Es war ein ganz normaler Tag auf der Erde im Jahr 2209. Überall flitzten kleine Raumgleiter vorbei und kein Mensch fand ein bisschen Ruhe. Die Welt war noch hektischer geworden. Alles musste im Eiltempo geschehen. Niemand nahm sich etwas Zeit, um über das Leben nachzudenken, oder wie man es hätte verbessern können. Die Menschheit hatte aufgehört selbst zu denken. Alles wurde von einer fremden Rasse gesteuert, die 2118 auf die Erde kamen. Diese fremde Spezies, die "Dentons", waren freundlich gesinnt und halfen "unterentwickelten" Rassen, ein besseres Leben zu führen. Dass man aber durch ihre Hilfe aufhörte über das Leben nachzudenken hatten sie der Menschheit verschwiegen. Es herrschte zwar Freiheit und Glück auf dem Planeten, doch die Verbrechensrate, war in die Höhe geschnellt und so musste die Weltregierung eine neue Art der Polizei schaffen. 2134 wurde die so genannte "Earth Security Agency" ins Leben gerufen. Die dort arbeitenden Personen hatten die Aufgabe die Menschen zu beschützen. Einer dieser Agenten oder Polizisten war Captain Alexander Bricks.
Captain Bricks war einer der besten Cops die es gab. Er kommandierte normalerweise ein kleines Raumschiff, mit dem er um die Erde patrouillierte. Doch manchmal musste er auch andere Dinge erledigen. Wie zum Beispiel an diesem Tag. Alexander und sein Freund und Partner Captain Daniel Wiggins mussten einen gefährlichen Verbrecher von einer Strafkolonie auf dem Mars, auf die Erde transportieren. Auf dem Weg geschah dann etwas furchtbares, was das Leben von Daniel und Alexander komplett ändern sollte.
Die "Medal", das Schiff von Alexander Bricks, war gerade am Mond vorbei, als es einen Notruf erhielt.
"Raumschiff Exeter an alle Schiffe. Wir benötigen sofortige Hilfe. Unsere Lebenserhaltungssysteme sind ausgefallen und wir haben nur noch für ein paar Minuten Sauerstoff. Bitten um sofortige Hilfe."
An der Stimme des Mannes konnte man erkennen, dass er wirklich Hilfe benötigte. Daniel wollte sofort zu Hilfe eilen, doch Alexander war dagegen. Ihre Mission war zu wichtig, um sie noch zu verschieben.
"Du willst diese Leute einfach sterben lassen?", fragte Daniel ganz entsetzt.
"Du weißt, dass unser Schiff viel zu klein ist, um viele Leute an Bord zu holen. Außerdem haben wir einen Strafgefangenen an Bord. Keiner darf wissen, dass er hier ist."
"Wieso ist dieser Gefangene so wichtig? Sonst passt du auch nicht immer so auf Gefangene auf. Wer ist es denn?"
Nur zu gerne hätte Alexander seinem Freund erzählt wen sie da transportieren. Doch ihm war von höchster Stelle verboten darüber zu sprechen.
"Ich habe dir schon mehrfach erklärt, dass ich dir es nicht sagen darf."
Alex zuckte zusammen, als der Hilferuf wieder durch den Lautsprecher hallte.
"Captain Bricks an Home Station.", funkte er an die Bodenstation.
"Home Station hört."
"Empfangen Notruf von einem Raumschiff namens Exeter. Sie benötigen Hilfe. Defektes Lebenserhaltungssystem. Erbitten um Anweisung."
Einige Sekunden vergingen, bevor die Antwort kam.
"Wie lautet Ihre jetzige Mission?"
"Mission 575. Gefangenentransport. Sicherheitsstufe 10."
10? Daniel schaute sich erstaunt um. 10 war die höchste Stufe. Bis jetzt hatten sie noch nie auf so hoher Sicherheitsstufe operiert und Daniel war gar nicht bekannt gewesen, wie gefährlich ihre Mission war.
"Captain Bricks. Wir schicken einen Aikon. Fliegen Sie weiter. Home Station Ende."
Ein Aikon war ein großes Schiff mit allen möglichen Rettungshilfen. Es konnte so gut wie jedes Schiff retten, doch ein Nachteil war, dass Aikons nicht sehr schnell waren.
"Ein Aikon? Das braucht fast 20 Minuten bis hier her.", entfuhr es Daniel.
"Ich weiß, doch was sollen wir tun?"
"Du weißt was wir machen sollten."
Alex wusste es, doch die Befehle waren eindeutig. Wieder hörten sie den Notruf. Alexander musste eine Entscheidung treffen. Er war der Ranghöchste Offizier. Was sollte er tun?
"Bricks an Maschinenraum."
"Lieutenant Kantsen hier.", meldete sich die reizende Ingenieurin der Medal. Auch eine gute Freundin von Daniel und Alex.
"Wir drehen das Schiff. Wir haben einen Notruf aufgefangen und werden versuchen zu Helfen. Ich verstoße hiermit gegen die Befehle der Bodenstation."
"Verstanden Alex. Ich werde dir helfen."
"OK. Mach dich bereit für einen Transport."
Alex sah Daniel an, der sichtlich erleichtert aussah. Hätte Alexander gewusst, was noch alles passieren würde, hätte er nicht gedreht.
"Bricks an Pflegestation."
"Dr. Montega hört."
"Notfall auf fremden Schiff. Lebenserhaltungssysteme sind ausgefallen. Fertig machen für Notfälle."
"Verstanden Alexander."
"Ändere den Kurs und leite die Andockprozedur ein wenn wir nahe genug sind. Geschwindigkeit um 35% erhöhen. Ich bin bei unserem Gefangenen.", sagte Alex zu Daniel, der prompt reagierte.
Der Weg in das Gefängnisdeck war nicht weit, doch trotzdem ging Alex einiges durch den Kopf, als er durch die engen Gänge seines Schiffes ging.
Am Gefängnis angekommen, konnte er bereits sehen, wie Major Maximilian Elfman, sein Sicherheitsoffizier, den Gefangenen mit Adleraugen bewachte. Nur sie beide wussten wen sie hier transportierten.
"Öffne die Tür, Maximilian."
