisiert worden war. Mitten in der Vorstellung ging auf einmal das Licht aus. Alles war dunkel. Plötzlich kamen maskierte Männer in die Privatloge von Elli und Max. Elli schrie laut auf. Die Männer zerrten Max aus der Loge und verschwanden mit ihm. Einige Minuten später ging das Licht wieder an aber es gab keine Spur von Max. Einige Leibwächter brachten Elli zurück ins Hotel und bewachten sie. Keiner wollte es riskieren das auch sie entführt wurde. Da Elli einen Schock erlitten hatte wurde ein Arzt gerufen der ihr eine Beruhigungsspritze gab. Der Hauptleibwächter verständigte Kaiserin Gisela von der Entführung. Sie war sehr geschockt darüber und ihr Hass auf Ungarn steigerte sich noch mehr. Sie befahl Max zu finden und Elli zu beschützen.
Am nächsten Morgen wachte Elli erst sehr spät auf. Von dem Beruhigungsmittel war noch sehr müde. Sofort fragte sie, ob man Max schon gefunden hatte. Leider war dies nicht der fall. Elli wollte sofort mit dem Budapester Polizeipräsidenten sprechen. Die Leibwächter versuchten es ihr auszureden aber sie ließ sich nicht umstimmen. Zusammen mit einigen Leibwächtern führ sie ins Polizeipräsidium. Da sie ungarisch sprechen konnte sie sich sehr gut mit dem Polizeipräsidenten Drovoscek verständigen. Obwohl er die Österreicher hasste fand er Elli auf Anhieb sympathisch. Sie konnte seine Muttersprache sprechen und war viel freundlicher als die übrigen Mitglieder des Kaiserhauses. Er beschloss alles zu tun um Max wiederzufinden. Elli tat ihm sehr leid. Diese arme nette Frau.
Als Elli zurück im Hotel war wurde ihr am Empfang ein Brief überreicht.
Er lautete:
Wenn sie ihren Verlobten lebend wiedersehen wollen sorgen sie dafür, dass General Jowolosk und seine Männer aus dem Wiener Gefängnis freigelassen werden. Sie haben 24 Stunden Zeit. Ansonsten werden wir den Kronprinzen töten.
Elli war wütend als sie den Brief war aber sie hatte Angst um Max. Deshalb rief sie gleich Kaiserin Gisela in Wien an. ,,Guten Tag Gisela. Hier ist Elisabeth. Ich habe gerade einen Brief erhalten in dem steht, dass ich dafür sorgen soll das General Jowolosk und seine Männer freigelassen werden sollen. Sonst wird Max getötet.’’ sagte Elli. Gisela antwortete:,, Das ist ja schrecklich. Dieser Jowolosk ist einer der schlimmsten ungarischen Verbrecher. Er hat vor einigen Jahren eine Bombe hier in Wien hochgehen lassen. Dabei sind 5 Menschen getötet worden. Deshalb sitzt er im Gefängnis. Er kann nicht einfach so frei gelassen werden.’’ ,,Aber sonst töten sie Max.’’, entgegnete Elli. Es wurde ein längeres Telefonat. Elli und Gisela überlegten lange was sie tun sollten. Am Ende blieb ihnen keine andere Möglichkeit als die Verbrecher frei zu lassen. Sie wollten Max Leben nicht riskieren. Einige Stunden später wurde Elli von den Entführern angerufen. ,,Haben sie die Freilassung veranlasst?’’, fragte sie eine tiefe Männerstimme mit starkem Akzent. ,,Ja, ihre Männer werden freigelassen sobald sie den Kronprinzen freilassen.’’, antwortete Elli auf Ungarisch. ,,Erst Jowolosk dann der Kronprinz.’’, war die Antwort des Entführers. Elisabeth ließ sich darauf ein, weil das wahrscheinlich die einzige Möglichkeit war Max frei zu bekommen. Sie sollte allein nach Wien zurückfahren damit sie in Sicherheit war.
In Wien wusste bereits jeder über die Entführung Bescheid. In allen Zeitungen war es Thema auf der ersten Seite. Alle hofften, dass der Kronprinz bald gesund wiederkommen würde. Elli wartete jeden tag darauf, dass Max endlich




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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 29.01.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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