Kristian Koch

Stillgestanden!

In Reih´und Glied stehen sie
im fahlen Lich der Morgensonne.
Seit´an Seit´.
Alle streng ausgerichtet in eine Richtung blickend.
In Reih´und Glied stehen sie
schweigend, unbeweglich, grau.
Sie sind die Kreuze auf dem Soldatenfriedhof.
In Rei´und Glied stehen sie,
wie einst die Männer, die jetzt zu ihren Füßen begraben liegen.
Soldaten, junge Männer, kaum von der Mutterbrust gerissen und ins Leben geworfen.
Kaum gelebt und schon dem Tode geweiht.
In Reih´und Glied,
junge Menschen gezängt in graue Uniformen.
Menschen, die doch nur leben wollten.
Menschen, gemordet und doch auch zu Mördern geworden.
In Reih´und Glied.
Jedes dieser Kreuze steht für vergeudetes Leben.
Ein Leben, geopfert den Machtgelüsten der Herrscher.
Verschwendet in einem Spiel um Macht und Reichtum.
Bauernopfer.
In Reih´und Glied.
Schachfiguren, Menschen, weit weg von zu Hause.
Fern von ihren Frauen und Kindern.
Jedes Kreuz steht auch für eine Mutter, vergeblich wartend auf die Heimkerh ihrer Söhne.
Sie warten, die Mütter, aber ihre Söhne kommen nicht nach Hause.
In Reih´und Glied,
so marschierten sie in den Krieg.
1916 in Verdun
1942 in Stalingrad
1968 in den Dschungeln von Vietnam
2004 in Bagdad.
Sie kommen nicht nach Hause.
Nur die Grabkreuze sind stumme Zeugen das sie überhaupt jemals gelebt haben.
Stumm sind die Gräber und doch schreiend, anklagend den millionenfachen Mord.
Wann werden die Herrscher dieser Welt endlich begreifen das Krieg ein Spiel ist in dem es nur Verlierer gibt?
Wann?

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.07.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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