Bleicher Dunst lag in der Luft.
Die Häuser ragten bedrohlich, schwarz, tot, wie dunkle Schatten aus längstvergangenen Tagen in den Abendhimmel.
Still war es. Totenstill.
Heinrich stand in einem Hauseingang und betrachtete die Straße.
Dunkel lag sie im Schatten der Häuser.
Heinrich dachte nach.
600 hatten sie diese Woche schon verloren.
3000 hatten sie noch.
Wie lang würde das reichen?
600 in dieser Woche, 400 in der Woche davor.
Heinrich dachte nach.
Es war Krieg.
600 in dieser Woche, 400 in der Woche davor.
3000 hatten sie noch.
Menschen, Soldaten
3000.
600 verloren, allein in dieser Woche.
600 Menschen, Soldaten.
600 junge Leben verloren, allein in dieser Woche.
Es war Krieg.
Heinrich dachte nach.
600 junge Gesichter sahen Heinrich vorwurfvoll an.
600 tote Gesichter.
Tote, blasse Gesichter.
Und daheim in Deutschland, 600 Müter mehr die vergeblich auf ihre Söhne warteten.
Es war Krieg.
Heinrich dachte nach.
Tote, blasse gesichter.
Gesichter, die ihn entsetzlich vorwurfsvoll anstarrten.
Das Bild änderte sich.
600 Mütter sahen ihn fragend an.
“Warum,“ fragten sie “Warum starben unsere Söhne?“
Es war Krieg.
Heinrich dachte nach.
Warum?
Warum mußten sie sterben? Wer war Schuld?
600 Leben allein in dieser Woche.
Leben und sterben lagen so dicht beieinander.
Es war Krieg.
Heinrich dachte nach.
Ein Schuß hallte durch die Nacht.
Heinrich sackte zusammen.
Tot.
Heinrich.
601 Tote in dieser Woche.
Es war Krieg.
Heinrich war tot.
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wär nett wenn ihr n komentar schreiben könntet.Kristian Koch, Anmerkung zur Geschichte
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.06.2004.
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