Laura Diana Schmidt
Stille
Ich gehe die Straße entlang. Menschen drängen sich von allen Seiten an mich vorbei. Die Luft ist erfüllt von Schweiß, Wut, Verzweiflung und Bösartigkeit. Ich gehe meinen Weg! Immer weiter gehe ich...mit leeren Gedanken.
Mein Kopf ist seid langen schon nicht mehr bereit zu denken, zu verstehen. Zu lange habe ich all das Leid...und all die Bösartigkeit mit angesehen. Zu lange habe ich versucht....das gute im Menschen zu sehen. Daran zu glauben, dass alles einmal besser wird. Oft habe ich mich gefühlt, als würde ich an all diesem Leid sterben. Ich habe immer versucht zu helfen...zu verstehen. Besitze ich überhaupt Gefühle? Ich konnte Gefühle nie beim Menschen beobachten. Gefühle wie...Liebe, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Traurigkeit. Ich sah immer nur "die Absicht" ..."das Ziel"! Oh wie mir solche Gedanken immer zu schaffen machten. Ich bin ja selber ....ein Mensch. Ich selber gehöhre zu den Wesen, die ich so verachte. Die ich so...dumm finde! Aber das darf ich ja garnicht sagen. Der Mensch ist doch toll und gut und überhaupt das schlauste und beste Wesen der Welt! Komisch...warum sprechen diese schlauen Wesen soetwas aus? Selbsherlichkeit zeugt doch von Dummheit. Wer dumm ist, macht manchmal Fehler. Oh ja....Fehler hat der Mensch sehr viele gemacht. Wie traurig, dass er das nicht merkt! Er glaubt doch tatsächlich, dass das, was er tut gut und schlau ist. Das dass, was er tut dem Menschen hilft. Doch das sagt er nur, weil es sich edel und tapfer anhört. Der Mensch fällt darauf hinein. Er ist zu dumm, um lügen zu erkennen. Er merkt garnicht, dass sie dem zustimmen, was ihren Untergang besiegelt. Schon traurig.
Doch solche Gedanken....werden bei mir immer weniger. Das Caos in meinem Kopf ist einfach zu groß. Meine Augen, einst klar und wachsam, werden vom Schmerz glasig und blind. Meine Ohren wollen all das Geschrei nicht mehr hören. Ich bin umgeben von Stille. Sie frisst sich in meine Seele hinein. Zerstörrt alles. Warum muss der Mensch von einem extrem ins Andere? Erst Lärm, dann Stille. Warum kann ich nicht einfach meine Ruhe haben?
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.08.2004.
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