Alexander hatte immer darauf bestanden, dass sich die Crew mit den Vornamen anredete. Eigentlich war es nicht erwünscht, doch es gab auch keine Regel dagegen.
"Ich brauche den Sicherheitscode."
"Maximilian ich hab's eilig."
"Ich kann dich ohne Code nicht reinlassen."
"In Ordnung. Sicherheitscode Alexander Bricks 4 6 0 Omega."
Der Computer rechnete ein paar Sekunden und ein grünes Licht erschien auf der Tür und Alex konnte eintreten.
"Alles ruhig?", fragte er.
"Ja Alex. Mach dir keine Sorgen. Er verhält sich ganz ruhig."
"Wir haben den Kurs geändert um einem in Not geratenen Schiff zu helfen. Du musst jetzt noch mehr aufpassen."
"Aye Sir, Captain Bricks."
"Wie meinen?"
"Kleiner Spaß am Rande Alex."
"Mir ist nicht nach Spaß zumute. Mir gefällt die ganze Sache nicht."
"Mach dir keine Sorgen, Alex. Es wird schon alles gut gehen."
Einen Moment lang überlegte Alex, was er als nächstes machen sollte.
"Ich will mit unserem Freund sprechen."
"Bitte. Tu dir keinen Zwang an."
Alex ging an das Laserschild vor der Zelle ihres Gefangenen.
"Sie verhalten sich wohl ruhig. Ich will, dass das die letzten Minuten so bleibt."
Der Mann in der Zelle stand von seinem Platz auf und ging auf Alex zu.
"Ich werde es euch heimzahlen, dass ihr den großen Philip Sackston gefangen genommen habt."
"Wenn Sie meinen, mein Freund."
"Meine Männer werden mich hier raus holen. Sie werden alle sterben."
Alex wurde es ein bisschen mulmig, doch er zeigte es nicht nach außen. Philip Sackston. Der schlimmste Verbrecher des 23. Jahrhunderts. Sackston hatte vor vielen Jahren eine Organisation gegründet, die viel Terror und Angst über die Erde brachte. Sackston war der Anführer des Orion - Syndikats.
Sie jagten Schulen, Krankenhäuser, Schiffswerften, Bars, Wohnhäuser und Geschäfte in die Luft, nur um Lösegelder oder Waffen zu bekommen. Das Syndikat war auf der Erde gefürchtet und vor einiger Zeit "expandierte" Sackston auf andere Planeten. Vor 2 Wochen wurde Sackston durch einen Zufall von zwei ESA - Agenten geschnappt. Nun wurde er auf die Erde transportiert. Immer wieder wurde das Gefängnis angegriffen, in dem er gefangen war. Zum Glück konnten ihn seine Leute nicht befreien, doch hier draußen im All, war es viel einfacher.
"Alex?", fragte Max ihn plötzlich.
"Was ist?"
"Daniel auf Leitung 1."
Alex ging an eine Konsole und tippte auf einen Knopf.
"Alex hier."
"Wir kommen gleich an. Willst du wieder her kommen?"
"Ja ich komme gleich. Ende."
Wieder hämmerte es in seinem Kopf. Alexander gehörte zu dieser Art Mensch, die merken wenn etwas nicht stimmt. Er konnte es nicht beschreiben warum und wie es geschah, doch immer wenn Schwierigkeiten im Anmarsch waren konnte er es im inneren spüren. Es war ein Pochen in seinem Kopf, dass sich anhörte als rief immer wieder jemand ganz laut: "NEIN! TU DAS NICHT!" Doch diesmal hörte Alex nicht auf seine innere Stimme.
"Max. Ich gehe wieder."
"Bis später Alex."
"Sie werden schon noch sehen.", rief Sackston Alex noch hinterher.
Auf dem Rückweg zum Cockpit, dachte Alexander noch mal über alles nach. War es richtig die Befehle zu missachten und dem fremden Schiff zu helfen? Konnte er sich sicher sein, dass nichts passieren würde? Alexander konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Er musste plötzlich an die Worte seines Vaters denken: "Zu Hilfe zu eilen und dabei in Gefahr zu geraten ist immer noch besser als ein Feigling zu sein." Früher hatte Alex diesen Satz gehasst, doch seit er bei der ESA arbeitete, kam ihm dieser Satz immer wieder in den Kopf.
Alex kam gerade im Cockpit an, als Daniel den Antrieb abschaltete und das fremde Schiff auf dem Cockpitfenster erschien. Es trudelte wirklich durch den Raum. An einer Stelle hatte es Einschusslöcher von Strahlenkanonen. Ein riesiger Felsen fiel von Alex Herz.
"Siehst du, Alex? Alles ist genau wie beschrieben."
"Ein Glück.", sagte Alex.
Leider hatten sie sich zu früh gefreut. Plötzlich tauchte aus dem nichts ein weiteres Schiff auf. Es war sehr viel größer als das Andere.
"Alarm!", schrie Alexander, dem gerade klar geworden war, dass sie auf den ältesten Trick hereingefallen waren.
Sofort begann das Schiff mit dem Beschuss auf die Medal. Das kleine Schiff wurde hin und her gewirbelt.
"Ausweichmanöver 7. Lade unsere Waffen.", befahl Alex.
Sofort führte Daniel diesen Befehl aus. Das Schiff machte eine Rolle um das fremde Schiff und beschoss seinen Schildgenerator.
"Keine Schäden!", reif Daniel.
Plötzlich knisterte es im Lautsprecher.
"Captain Bricks können Sie mich hören?"
Alex erkannte die Stimme. Es war die, die den Notruf abgesetzt hatte.
"Captain Bricks. Geben Sie uns sofort unseren Anführer heraus. Sonst wird sie das Orion - Syndikat auslöschen."
"Wenn Sie das tun, stirbt ihr Anführer auch."
"Sie haben keine Chance. Geben Sie Sackston frei und Sie können lebend auf die Erde zurückkehren."
"Ich werde ihn nie freilassen."
"Hören Sie Alex. Wir brauchen nur noch 2 Minuten und dann haben wir ihre Hülle geknackt und dringen in."
