Christina Telker

Witbuh

Tief im Wald unter einer dicken Eiche hat Witbuh, hat ein kleiner Zwerg, sein Reich. Er wohnt dort nicht alleine, sondern mit vielen kleinen Zwergen. in ihrer unterirdischen Welt. Jedoch nur Witbuh wagte sich ans Licht zu den Menschen.
Eines Tages, er war gerade wieder bei seiner Arbeit im Bergwerk und suchte nach Silber und Gold, war er bei seinen Arbeiten soweit vor gedrungen, dass Tageslicht in seinen Stollen leuchtete. Zuerst war Witbuh sehr erschrocken, als er sich jedoch daran gewöhnt hatte. wurde er neugierig und kletterte weiter nach oben.
Da sah er den Wald, den Himmel mit seinem Sonnenlicht und die Tiere des Waldes. Er hörte die Vögel singen und vernahm das Brausen des Windes. Witbuh war ganz überwältigt von all dem was er sah und hörte. Zuerst blieb er nur staunend stehen und sah in die Runde. Als er sich jedoch von seinem ersten Schrecken erholt hatte, lief er zurück ins Zwergenreich und erzählte seinen Freunden davon. Das war eine Aufregung und ein Durcheinander unter den kleinen Gesellen. Da machte Witbuh seinen Freunden den Vorschlag, ihm doch einmal durch den Tunnel in den Wald zu folgen.
Es fand sich jedoch Keiner der es wagen wollte. Alle meinten „weißt du nicht mehr, was der Maulwurf erzählt hat. Dort oben wohnen Menschen, die mögen keine Tiere. Sie zerstören Vogelnester und zertreten Maulwurfshügel. Sicher mögen sie auch keine Zwerge. Wir bleiben lieber hier unten.“ Witbuh jedoch hatte große Sehnsucht nach dem Wald und dem Leben dort, dass er immer wieder nach oben kletterte. Am Tage versah er weiterhin seine Arbeit im Berg und wenn er sie beendet hatte stieg er zu den Tieren hinauf und beobachtete das Leben im Walde.
Eines Tages hörte er von weitem Stimmen näher kommen. Er duckte sich ganz dicht an den Boden um nicht gesehen zu werden und lauschte. Ein Vater der mit seinem kleinen Mädchen spazieren ging, erklärte diesem wie die Tiere hießen und wie sie lebten. Als sie an Witbuhs Baum vorbei kamen, sagte der Vater „ schau Elke dort wohnen die Zwerge. Siehst du den Eingang zum Zwergenreich, dort unter der großen Wurzel?“ „Ja Papa, den sehe ich , ach wie gerne möchte ich einmal dort unten sein.“ „Ins Zwergenreich können keine Menschen“ meinte der Vater „aber wenn du schön brav bist, vielleicht haben sie dann mal eine Überraschung für dich.“ Elke staunte und wäre am liebsten dort geblieben um Wache zu halten.
Witbuh, der alles gehört hatte, rannte zu seinen Freunden und rief „ die Menschen kennen uns, sie wissen, dass wir im Wald unter den Wurzeln der Bäume wohnen. Aber sie sind ganz lieb!“ „Täusch dich nur nicht“ meinte der älteste Zwerg . „Wenn dich die Menschen erst gesehen haben, ist alles zu spät. „ Aber Witbuh war von seinen Menschen überzeugt und hatte sich fest vorgenommen, dem kleinen Mädchen eine Freude zu machen. So lief er zur Zwergen Backstube und fragte den Bäcker der gerade dabei war Pfefferkuchenmänner zu backen. “Putz hast du vielleicht ein ganz besonders schönes Männchen für mich? Ich möchte es verschenken.“ Putz nahm sein größtes und schönstes Schokoladenmännchen und gab es Witbuh. Dieser schlich sich zu seiner Eiche und wartete. Tatsächlich brauchte er gar nicht lange zu warten und die ihm vertrauten Stimmen näherten sich. Witbuh legte vorsichtig den Schokoladenmann ins Moos und ging in die Höhle zurück. Als Elke die hohe Eiche sah, rannte sie bereits los und als sie dann auch noch den Schokoladenmann auf dem Moos entdeckte, jubelte die Kleine vor Freude. „Vati, Vati sieh was ich gefunden habe! „ „Das ist bestimmt von Witbuh für dich hingelegt“ meinte der Vater. Seit diesem Tag waren Witbuh und Elke Freunde geworden. Elke liebte den Zwerg, obwohl sie ihn nie zu Gesicht bekam und Witbuh freute sich an dem kleinen Mädchen, wenn er es von weitem beobachten konnte. Jedes mal wenn Elke in den Wald kam, hatte Witbuh eine Kleinigkeit für sie hingelegt. Wenn Elke nicht einschlafen konnte, dachte sie an Witbuh und wie es wohl im Zwergenreich sein möge. Sie wünschte sich so sehr, tief im Wald zu wohnen“ wenn ich einmal groß bin, bau ich mir ein Haus im Wald bei Witbuh“ dachte sie.
Elke wurde größer und kam seltener in den Wald. Witbuh vermißte seine kleine Freundin sehr. Traurig saß er oft oben in der Sonne und dachte an die schöne Zeit, als Elke ihn immer besuchen kam.
Eines Tages jedoch hörte er wieder Stimmen die sich seinem Baum näherten. Irgendwie kam ihm die eine Stimme bekannt vor. Er duckte sich und beobachtete den Zug Menschen näher kommen. Plötzlich vernahm er
“ Hier wohnt Witbuh, er hat mir viel Freude gemacht. Als ich ein Kind war, so klein wie ihr jetzt“. Witbuh staunte “war das seine Elke?“ „Mutti, Mutti“ riefen die Kleinen, die sie mitgebracht hatte „erzähl uns von Witbuh“. Und Elke erzählte ihren Kindern von dem kleinen Zwerg, der damals hier wohnte. „Damals?“ dachte Witbuh als die Schar weiterzog „mich gibt es auch jetzt noch“! Als Elke das nächste mal mit ihren Kindern in den Wald kam, hatte Witbuh auch für sie etwas hingelegt. Witbuh hatte wieder eine Aufgabe und er nahm sich vor, alle Kinder zu erfreuen die bei ihm vorbeikommen.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.02.2002. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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