Roswitha Schaub

Was ist los?

Hallo liebe Leserin, lieber Leser. wissen sie, was eine "Loszeit" ist?
Ich habe gerade eine schreckliche hinter mir.
Bestimmt waren sie auch schon mal in so einer Situation, wussten jedoch nicht, dass sie sich in dieser verflixten "Loszeit" befinden.
Ich werde versuchen, ihnen zu erklären was ich damit sagen will.

Es fing alles an, als ich von meinem Aussteigertrip in die Türkei wieder nach Deutschland zurückkehrte.
Die erste Zeit in der Heimat lief alles noch ziemlich glatt. Schnell fand ich eine süße Wohnung und geschäftliche Ideen hatte ich genügend. Mit Elan und Optimismus machte ich mich daran, sie in die Tat umzusetzen.
Was ich dabei nicht bedacht hatte war, dass sich in den fast 8 Jahren die ich weg war, vieles in Deutschland verändert hatte. Kurze Rede, langer Sinn: Ich war "erfolglos"
Nebenbei schrieb ich an einem Roman über meine Abenteuer in Antalya und als er endlich fertig war, verschickte ich ihn mit der Überzeugung, dass sich jeder Verleger um meine Geschichte reißen würde, an verschiedene Verlage.
Die ersten Antwortbriefe öffnete ich noch mit Herzklopfen. Doch als dann die, fast alle mit gleichem Wortlaut, Absagen die Zahl 30 überschritten, wurde ich "mutlos"
Alles, aber auch wirklich alles was ich anfing, ging schief.
Mein ganzes Leben erschien mir "sinnlos"
Ach, werden sie jetzt denken, die hatte eine ganz "normale" Depression.
Aber ich, eine Vollblut- Löwefrau und Lebenskünstlerin, bekam doch so etwas nicht.
Von nichts und niemandem ließ ich mich als Depp prämieren. Auf so eine Auszeichnung konnte ich verzichten. Nein. ich hatte eine Loszeit.
Nachdem sich nun schon etliche -los bei mir eingeschlichen hatten, gesellten sich viele andere wie von selbst dazu.
Das machte mich "antriebslos". Ich saß nur noch vor der Klotze und mein Leben verlief völlig "ereignislos". War ja eh alles "hoffnungslos".
Nichts war mehr übrig von meinem sprichwörtlich "Sonnigem Gemüt".
Meine Umwelt reagierte langsam "verständnislos" was von mir "emotionslos" akzeptiert wurde.
Nächtelang wälzte ich mich "schlaflos" im Bett von einer Seite auf die andere.
Das -los griff auf meinen Körper über. Ich bekam zahlreiche Allergien.
Meine Gesundheit war ich nun auch noch los.
Nun reicht es aber, werden sie jetzt denken. Und das dachte ich auch.

Wenn einen das -los einmal erwischt hat, dann vermehrt es sich "gnadenlos".
Wie ein Computervirus. Es kommt unbemerkt und bekämpft man es nicht sofort, schleicht es sich in alle Programme um am Ende einen Absturz zu verursachen.
Ich stand kurz vor dem Crash.
Als ich das klar erkannt hatte, entschloss ich mich, etwas dagegen zu unternehmen.
Da ich kein Virusprogramm zur Verfügung hatte, machte ich mich daran, meine (virtuelle) Festplatte manuell von diesen -los zu säubern.
Als erstes musste "antriebslos" entfernt werden. Dieser Virus war wohl der hartnäckigste und es kostete mich sehr viel Mühe, ihn zu löschen.
Doch es gelang mir.
Je mehr -los ich löschen konnte, so leichter wurde es.
Wissen sie, man kann fast jede Festplatte wieder reparieren. Das werden ihnen Experten bestätigen.
Um sie wieder in Gang zu bringen, muss man ein bisschen etwas tun. Aber es lohnt sich.
Ich bin immer noch dabei, mein System aufzupeppen.
Schnickschnacks oder Extras konnte ich zwar noch nicht installieren, doch inzwischen arbeitet es wenigstens wieder im Normalbereich.
Noch etwas, man kann es alleine schaffen, doch viel leichter geht es, mit ein wenig Hilfe von außen.
Sie zum Beispiel könnten mir mit einem kurzen Kommentar helfen, den Virus "erfolglos" zu löschen. Auch wenn sie denken, meine Geschichte hier wäre "hirnlos".

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 16.05.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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