Alex drückte auf einen Knopf und die Stimme erlosch. Alex konnte nun endlich wieder rational denken. Was sollte er unternehmen? Wie sollte er dieses große Schiff besiegen?
Plötzlich hatte er einen Plan.
"Daniel. Gibt es noch irgendwelche Lebensteichen von dem anderen Schiff?"
"Es werden 75 Tote angezeigt. Keine lebende Person."
Alex hätte beinahe laut losgelacht. Sein Plan war verrückt, doch es könnte klappen.
"Fahr unsere Fangarme aus und koppele sie an das Schiff."
"Was hast du vor?"
"Das wirst du noch sehen."
An der Unterseite der Medal wurden zwei Schächte geöffnet und 5 Sekunden später schossen zwei Fangarme aus ihnen heraus und koppelten an das Schiff an. Wieder wurde die Medal von den Schüssen der Angreifer getroffen.
"Ich habe das Schiff am Haken.", prustete Daniel.
"Alex?! Du musst irgendetwas unternehmen, unser Antrieb fliegt gleich auseinander. Und wenn du in keinem Feuerwerk enden möchtest, solltest du uns hier raus holen.", meldete sich Mary über die Funkanlage.
"Wir sind dabei.", war Alex' kurze Antwort.
"Was soll ich jetzt tun?", fragte Daniel rasch.
"Nimm Kurs auf unsere Angreifer. So schnell es geht."
So langsam verstand auch Daniel was Alex vorhatte. Daniel war es zwar etwas zu gefährlich, doch es würde bestimmt ihr Leben retten.
Die Medal log also genau auf das angreifende Schiff los und zog das andere hinterher.
Beide Schiffe flogen nun auf Kollisionskurs. Nur noch wenige Sekunden und die Schiffe würden aufeinander knallen.
"Klink das Schiff ab und hochziehen!", schrie Alex.
Daniel reagierte sofort und führte den Befehl aus. Kurze Zeit später kollidierten die beiden Schiff und explodierten in einem großen Feuerball. Ein letztes Mal wurde die Medal durchgeschüttelt, bevor es ruhig im Weltall dahin glitt.
"Juuhuu!", entfleuchte es Daniel. Auch Alex war sichtlich erleichtert. Wieder einmal war er und seine Crew dem Tod von der Schippe gesprungen.
"Wie kommst du nur immer auf solche Sachen?", fragte Daniel
"Ich weiß nicht. Seit ich dich kenne, muss ich immer wieder um mein Leben ringen.", lachte Alex seinen Freund an.
"Bricks an alle. Meldung."
"Max hier. Mir geht es gut. Unser Gast ist gegen die Wand geschleudert und ist jetzt bewusstlos."
"Im Maschinenraum lebe noch alle. Nur der Antrieb ist ausgefallen."
Nach dieser Meldung herrschte Funkstille.
"Bricks an Dr. Montega. Melden Sie sich."
"Alex. Ich empfange keine Lebenszeichen aus der Krankenstation."
Aus der ersten Freude darüber, dass sie überlebt hatten, wurde ein Mantel der Traurigkeit gelegt. Das Schlimmste was einem passieren konnte, war eingetreten. Die Medal hatte eines ihrer Crewmitglieder verloren. Alle setzten sich auf irgendetwas, um diese Nachricht erst einmal zu verdauen.
Mehrere Minuten vergingen, bevor Alex wieder aufstand und begann an seiner Konsole den Schadensbericht abzurufen.
"Aikon Helpfull an Medal."
"Medal hier.", antwortete Alex auf den Ruf des Rettungsschiffes.
"Ist bei Ihnen alles in Ordnung?"
"So gut wie. Unser Gefangener lebt noch. Unser Antrieb ist ausgefallen und ein Crewman ist tot.", war die ernüchternde Antwort von Alex.
"Das tut uns leid. Wir werden Sie auf die Erde bringen."
"Vielen Dank. Bricks Ende."
Ein langer, gefährlicher Tag ging für Alex und seine Crew zu ende.
Fünf Tage später saßen Max, Mary, Daniel und Alex in einem Café auf der Erde und tranken einen Kaffee. Niemand sagte ein Wort. Der tot von Dr. Montega saß allen noch in den Knochen.
Die vier saßen einfach so da und dachten über ihr Leben nach.
Max dachte an seine Frau. Sie lebte mit den Kindern in einem großen Haus 15 Kilometer entfernt. Max führte eine gute Ehe, alles war super. Doch jetzt war ihm nicht dazu zu Mute bei Frau und Kindern glückliche Welt zu spielen. Er wollte trauern und das konnte er in Gesellschaft seiner Freunde am Besten.
Daniel hatte wegen der Erlebnisse seine Hochzeit mit Sharon Atkinson verschoben. Heute hätte er eigentlich geheiratet, doch auch ihm war nicht nach feiern zu Müde.
Mary hatte keinen Mann. Sie wäre sowieso alleine gewesen. Sie wohnte im selben Haus wie Alex, der auch mit niemandem liiert war.
Niemand traute sich etwas zu sagen. Was sollten sie auch sagen? Sie wollten einfach ihrem Freund hinterher trauern.
"Wisst ihr?", unterbrach Alex schließlich die Stille, "Die ESA sagt, dass wir nächste Woche wieder auf Streife gehen müssen."
"Dann haben wir endlich wieder etwas zu tun.", sagte Daniel.
"Ich glaube...", begann Mary einen Satz, der durch einen Alarmsignal unterbrochen wurde.
Da das Café ziemlich nah am ESA Hauptquartier war, konnte man den Eindringlinsalarm bis hier hin hören. Von dem Signal erfasst liefen Max, Mary, Daniel und Alex los. Ihre Aufgabe war es die Erde zu schützen. Kaum das sie am Hauptquartier angekommen waren, explodierte ein Haus. Die Druckwelle war so stark, sodass unsere vier Helden zu Boden gerissen wurden.
"Was war das?", riefen einige Menschen aus dem Hintergrund.
Sofort war Panik unter der Bevölkerung ausgebrochen. Viele liefen auf den Straßen um sich in Sicherheit zu bringen. Alex hörte schon die Sirenen der Notärzte, Krankentransporter, Polizisten und der Feuerwehr.
