Der Preis der dunklen Seite

Langsam kam die junge Padawan wieder zu sich und der zusammengekrümmte Körper erwachte aus seiner Erstarrung.
Ihre Bewegungen waren zaghaft und vorsichtig, zeugten von den Schmerzen die noch immer in ihren Muskeln und Knochen wiederhallten.
Dunkelheit umfing sie, zuerst glaubte sie ihre Augen geschlossen zu halten bis sie bemerkte das sie in der Dunkelheit schwache Konturen wahrnehmen konnte.
Kira versuchte sich aufzurichten, doch ihre Füße knickten, als wären sie aus Gummi, unter ihrem Gewicht zusammen und machten es ihr somit unmöglich aufzustehen.
Dennoch versuchte sie es weiterhin, aber jeder Versuch schien nur noch mehr von ihrer Lebenskraft zu verschlingen.
Allmählich kehrte das Gefühl in den Armen und Beinen zurück, aber auch etwas anderes kehrte zurück. Bilder zuckten vor ihrem inneren Auge vorbei, bruchstückhaft und unscharf.
Erst jetzt nahm sie die Reste des Rauschs in ihrem Körper war.
Das Gefühl der Allmächtigkeit und der süße Geschmack der Rache flossen noch immer, wenn auch schwach, durch ihre Adern und gierten nach einem erneuten Rausch, der zu einer süchtig machenden Droge geworden war.
Kira spürte Finsternis, Hass und Wut tief in ihrem Herzen.
Die Bilder in ihren Gedanken nahmen allmählich Konturen an. Sie spürte Macht, Befriedigung und Gier nach Blut.
Das Gesicht ihres Schänders erkannte sie nur noch als verzerrte, blutverschmierte Maske wieder. Was war geschehen? Was hatte sie getan und warum lag sie hier? Wer hatte ihn derart zugerichtet?
Insgeheim wusste Kira genau wer ihm das angetan hatte, doch sie wollte es nicht wahr haben. Nein, es war eine Lüge! Sie konnte so etwas niemals tun, das hoffte sie zumindest.
Geschockt von sich selbst und den verwirrenden Bildern fing sie an zu weinen, ganz leise und schluchzend, nur für sich.
Die dunkle Seite hatte ihr für den Augenblick des Rauschs eine ungekannte Kraft geschenkt, doch der Preis dafür war zu hoch.
Jetzt, da die Dunkle Seite in ihr erloschen war, spürte sie die Folgen und die Kosten dieser Macht. Sie fühlte sich schwach und gebrechlich, ihr Kampfeswille war erloschen und die Sehnsucht nach ewiger Ruhe ohne Schmerzen hallte in ihrem Herzen wider.
Nicht einmal der Krieg hatte sie derart erschöpft, er hatte Monate gedauert.
Doch die dunkle Seite zu berühren brauchte nur wenige Augenblicke.
Wieder und wieder kehrten die Bilder des Ortes zurück an dem man sie stundenlang gequält hatte... Hatte sie versagt?
Die Tränen tropften auf den kalten Steinboden und bildeten eine winzige Pfütze.
Ja, sie hatte versagt. „Meister! Bitte helft mir! Oh Meister...bitte helft mir! Es tut so weh! “
rief sie in Gedanken nach ihm. Die Erschöpfung brach wieder über ihr zusammen und erstickte all die Qualen.

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