Heidemarie Rottermanner

Mein „Miristwiedergut“

Kreidebleich lag Christoph im Bett. Manchmal schloss er die Augen und seufzte tief und unglücklich: Wenn nur endlich sein Bauch aufhören würde weiter weh zu tun!
Wieder schloss er die Augen und versuchte ein wenig zu schlafen. Als sein Blick wieder zu dem Bücherregal schweifte, da hockte doch wirklich jemand: Eine winzige Puppe mit grünblauen Haaren, karottenroter Hose und mit Pulli in orange. Jetzt hüpfte der Winzling auf Christophs Bett.
„Nein,“ hauchte der Bub erschrocken. Doch der Zwerg hopste vergnügt auf einem Bein.
„Wer bist du,“ fragte Christoph. „Miristwiedergut“, antwortete der Kleine, „ mir nicht,“ jammerte Christoph, „ alles tut weh und jetzt phantasiere ich auch noch.“
„ Du trinkst Fanta?“ lachte der Zwerg. „ Ich heiße Miristwiedergut. Dir wird es auch bald wieder besser gehen. Ganz bestimmt,“ redete der Wicht weiter.
Jetzt verstand Christoph gar nichts mehr. Ein bunter Zwerg, der auch noch mit ihm sprach.
„Warum tut dein Bauch weh?“ fragte der Wicht.
„Reden wir liebe nicht davon,“ jammerte der Bub. „ Ich habe ein ganzes Sackerl Gummibärli auf einmal gegessen. Das kommt davon hat meine Mutter geschimpft. Ich werde es nie wieder tun,“ versprach Christoph.
„Oh ich habe eine Idee,“ redete der Wicht weiter , „ wir erfinden gemeinsam eine Geschichte. Mir fällt gerade ein spannender Anfang ein:
Kurz nach Mitternacht im großen Supermarkt vor der Stadt, da begann es plötzlich zu rascheln und zu wispern. In dem Regal mit den vielen Süßigkeiten, ging es ja wild zu. Besonders im großen Sack mit den vielen Gummibären. Die schubsten und hopsten hin und her. Platsch jetzt fiel der Sack aus dem Regal, er platzte und da purzelten rote, gelbe, blaue und rosarote Bären auf den Boden. Flugs schon liefen sie in allen Richtungen davon.
Morgens kamen schon die ersten Kunden ins Geschäft. Beim Gemüsestand stand eine junge Frau und sprach:“ Wir nehmen ein paar Pflaumen mit.“ „Wann bekomme ich endlich meine Gummibären,“ maulte das Kind. „Zuerst die Pflaumen,“ kommandierte die Mutter. „Da schau,“ schrie das Kind,“ hier sitzen doch glatt fünf blaue Gummibären. Toll jetzt gibt es die schon im Obst.“ „Was den Werbefritzen so alles einfällt,“ wunderte sich die Mutter.
Schon kam der nächste Kunde. Diesmal eine Mutter mit zwei Buben. „Wann bekommen wir endlich unsere Gummibären. Immer das blöde Obst und Gemüse, isst ja sowieso kein Schwanz,“ schimpfte der Markus. „Zuerst Paprika und Tomaten“, die Mutter ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. „Uiiii schau,“ riefen beide Kinder. Da sitzen doch drei gelbe und sechs rote Gummibären. Na gut essen wir halt das dumme Obst!“
Zu guter Letzt marschierte ein Vater mit seiner Tochter in den Supermarkt. Auch er stand jetzt beim Gemüsestand und murmelte:“ Heute werden wir Krautsalat zubereiten.“ „Nicht schon wieder,“ jammerte das Töchterlein,“ ich kann diesen Salat nicht ausstehen!“
„Und dann zu Hause,“ erzählte Christoph weiter,“ als das vorwitzige Mädchen in die Tasche guckte, da hüpfte plötzlich etwas auf ihre Nase. „Au,“ schrie sie und ließ den Sack fallen.
Doch was lag denn hier auf dem Boden: drei weiße Gummibärli. „Interessant,“ murmelte das Kind, „ wenn ich Kraut esse, gibt es diese da gratis!“

„Mit wem redest du eigentlich?“ Die Mutter stand im Zimmer und betrachtete besorgt ihren Sohn. „Oh mit „Miristwiedergut“ der ist total lustig!“
„Mir scheint jetzt hast du auch noch Fieber bekommen. Da muss ich wohl doch den Arzt holen.“ Sie befühlte seine Stirn:“ Nein, heiß ist die nicht. Na dann weiß ich es auch nicht.“
„Mach die keine Sorgen Mama, es geht mir wirklich wieder besser. Oh bin ich müde!“
Beruhigt strich die Mutter über seine Wangen und sagte: “Na dann schlaf dich gesund mein Liebling“, und verließ das Zimmer.
Doch bevor Christoph einschlief, da sah er wie sich der winzige Knirps zu ihm beugte und einen Kuss auf seine Wangen drückte. Oder hatte er alles nur geträumt?

Mein Sohn war wieder einmal krank. Na ja er hatte wieder einmal zu viel Süßigkeiten gegessen.
Da habe ich ihm dann diese Geschichte erzählt.
Heidemarie Rottermanner, Anmerkung zur Geschichte

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