"Max. Du und Daniel lauft zu dem Gebäude und versucht zu helfen. Mary und ich laufen zum Hauptquartier und sehen nach was los ist.", rief Alex Maximilian zu.
"In Ordnung.", war die knappe Antwort und Daniel und er liefen sofort los.
Auch Mary und Alex machten sich sofort auf den Weg. Alex Gehirn hatte sich endlich von den Geschehnissen von vor fünf Tagen gelöst und fokussierte sich jetzt auf dieses Problem. In seinem Inneren ahnte Alex bereits, dass dieser Vorfall mit dem zusammen hingen, die auf der Medal geschehen waren.
Max und Daniel erreichten das zerstörte Gebäude und trauten ihren Augen nicht. Das Gebäude das explodiert war, war eine Schule. Beide mussten erst einmal stoppen, um kurz zu verarbeiten, dass mit Sicherheit gerade hunderte Kinder gestorben waren.
Max, der ja selbst Kinder hatte, wurde auf einmal sehr wütend. Er lief in die Überrest der Schule hinein und suchte Überlebende. Die Feuerwehr und Rettungshelfer waren auch sehr bemüht Überlebende zu bergen, doch da hatte niemand überlegt.
"Wer macht denn so was?!", schrie Max. Er konnte nicht verstehen, warum jemand eine Schule in die Luft sprengen sollte.
"Vielleicht war es ja nur ein Unfall.", versuchte Daniel ihn zu beruhigen.
"Das glaubst du doch wohl selbst nicht."
Daniel drehte sich um und sah weiteres Schrecken auf ihn zu kommen. Eine große Masse von Müttern und Vätern kam angerannt. Daniel und Max konnten gut mit den Eltern mitfühlen. Sie hatten zwar noch nie ein eigenes Kind verloren, doch dafür schon einige Freunde.
Max konnte sich kaum beherrschen. Der sonst so sachliche und korrekte Mensch, war nur noch ein Bündel aus den verschiedensten Gefühlen. Als die Helfer begannen ein paar Leichen zu bergen, konnte auch er nicht mehr hinsehen. Zusammen beschlossen Daniel und Max zu Alex und Mary zu gehen.
Die beiden waren gerade am Hauptquartier angekommen. Massenweise Agenten liefen überall herum und suchten anscheinend etwas. Alex hielt einen Agenten an um zu fragen, was passiert war.
"Hey Sie! Was ist hier los?"
"Darf ich Sie darum bitten zu gehen? Das ist eine Aufgabe der ESA das herauszufinden.", antwortete der Agent ziemlich unfreundlich.
Alex und Mary holten ihre Ausweise heraus. Nach den Rangabzeichen auf der Uniform des Cops, war er Kadett. Der unterste Rang der ESA.
"Das ist Lieutenant Mary Kantsen ESA. Und ich bin Captain Alexander Bricks. Ebenfalls ESA. Vertraulichkeitsstufe 12.", sagte Alex dem Agenten, der immer kleinlauter wurde und am liebsten im Boden versunken wäre.
"Es tut mir leid Captain. Ich konnte ja nicht wissen."
"Schon gut. Sagen Sie mir jetzt was passiert ist?"
"Am Besten gehen Sie zu Admiral Quai. Er sucht Sie schon überall, Captain.", sagte ein anderer Agent der das Gespräch gehört hatte.
Mit diesen Worten verließen die beiden ESA - Agenten Alex und Mary und machten mit ihrer Suche weiter.
"Admiral Quai?", fragte Mary.
"Admiral Quai ist der Oberbefehlshaber der ESA. Ich habe ihn selbst erst zweimal gesehen."
"Was will der bloß von dir?"
"Ich weiß es nicht. Ich habe ihn erst vier oder fünfmal persönlich Gesprochen."
"Weißt du wo sein Büro ist?"
"Ich werde es schon finden."
Alex fragte sich selbst, was Quai von ihm wollte. Admiral Quai kontrollierte so gut wie alles bei der ESA. Nichts wurde gemacht, wenn er nicht sein OK dazu gab. Das erste Mal als er den Admiral sprach, war bei seiner Beförderung zum Captain. Danach war es meistens zur Verleihung von irgendwelchen Orden oder Auszeichnungen.
Alex war sich nicht ganz sicher warum der Admiral ihn sprechen wollte, doch ihm würde nicht gefallen was er zu hören bekommen würde.
Gut zwei Minuten später betraten Alex und Mary den Sicherheitsbereich zu Admiral Quais Büro. Als sie eintraten saß der Admiral an seinem Schreibtisch. Er sah verwirrt, wütend und traurig aus.
"Admiral Quai? Captain Bricks und Lieutenant Kantsen sind jetzt da.", verkündete ein Angestellter dem Admiral.
"Wie schön dass Sie so schnell hier waren,", sagte der Admiral ohne aufzustehen, "ich habe da ein großes Problem. Und nur Sie können es lösen."
"Was kann ich tun?", fragte Alex interessiert.
"Dieser Angriff wurde vom Orion - Syndikat durchgeführt."
"Ich hatte mir schon so etwas gedacht.", fiel Alex dem Admiral ins Wort.
"Ein Trupp von 20 Männern drang hier ein und entführte meine Tochter."
"Ihre Tochter?", fragte jetzt schließlich Mary.
"Ja, Lieutenant. Meine Tochter. Sie ließen mir diese Nachricht zurück."
Der Admiral drückte auf einen Knopf und auf einem Bildschirm an der Wand erschien ein Bild von einem Mann.
"Admiral Quai. Sie haben etwas, was wir wieder haben wollen. So mussten wir uns etwas holen, was Sie wieder haben wollen. Sie haben 48 Stunden zeit Philip Sackston frei zu lasen, sonst wird ihre Tochter sterben. Und als kleiner Ansporn haben wir eine kleine Sache vorbereitet. Schauen Sie doch mal aus dem Fenster. Ha, ha, ha.", mit seinem fiesen lachen wurde die Transmission beendet.
"Kurz darauf explodierte eine Schule hier gegenüber."
"Oh nein. Das war eine Schule?", entfuhr es Mary.
