Bis jetzt arbeitete ich in einer kleinen aber leistungsfähigen Firma mit zwanzig Kollegen zusammen.
Bis zu dem Tag, als es hieß, dass wir an einen großen Konzern verpachtet würden. Es rückte der Tag
immer näher und plötzlich waren wir nur noch ein kleines Rädchen in einem großen Getriebe.
Dieses bekamen wir auch bald deutlich zu spüren,als langjährige Mitarbeiter in den Vorruhestand ver-
setzt und Kolleginnen nicht übernommen wurden.
Mir wurde die Alternative angeboten, entweder arbeiten am Personalcomputer, oder manuelle Schreibar-
beiten. Natürlich entschied ich mich für die fortschrittlichere Arbeit am PC.
Fortan erledigte ich meine Arbeiten mit Hilfe des Computers. Dazu musste ich Kurse in Finanz-
buchhaltung und Warenwirtschaft besuchen. Somit waren meine Abende immer gesichert und ich brauchte keine Angst zu haben, Langeweile könnte mich überfallen. Aber die Tätigkeit gefiel mir gut und ich bewältigte meine Arbeit sehr gut. War ich mit meiner Arbeit fertigt, suchte ich nach weiteren Arbeitsmöglichkeiten.
Von heute auf morgen erhielten wir von der Zentrale noch eine Auszubildende. Schon vom ersten
Augenblick an, waren wir uns gegenseitig unsympatisch.
Mein Computer stürzte immer wieder ab und es geschahen von da an immer seltsamere Dinge.
Natürlich ist jeder mal mit seiner Arbeit fertig und es entstehen Leerläufe. So auch bei mir.
Eines Tages wurde ich von unserem Geschäftsführer gebeten, doch noch eine Weile über den Feierabend
hinaus, in der Firma zu bleiben.
Es erschienen dann auch zwei Herren aus der Zentrale. Einer stellte sich als Personalchef und der
Andere nannte nur seinen Namen. Sein Ruf war ihm aber schon voraus geeilt. Galt er doch als der
eiskalte Sanierer des Konzern. Beide Herren kamen dann aber auch schnell zur Sache und meinten, man
könne auf mein Mitarbeit verzichten. Meine Konter, dass ich schon vierzehn Jahre hier in der Firma
arbeiten würde und das Feld nicht so schnell räumen würde, stimmte die Zwei etwas nachdenklich.Man
einigte sich dann mit mir auf eine 2/3 Stelle,die ich finanziell mit einem Nebenjob ausglich. War doch zu diesem Zeitpunkt gerade meine Tochter geboren.
Eines Tages traf ein fehlgeleitetes Weinpaket statt nach Hause, an die Adresse unserer Auszubildenden, direkt an ihrem Arbeitsplatz ein. “Für besondere Verdienste“ stand auf der
Begleitkarte.
Werner Kistler
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.04.2004.
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