Manfred H. Freude

DAS LIED DER EICHE



Während der Weimarer Republik hatte sie nur wenig Wasser abbekommen.

In den Letzten Kriegsjahren erhielt sie den Treffer einer Brandbombe.
Sie wurde zweigeteilt und brannte bis zum letzten Blatt.
Nur ihr Stamm stand zweigeteilt und einige Äste.
Einer der Stämme war so verwirrt, das er glaubte eine Linde zu sein.

In den weiteren Jahren erholte sie sich wieder.
In den Riss zwischen beiden getrennten Stämmen, hatte man
zum Schutz Beton gefüllt.
Doch mit aller Kraft versuchte der eine Teil der Eiche,
dessen Wurzeln bis zum Fluss, ja bis zur Quelle reichte, diesen Beton zu sprengen.

Doch es kam anders.
Der schwächere Teil hatte soviel Lebenswille, das er von seiner Seite versuchte
In die Schwachstellen seine Wurzeln zu bohren.

Und es geschah das unglaubliche.
Beide Stämme vereinten sich und der Beton zerbröselte in alle Winde.

Es dauerte Jahre bis sich der geschwächte Stamm erholte.
Soviel Kraft kostet es dem starken Teil, das dieser bei heftigen Stürmen wankt.
Seine Blätter sind nicht mehr so sattgrün wie vorher, auch sind bereits einige Äste
Abgestorben und verdörrt.
Aber der ganze Baum wirkt irgendwie stolzer und voller.
Und wenn der Wind leise die Krone streift hört man ihn summen.
Das Deutschlandlied.


© 2003 Manfred H. FREUDE


9. Sep. 2003

************************* Autoreninfo ******************************
Manfred Hubert Freude (* geb. am 02.04.1948 in Aachen NRW)
Kunst-, Musik- und Lyrik,
diverse Gedichte (auch in Mundart Aachener Platt) er lebt seit 1948 in Aachen. *********************************************************************

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Gedichte Edition. Manfred H. Freude, geboren in Aachen, lebt und arbeitet in Aachen. Erste Gedichte 1968. Er debütierte 2005 mit seinem Gedichtband: Alles Gedichte – Keine Genichte. Weitere Gedichte und Essays in verschiedenen Anthologien, Zeitschriften; Prosa und Lyrik im Rundfunk und in weiteren sechs Gedichtbänden. 2007 wurde eines seiner Dramen mit dem Titel: Im Spiegel der Ideale aufgeführt; 2008 sein Vorspiel zum Theaterstück: Faust-Arbeitswelten. Sein letzter Gedichtband heißt: Vom Hörensagen und Draufsätzen. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Anerkennungen. Er studiert an der RWTH Aachen Literatur, Kunst und Philosophie.

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