"Ja. Und jetzt zu Ihnen Captain. Ich will, dass Sie sich ein Team von 4 Personen, Sie eingeschlossen, zusammenstellen und sich auf die Suche nach meiner Tochter zu machen."
"Ich werde meine Crew wählen. Commander Daniel Wiggins, Lieutenant Maximilian Elfman und Lieutenant Mary Kantsen."
"John. Diese Personen bekommen sofort alle Sicherheitsstufe 15 zugeschrieben.", sagte der Admiral zu einem seiner Angestellten.
"Eine kleine Sache nur. Mein Schiff, die Medal, ist immer noch in der Reparatur."
"Sie bekommen einen Kampfjäger Klasse 8."
"Klasse 8? Vielen Dank Admiral."
"Ich vertraue Ihnen voll und ganz. Sie sind der Beste ESA - Agent den ich habe. Sie werden meine Tochter retten."
"Vielen Dank für Ihr Vertrauen."
Mit diesem Worten verließen Mary und Alex den Admiral.
Alex war immer noch ein bisschen schockiert. Mit so einer Nachricht hatte er nicht gerechnet. 48 Stunden für die Rettung eines kleinen Mädchens.
Eine schöne Sache fand Alex aber doch und zwar wollte er schon seit vielen Monaten ein neues Schiff. Jetzt war ihm die neueste Art von Raumgleiter gegeben worden. Ein Kampfjäger Klasse 8. Diese zwei Wörter und die kleine Zahl bedeuteten, einen besseren Antrieb, stärkere Waffen, bessere Verteidigungsanlagen und mehr Platz.
Als Alex und Mary aus dem Hauptquartier hinaus gingen um Max und Daniel zu suchen, brauchten sie gar nicht lange dafür. Die beiden saßen auf einer Bank. Sie sahen sehr mitgenommen aus. Mary kam es in den Sinn, dass die beiden wohl gemerkt hatten, was da explodiert ist. Auch ihr saß der Schrecken immer noch in den Knochen.
"Na wie geht's euch?", fragte sie als Alex und Mary bei ihnen ankamen.
"Es geht schon wieder.", antwortete Daniel.
"Und bei dir Max?"
"Du weißt nicht wie das ausgesehen hat. Ich stellte mir vor meine Kinder wären in dieser Schule gewesen.", stotterte Max.
"Ich will euch ja nicht hetzen, aber wir haben einen neuen Auftrag.", unterbrach Alex die anderen.
"Was für einen Auftrag?". Wollte Daniel wissen.
"Wir waren bei Admiral Quai.", begann Mary.
"Admiral Quai? IHR seid bei Admiral Quai gewesen?", fragte Daniel.
"Ja. Das Orion - Syndikat hat seine Tochter entführt und die Schule in die Luft gesprengt. Wir haben 48 Stunden zeit, die Tochter von Admiral Quai zu finden, bevor man sie umbringt."
"Die wollen bestimmt ihren Sackston wieder haben.", knurrte Max dazwischen.
"Genau. Und das Beste ist, dass wir einen KK8 bekommen."
"KK8? Das ist das neuste Modell."
"Ich weiß. Wir müssen jetzt aber wirklich los. Wir werden in Hangar 7 erwartet.", sagte Alex und die kleine Crew setzte sich in Bewegung.
Bereits 4 Stunden später waren Captain Bricks und seine Crew aufgebrochen. Ihr neues Schiff trug den Namen Centurion. Es war sehr viel besser als die Medal.
Alex und Daniel hatten es sich im Cockpit des Schiffes bequem gemacht, Max hatte sich dafür entschieden in der Waffenkammer ein paar Dinge zu ändern und Mary arbeitete im Maschinenraum.
Die Centurion hatte noch viele Extras, die unsere vier Freunde noch nicht gefunden hatten.
Im Moment verfolgten sie eine kleine Spur Tritanium, die ein Schiff hinterlassen hatte. Da das Schiff, das die Erde angegriffen hatte, zum größten Teil aus Tritanium bestand war es sehr wahrscheinlich, dass sie auf der Richtigen Spur waren. Zwei Stunden Vorsprung hatten die Terroristen, doch die Centurion war etwas schneller als das Schiff der Angreifer. Alex hoffte, dass sie auf der richtigen Fährte waren, doch Mary meinte, dass es nicht allzu viele Schiffe gab, die aus Tritanium bestanden.
Daniel hatte sich gerade eine Nachrichtensendung über die Explosion angesehen. Wieder waren ihm die Bilder der toten Kinder in die Gedanken gekommen, als Alex ihn aus seinen Gedanken befreite.
"Daniel. Ich will dir hier etwas zeigen.", sagte Alex.
"Was denn?", fragte Daniel zurück und drehte sich zu seinem Freund und Captain um.
Der schaute sich gerade ein Bild auf seinem kleinen Bildschirm an.
"Wer ist das?", wollte Daniel wissen.
"Das ist Jessica Leethen.", antwortete Alex.
"Und wer ist sie?"
"Jessica Leethen ist die Tochter von Admiral Quai. Sie hat vor drei Jahren einen gewissen Commander William Leethen geheiratet."
"Sie ist verheiratet? Wo ist denn ihr Mann? Er könnte uns ja helfen."
"William Leethen starb vor zwei Jahren an einem Schlaganfall."
"Oh.", war alles was Daniel darauf erwiderte.
"Jessica Leethen ist 27 Jahre alt und studiert Psychologie ESA - University."
"So was kann man da studieren?", fragte Daniel ungläubig.
"Ja kann man. Ich habe es dort selbst 2 Semester getan. Deshalb bin ich auch so einfühlsam.", antwortete Alex.
"Das glaubst auch nur du."
Beide mussten lachen. Endlich konnten sie es wieder. Knapp sechs Tage hatten sie getrauert und immer schlimmeres Leid sehen müssen, doch so langsam kam ihre Sorglosigkeit zurück.
Alex schaute sich das Bild ein weiteres Mal an. Er hoffte, dass sie es schaffen würden sie zu finden. Er hoffte es für Jessica selbst und auch für ihren Vater. Er musste es einfach schaffen. Er würde es auch schaffen. Er gab Jessicas Bild das Versprechen sie aus den Fängen des Syndikats zu befreien.
