Rudolf Elster

Tegen Bedregen kannst neet flegen


Völ Pläseer hebb ik in mien Kinnertieden mit Breefduven hatt. Dat weer heel lüttjet anfangen. Mien Fründ Peter see an mi, dat he woll een Duuv missen kunn. De sull ok neet völ kosten. Wiel Duven domaals al naar dür weren, kunn ik mi gliek denken, dat disse rood Duffert woll neet een van de besten wesen sull. Man dat mook mi nix ut. Ik vvull ja blot erst even pröven, of dat wohrhaftig angahn kunn, dat de Duuv alleen weer kweem, wenn ik hum na ´n paar Week Wennertied flegen leet. Na veer Week wurr de Klapp van d´ Duvenslag openmaakt, un mien Breefduuv floog ok gliek weg. Kiek, doch ik, dor flegen dien fief Mark hen. Harrst beter annerswat för kopen kunnt. Man wat ik neet för mögelk hollen harr, savends weren mien fief Mark d´r weer. Nu harr ik Mood kregen un besörg mi ´n Spann Jungen, de noch neet flogen harren. De kunnen ja anners nargens henfinnen. ´n Jahr later weren al tein Duven in d´ Slag. In disse Tied harr ik mi ok umhört, wo dat woll weer, wenn ´n in ´n Breefduvenverein gung. Dat harr de groot Vördeel, dat ´n sien Duven ok mit reisen laten kunn. De Deren kregen saterdags ´n Gummiring um ´t Been, wurren in Körven in d´ Zug sett un van een ut Verein, de immer mitfahren muß, in Meppen, Münster of sogoor in Köln uplaten. De Tied, wennehr se flegen laten wurren, wurr vordem ofmaakt un denn kunn ´n sük so halfwegs utreken, wenn se weer overkomen deen. Wi setten uns denn in d´ Tuun un wachten. Wenn de Duven denn weerkwemen, gungen se gliek in d´ Slag, wiel se Smacht harren of na hör Jungen kieken wullen. De Gummiring wurr hör ofnomen un in ´n besünner Uhr dreiht. Bi dat Dreihen wurr de Uhrtied gliek fasthollen un denn kunn ´ n genau sehn, wo lang de Duuv bruukt harr.
Een Duffert weer bi mi nu ok so wiet, dat he mitflegen kunn. Ik meldde mi in d´ Verein an un dürs mien Duuv ok mit setten. Man dat köstde al weer Geld. Wat bleev mi aners over, äs ´n paar Duven to verkopen. Dör de Bröderee sullen dor woll gau weer well bikomen.
Nu see uns Vörsitter: „Ik maak dat nu al Jahren mit, man up eens kann ik mi keen Riem maken. Twee Mann, immer de sülvigen, delen sük alltied de erst Priesen. De hör Duven sünd alltied de ersten. Un sünnerbar is ok, dat de Uplater noch mit de verwandt is. Wi mutten ditmal all ´n bietje mehr betahlen un denn stüren wi van uns ut ´n Spioon mit.“ Wenn dat ok spietelk Geld weer daarför, dat een umsünst na Köln hen- un herfahren dürs, mook wi doch all mit. Dat wullen wi nu genau weten, of dat mit dat Uplaten all reell togung.
De Dag kweem, wor de Duven vörmiddags uplaten worden sullen un uns Spioon weer mitfahren. As wi denn namiddags up uns Renners luren deen, kweem de Spioon torügg un see an uns: „Good, dat ik mitfahren bün. Ji hebben dat Fahrgeld neet wegsmeten. As wi in Köln ankwemen, gung de Uplater na de groot Duvenkörv. He nohm dor dree Duven rut, stook de in ´n lüttjen Körvke, dee so, as wenn he de wegbrengen wull, gung ´n Endje bi Sied un schuulde sük achter so ´n lüttjen Huuske. Ik leep hum na so gau as ik kunn un kreeg noch nett mit, wo de dree Duven in d´ Lücht upstiegen deen. De Uhrtied schreev ik mi genau up. ´n goden Stünn later dürsen ok all de anner Duven na Huus flegen.“
“So, nu weten wi ´t akraat,“ see uns Vörsitter, “dor willen wi vanavend even uprümen.“ De Ofreken weer, nett äs de Verein, in Norden. Dor wurren de Uhren openmaakt un de ok gliek utropen, de de Priesen maakt harren. Wi fohren mit Rad na Norden un wurren in d´ Kroog gliek gewahr, dat de beid Nörders - nett as immer in d´ lesd Tied - weer wunnen harren. Wi wurren fraagt, of uns Duven ok good ankomen weren. Do see uns Vörsitter gliek: „Och, egentlik sünd wi heel tofree. Man ´n paar van jo sünd uns ja al weer vörbigahn. Un sullen ok ja woll menen, dat uns Deren nettso froh - wenn neet noch ehrder - in Mainhaf wesen müssen as jo Deren in Nörden. Man tegen Bedregen könen se neet flegen. Wi hebben een mitstürt hatt up de Fahrt na Köln un weten nu akraat, dat dree Duven over ´n
Stünn ehrder uplaten worden sünd. Wenn ji dat nu neet sogliek up Stee maken, denn is d´r wat los.“
Do weer tomaal ´n groten Lärm. De Uplater un de Schuldigen, de wi in d´ Vermick harren, wurren bi Sied nomen un se bekennen sük ok gau to de Bedregeree. Hör Duven wurren so rekend, as wenn se de lesden worden weren un daardör kweem uns Vörsitter sien een Duuv noch up de darde Platz. De Bedregers wurren ut Verein smeten un wi hebben van dor of an ok in Mainhaf noch mennig Pries wunnen.
De Wohrheit mutt ´n sük ok maal wat kosten laten, denn makt sük dat tolesd weer betahlt. Over ´n anner Kant hebb ik nahst noch faker beleven mußt, dat dat ´n dürabel Spill worden kann, wenn ´n mit de Wohrheit neet akkraat umgeiht.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.08.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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