er sitzt in seinem zimmer.
schliesst die augen. öffnet sie.
stellt sich, vor in einer gummizelle zu sein.
einbildung?, frag er sich. ist das leben nicht wie eine gummizelle?
das leben läßt sich dehnen wie das gummi, ohne wirklich freizulassen.
in seinem kopf ist es trübe, wo er sich klarheit wünscht.
ich möchte meinen körper aufreissen, wünscht er sich, alles entreissen, was mich schützend umhüllt. es droht mich zu ersticken.
er sitzt in seinem zimmer.
schliesst die augen. öffnet sie.
spürt die sucht nach einem schmerz, der sein innerstes treffen soll.
ein schmerz wie eine explosion, sagt er. was ist schlimm an einer explosion, wo durch explosionen doch neue welten entstanden sind. kann nicht auch ein neuer mensch entstehen?, hofft er.
er sitzt in seinem zimmer.
schliesst die augen. öffnet sie.
hat die vorstellung, eine zwiebel zu sein, mit vielen häuten. kann nicht warten bis sich eine haut nach der anderen abschält. er sagt, wie ich soll ich warten können, wie, mit jeder haut vielleicht ein neues ich ertragen, neue erfahrungen sammeln, neue katastrophen auf dem weg zum innersten.
er sitzt in seinem zimmer.
schliesst die augen. öffnet sie.
seine fragen sind die schreie nach fernen planeten, die keiner hört, sagt er. ein taumeln durchs leben, von niemandem gesehen. vielleicht bin ich morgen schon abgestürzt. beim sprung ins leben.
er sitzt in seinem zimmer.
schliesst die augen. öffnet sie.
todesanzeigen sind teuer, denkt er.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.01.2002.
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