Derweil auf dem Waffendeck hatte Max eine interessante Sache gefunden. Er erforschte diesen Gegenstand bereits seit ca. fünf Minuten, war aber immer noch beeindruckt. Er konnte es nicht wirklich beschreiben was er da sah. Es sah aus wie eine Art Roboter, mit einem kleinen Cockpit.
Max hielt es nicht mehr aus. Er musste sich einfach einmal hineinsetzen. Max kletterte also an einer kleinen Treppe bis an die Kanzel und öffnete sie. Der "Roboter" war bestimmt vier Meter groß.
Max setzte sich hinein und schloss die Kanzel. Nach einigen Sekunden fand er einen Knopf auf dem "START" stand. Er presste den Knopf und das Gefährt richtete sich auf. Max war nochmals um einen Meter angewachsen. Es fühlte sich gut an. Er bediente einen Hebel und der Roboter machte mit seinen schweren Beinen einen Schritt noch vorne. Es wackelte alles sehr, doch Max machte es Spaß. Er schob einen weiteren Hebel nach vorne und die Arme erhoben sich. Auf der Konsole begann eine Schaltfläche zu blinken auf der das Wort "LADEN" stand. Ohne zu überlegen bediente Max auch diesen Knopf und sah wie aus den Armen des Roboters eine Art Waffe ausgefahren wurde. Sofort drückte Max den Knopf wieder und die Waffen wurden wieder eingefahren.
Nach mehreren Minuten hatte er fast alle Sachen ausprobiert. Max gefiel dieser Roboter sehr. Am liebsten wäre er den ganzen Tag damit Rumgelaufen. Max drehte sich und kam dabei zufällich auf einen Knopf. Max erschrak als eine Stimme begann die Funktionen des Roboters zu erklären:
"Herzlich Willkommen in der neuen Art der Verteidigung. Sie haben sich für einen Cyborg des Typs 3 entschieden. Seine Hauptmerkmale sind: Schnellfeuernde Geschosse, starke Panzerung, Flugtauglichkeit, Sprachsteuerung und große Beweglichkeit."
Was hatte Max gehört? Sprachsteuerung?
"Hilfe beenden.", sagte Max und sofort verstummte die Stimme.
"Waffen laden.", sagte er und wieder wurde sein Befehl ausgeführt.
Max gefiel sein neues Spielzeug immer besser.
"Interne Kommunikation. Captain Alexander Bricks."
Sofort öffnete der Cyborg eine Leitung zu Alex, der durch ein Piepen auf der Brücke aufgeschreckt wurde.
"Bricks hier."
"Hallo Alex. Ich bin es Max. Du solltest mal hier runter kommen. Ich habe etwas Tolles gefunden."
"Wo bist du?"
"Waffenkammer."
"Ich bin gleich da.", sagte Alex und schloss den Kanal wieder.
"Was hat er denn bloß wieder angestellt?", wollte Daniel wissen.
"So wie er sich angehört hat, ist es etwas ziemlich großes.", antwortete Alex und ging los.
Als er so durch die Gänge ging, fiel ihm auf, dass der Weg in die Waffenkammer fast genauso war wie auf der Medal. Wenn er diese Mission beendet hatte, würde er fragen, ob er nicht die Centurion behalten dürfe. Als Alex in der Waffenkammer ankam, war von Max keine Spur. Alex suchte alles ab, konnte ihn aber nicht finden. Plötzlich hörte Alex etwas und drehte sich um. Das was er sah, erschrak ihn im ersten Moment. Doch kurze Zeit später ertönte Max Stimme aus dem Gefährt.
"Das ist ein Cyborg."
"Aha. Und was machst du da drin Max?"
"Ich sollte doch alles durchsuchen."
"Schon gut. Jetzt komm aber da raus."
Man konnte Max ansehen, dass er sehr traurig war als er aussteigen musste.
"Und? Sind sie nicht Spitze?", wollte Max erfragen.
"Man kann sie bestimmt mal einsetzen. Jetzt komm aber mit ins Cockpit. Wir kommen gleich an einem Planeten an."
"Endet die Spur dort?"
"Die Spur reicht bis in die Atmosphäre des Planeten, deshalb denken wir, dass wir hier richtig sind."
"Kennen wir diesen Planeten?"
"Menschen waren noch nie auf ihm. Er ist als Klasse U eingestuft worden."
"U?"
"Wie Urwald."
"Ach so. Und wir werden runtergehen?"
"Wahrscheinlich."
Max und Alex machten sich also auf den Weg ins Kontrollzentrum. Unterwegs trafen sie Mary, die ebenfalls das Ziel sehen wollte.
Auf der Brücke angekommen konnte man im Fenster einen großen, grünen Ball sehen.
"Das ist Planet U57.", verkündete Daniel.
"Ein toller Name.", antwortete Max darauf.
"Sind sie da unten?", fragte Mary.
"Ich denke schon. Ich empfange Daten über ein Schiff und mehrere Lebenszeichen.", antwortete Daniel.
"Ist es das richtige Schiff?", fragte Alex, der schon wieder von seiner Mission eingenommen war.
"Es hat die gleichen Spezifikationen."
"Haben wir sie tatsächlich gefunden?", fragte Alex, eigentlich nur sich selbst.
"Nimm ihr die Augenbinde ab.", befahl jemand.
Jessica merkte wie jemand an ihrem Kopf herumfummelte und den Verband löste. Sie saß in einem kleinen, dunklen und stinkenden Raum. Zwei Personen standen bei ihr. Beides Menschen. Jessica wusste gar nicht was los war. Sie hatte gerade eine Vorlesung an ihrer Uni als plötzlich ein Trupp Soldaten oder so was eindrangen und sie mitnahmen. Erst hatte sie vermutet, es hätte mit ihrem Vater zu tun, doch als sie Fesseln und eine Augenbinde angelegt bekam, wusste sie, dass sie entführt worden war. Jetzt hatte sich ihre Vermutung bestätigt.
Sofort schaute sie sich um, um einen möglichen Fluchtplan zu entwickeln. Das hatte sie von ihrem Vater gelernt. Man muss sofort einen Überblick über alles bekommen, um eine Lösung zu finden.
"Wer sind Sie?", fragte Jessica schließlich.
"Nenn mich Kevin."
"Was hat das zu bedeuten? Warum haben Sie mich gekidnappt?"
"Dein Vater hat unseren Anführer. Deshalb haben wir etwas genommen, was ihm viel bedeutet."
Jessica ging ein Licht auf. Vor einigen Tagen hatte eine Crew den Anführer des Orion - Syndikats auf die Erde gebracht. Unterwegs wurden sie angegriffen und verloren ein Crewmitglied.
"Mein Vater wird nie mit dem Syndikat zusammenarbeiten."
"Das glaubst du meine Liebe, doch wenn in 37 Stunden noch nichts geschehen ist, dann bist du tot."
Ein Schauer lief Jessica den Rücken runter. Obwohl sie jedes Jahr einmal an einem Test für Kidnappingopfer teilnahm, hatte sie jetzt doch Angst. In einem Keller zu sitzen und zu wissen alle sind gehören zur ESA ist immer etwas anderes als wirklich gekidnappt zu werden.
Hoffentlich hatte ich Vater ein gutes Team zusammengestellt um sie zu retten. Jessica zweifelte keine Sekunde daran, denn er war immer sehr auf das wohl seiner Tochter bedacht.
Jessica dachte daran, dass bestimmt im diesen Moment eine Gruppe ESA - Agenten auf dem Weg war sie zu suchen.
"Die Streitkräfte meines Vaters werden Sie hier bald ausfindig gemacht haben."
"Das glaube ich nicht. Ich werde jetzt gehen und nochmals mit deinem Vater sprechen.", sagte "Kevin" und ging weg. Der andere Mann, ging auch, doch nur bis vor die Tür und hielt dort wache.
Jessica wurde es kalt in diesem Raum. Überall tropfte Wasser von den Wänden und ein eisiger Wind blies durch das kleine Fenster. Ein weiteres Mal sah sich Jessica um. Der Raum war gut 5 mal 5 Meter groß und bestimmt 7 Meter hoch. Er hatte nur eine Tür und das kleine Fenster über Jessica. Die Wände waren aus Stein. Sie war also auf keiner weit fortgeschrittenen Welt, denn mit Steinen wurde auf den wenigsten Planeten gebaut. In dem Raum gab es kaum Licht, doch mit der Zeit gewöhnte sich Jessica an die Dunkelheit. Der Stuhl auf dem sie saß war aus Holz. Was war das für ein Ort? Wo war sie? Vielleicht war das auch alles ein Trick und sie war auf einer Raumstation oder so etwas.
So viele Dinge schossen ihr durch den Kopf. Nur der Gedanke an ihren Vater und sein Rettungsteam brachten sie dazu nicht auszuflippen. In wenigen Augenblicken würde die Tür aufspringen und ein Team der ESA würde sie retten. Ihre Gedanken drehten sich fast nur noch darum. Bald würde man sie retten.
An Bord der Centurion war man damit beschäftig Scanndaten auszuwerten und einen Rettungsplan zu entwerfen.
"Ich hab es!", rief Max plötzlich.
"Was ist los?", fragte Alex.
"Das da unten ist auf jeden Fall das Schiff."
"Wie kommst du darauf?", schaltete sich auch Daniel in das Gespräch ein.
"Es gibt mehrere Gründe. Erstens ist es aus Tritanium. Zweitens hat es die gleichen Maße und Spezifikationen. Drittens es sind da unten nur Menschen. Und viertens wurde gerade ein Funkspruch von dort unten an Admiral Quai geschickt in dem wieder verlangt wurde Sackston frei zu geben."
"Wir haben es tatsächlich geschafft.", freute sich Alex.
"Was machen wir jetzt?", fragte Mary.
"Daniel, such einen Platz, auf dem wir landen können, ohne bemerkt zu werden. Nach der Landung werden wir unsere Cyborgs benutzen um Jessica Leethen zu retten."
"Juhu!", entfleuchte es Max.
"Ja, wir benutzen dein Lieblingsspielzeug."
"Wir können 25 Kilometer entfernt landen. Habe Kurs gesetzt.", sagte Daniel.
"Schön langsam. Wir wollen nicht entdeckt werden."
Admiral Quai saß immer noch an seinem Schreibtisch, als er die zweite Transmission erhielt.
"Admiral Quai?", fragte die Stimme.
"Ich höre."
"Wir haben Ihre Tochter jetzt an einen sicheren Ort gebracht. Versuchen Sie gar nicht diese Nachricht zurück zu verfolgen, wir haben alles verschlüsselt. Sie haben noch 36 Stunden und 47 Minuten bevor wir Ihre Tochter töten müssen. Bis später."
"Haben Sie die Nachricht zurückverfolgen können?"
"Leider nicht Admiral. Er hatte recht."
"Hoffentlich finden sie Jessica bald.", sagte der Admiral besorgt.
"Machen Sie sich keine Sorgen Admiral. Ich kenne Alexander Bricks, er hat bis jetzt alles geschafft."
"Wollen wir es hoffen."
Ein anderer Agent kam durch die Tür gelaufen.
"Admiral Quai. Die Centurion auf Leitung 1."
"Admiral Quai hier.", sagte der Admiral schon etwas zuversichtlicher.
"Captain Bricks hier. Wir haben eben von einem Planeten eine Nachricht abgefangen die an Sie gesendet wurde."
"Wann können Sie dort sein?"
"Wir landen in zwei Minuten. Bald haben Sie Ihre Tochter wieder. Bricks Ende."
"Ich habe es Ihnen doch gesagt Admiral. Alex Bricks ist ein guter Mann."
"Nein, Mike. Der Beste.", korrigierte der Admiral seinen Assistenten.
Nach der Landung der Centurion bestieg die Crew die Cyborgs. Das Schiff hatte fünf Cyborgs geladen. Max stellte den letzten auf Bewachung des Schiffes ein und ging dann auch los.
Die Centurion war auf einem Feld gelandet, gleich neben einem riesigen Urwald. Ohne Probleme kamen die Cyborgs durch die Bäume und Sträucher.
Es war ein ziemlich kalter Tag auf dem Planeten. Die Außentemperatur betrug nur knapp 10°C.
Ohne die dicke Glaspanzerschicht um sie herum, hätten alle vier ganz schon gefroren. Die Cyborgs waren ziemlich laut, so musste die Crew hoffen, nicht zu früh erspäht zu werden.
"Wir werden uns teilen. Mary und Max. Ihr kommt von Rechts, Daniel und ich kommen von Links an die Festung heran.", befahl Alex und die kleine Gruppe teilte sich.
Auf dem Scanner von Alex erschienen immer mehr Personen. Bis jetzt hatte der Scanner 25 Leute erfasst. Womöglich gab es aber auch noch mehr, außerhalb des Scannerbereichs. Alex Spannung stieg immer mehr. Immer kurz vor einem Zugriff, wurde Alex etwas nervös. Das half ihm seine Mission besser zu machen. Als Alex und Daniel sich um 57 Meter an die Festung herangeschlichen. Alex scannte sie erneut. Sie bestand hauptsächlich aus Stein. Sie hatte eine Ähnlichkeit mit Schlössern des 15. Jahrhunderts auf der Erde. Der Scanner zeigte jetzt 26 Leute an. Eine Person davon war Jessica. Wo war sie? Wo hielt man sie fest? Wie ging es ihr? All diese Fragen gingen Alex durch den Kopf.
"Sind jetzt noch 30 Meter entfernt.", meldete sich Mary über Funk.
"Wartet dort. Wir kommen gleich am Haupttor an. Auf mein Zeichen brechen wir ein. Ich will so wenig Opfer wie möglich.", sagte Alex.
"Wir können unsere Waffen auf Betäubung stellen.", schaltete Max sich dazu.
"Wie lange wäre sie bewusstlos?", wollte Alex wissen.
"Ca. zwei Stunden."
"Das muss reichen. Hier ist mein Plan. Wir gehen rein und betäuben alle. Wenn wir den Anführer finden nehmen wir ihn mit. Danach befreien wir Jessica und zerstören das Schiff des Syndikats und alle Technologie. Dann brauchen sie ein bisschen Zeit, um hier weg zu kommen. Alle verstanden?"
"Elfman klar."
"Kantsen klar."
"Wiggins klar."
"Dann los.", befahl Alex und ging weiter.
Die Cyborgs liefen immer schneller. Alex und die anderen aktivierten die Waffen.
Jessica hörte es knallen. Der Raum wurde durchgeschüttelt. Sie merkte dass irgendetwas nicht in Ordnung war. Als nächstes hörte sie Waffenfeuer.
"Hiiilllllfffeee!!! Ich bin hier!!", schrie sie.
Hoffentlich hatte man sie gehört. Immer wieder rief sie um Hilfe. Immer mehr Waffenfeuer verstummten, es wurde immer leiser. Bald würde man sie finden. Plötzlich sprang die Tür des Raumes auf. Jessica lächelte kurz, doch als sie sah wer dort kam, hörte sie sofort auf damit. Dieser Kevin kam herein und schnallte sie von dem Stuhl ab. Er hielt ihr eine Waffe an den Kopf und stieß sie aus dem Raum heraus. Überall lagen Menschen auf dem Boden. Ihr fiel auf, dass sie noch atmeten. Sie musste kurz daran denken, dass der Einsatzleiter anscheinend keine sinnlosen Toten wollte. Ihr Vater hatte bestimmt den besten ESA - Agenten geschickt. Immer noch wurde sie von Kevin festgehalten. Ab und zu hörte sie noch eine Waffe feuern. Immer wieder schrie sie um Hilfe, doch Kevin hielt ihr den Mund zu.
Kevin stieß eine Tür auf und er und Jessica waren draußen. Es war ziemlich kalt. Jessica begann sofort an zu frieren. Wieder löste Kevin seinen Griff ein wenig und Jessica ergriff diese Möglichkeit um ein weiteres Mal um Hilfe zu rufen.
"Habt ihr das gehört?", fragte Alex plötzlich.
"Was denn?", fragte Mary.
"Da ruft jemand."
Alex schaute auf seinen Scanner.
"Zwei Personen entfernen sich von der Festung. Daniel komm. Wir gehen hinterher. Mary, du und Max, kümmert euch um das Schiff."
Die Cyborgs von Daniel und Alex setzten sich in Bewegung und rannten den zwei Personen hinterher.
Kurze Zeit später hatten Alex und Daniel Kevin und Jessica eingeholt.
"Lassen Sie sie los!", befahl Alex dem Fremden.
"Niemals.", erwiderte er.
"Ich werde sie erschießen, wenn Sie es nicht tun."
"Mit einem Befehl von mir fliegt das ESA Hauptquartier in die Luft. Bleiben Sie stehen."
"Dann stirbt ihr Anführer auch."
"Das macht nichts. Es steht mir sowieso eher zu als ihm. Ich habe das Orion - Syndikat ins Leben gerufen."
"Wer sind Sie?", fragte Alex.
"Ich bin Jeffrey Sackston."
"Sie sind der Bruder von Sackston."
"So ist es. Ich werde meinen Bruder und die ESA auslöschen. Dann wird die ganze Menschheit in meiner Hand liegen."
Bei diesen letzten Worten machte Jeffrey eine große Geste. Jessica konnte sich dabei befreien und Alex konnte Jeffrey Sackston betäuben.
Alex öffnete die Kanzel seines Cyborgs und stieg aus.
"Ich bin Captain Alexander Bricks. Ihr Vater hat uns zu Ihrer Rettung geschickt."
"Ich habe es gewusst. Mein Vater würde seinen besten Mann schicken."
Jessica fiel Alex in die Arme. Es war ihm sichtlich etwas peinlich.
"Wir haben das Schiff präpariert.", hörte Alex plötzlich über Funk.
"Starten.", befahl er.
Jessica guckte etwas verwirrt. Einige Sekunden später hob ein Schiff von der Oberfläche ab und steuerte den Orbit des Planeten an. Dort angekommen explodierte es.
"Los jetzt. Bringen wir Sie zurück zu Ihrem Vater."
"Vielen Dank Captain Bricks."
"Alex. Nennen Sie mich Alex."
Ende
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.03.2004.
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