Rudolf Elster

Luntjen

Wor vandaag de Hauptschool in Meinhaf an d` Speckweg steiht, was fröher Grönland, wat uns Nahbers in Hür harren un vör hör Peer bruken deen. Of disse Peer rechtschapen Namen harren, dor hebb ik noit na fraagt. Bi uns heten de eenfach Hingst un Rotschimmel. De Hingst was good wat manns un kunn`n good sehn, dat he geern freten much. De Rotschimmel leet so, as wenn he all Lü wiesen wull, wovöl Bunken he harr. Dor kunn`n ok neet up rieden, wiel de Rüggbunk so hoch was, dat`n dor erst `n dicken Küssen upleggen muß, wenn`n `t Achterenn neet heel stücken hebben wull. Beid Peer lepen immer mitnanner vör d` Wagen un se deen alltied hör Fliet. Wenn se daags hör Wark daan harren, brochen wi hör savends na`t Land hen. Nu kween dat aber ok vör, dat se mal neet arbeiden mussen. Denn gungen wi over Dag woll hen un keken na, of `t woll all up Stee was.
As Nahberfründ Hini un ik eenmaal ok weer eenfach even tokieken wullen,wo hör`t woll gung, kunnen wi van d` Rechtsupweger Straat ut al sehn, dat an d` Speckweg düchtig Rook upsteeg. Wi deen d`r `n Stapp bi un wassen neeisgierig, wat dat woll wesen kunn. Wat nahder komen, was`t al to sehn. Dor weren well an`t luntjen. Domaals was tüsken Weg un Land noch `n rechtschapen Togsloot, woll dree Meter breed. De Kinner up d` anner Sied van d` Tog harren dat düchtig drock. Dat Für brannde an d` Slootskant an `n paar Steden. Stadig nohm een van hör `n Dott drög Gras in Hand un hull de an `n Stee, de al brannen dee. Denn gung he mit de brannend Dott `n Enn wieder un mook `n neei Fürstee. Middewiel brannde dat woll al an tein Steden. Wi stunnen ja vör d` Tog, anners harren wi wiß ok noch mithulpen, noch wat mehr Steden antosteken. Man dor sullen wi heel keen Tied mehr to hebben.
As wi uns dat `n paar Minüten ankeken harren, wullen wi al wieder na d` Peer to gahn, as tomaal d` Gendarm van d` Hauptstraat ut mit Rad up uns daal kweem. Wat bleev uns anners over as utrieten. Hinni un ik lepen wat `t Tüg hollen wull un ik harr dat Geföhl, dat d` Gendarm an `t Für vörbifahren dee, um dat he uns wiß tofaat kreeg. Daarum keken wi uns heel neet um un sprungen hier over d` Sloot, gungen dor dör`t Land un weren mit leverlaa haast in Rechtsupweg. De Gendarm harren wi nu aber ofschüddelt. Wo sull he ok mit Rad over d` Sloot komen un dör`t Land lopen. Nüms was to sehn. Wi settden uns erst even hen un verpuusden uns. `N goden halv Stünn weren wi woll in Drafft lopen. Man daarför leet dat ok so, as wenn`t nochmal all good gahn was.
So sacht moken wi uns denn weer up d` Padd na Huus to. Wenn wi nu kommodig gungen – uns dreev ja nix mehr -, denn sull dat noch woll so`n lüttjen Stünn anhollen, bit wi weer in Huus weren.
As ik in Huus ankweem, keken Süsters un Brörs so raar, as wenn se al `n heel Sett up mi wacht harren. „Wat hebben ji denn al weer maakt?“, frogen se mi. „ Gendarm hett hier west un du sallt nu futt bi hum komen.“ Ik doch, mi truff de Slag. Denn was de heel Utrieteree doch neet bewennt west. Dor kweem Moder ok al an un meende, nu sull ik man erst even bekennen, wat wi al weer utfreten harren. Sowat kunn se eenfach neet löven, dat wi mit Für spölt harren. Ik bedaarde hör un versöchde, hör to verklookfideln, wo sük dat all besaakt harr. Do gung s` aber tokehr un see, dat was ja woll neet to löven. Ik harr hör d` Gendarm in Huus haalt un wull de nu noch as Lögenmann henstellen. Dat full hör doch naar ut Hand, dat ik weer mal neet bekennen wull. Ik kunn seggen, wat ik wull, se lövde mi dat neet. Do versöchde ik noch eenmaal, hör to overtügen un see: „Mien Ehrenwoord daarför, dat ik nix Quaads daan hebb.“ Nu sull se mi woll wiß löven. Man nix d`r van. Se see:“ Damit kann ich auch nichts anfangen, denn Schweinehunde haben kein Ehrenwort. Geh` jetzt zur Polizei und du wirst dort erfahren, wie man mit der Wahrheit umgeht.“ Nu kunn ik würkelk nix mehr seggen. Dat harr mi doch düchtig raakt, wat se dor an hör Jung seggt harr. Over `n anner Kant kunn ik hör`t ok neet verdenken, dat se mi dat man neet eenfach so löven dee, as ik dat vertellt harr. Wo faak harr se doch al recht hatt un ik was d`r mit Lögens ofkomen.
Ik mutt ja ehrelk seggen, `n good Geföhl was dat neet, nu na d` Gendarm hentogahn. De wohnde woll so`n 150 Meter van uns weg in Tjüch. As ik up d` halv Padd was, kweem Hinni mi al in d` Möt. Sien Moder harr hum gliek henstürt to bekennen. He wiskede sien Tranen noch immer of un snücker ok noch `n bietje. Nu doch ik ja, dat he wiß Hau kregen harr. Dat was aber neet so. He vertellde mi, dat de Gendarm buten was un hum gliek vörhollen harr, dat een, de utritt, wiß wat daan hett. Hinni harr hum dat all so vertellt, as dat west was un uplesd harr d` Gendarm hum dat ok lövt. „Dat mutt ik di aber noch seggen“, meende Hinni, „hulpen hett mi wiß ok, dat ik düchtig reert hebb un dat Gendarm sien Froo dor nett over to kweem. Man denn kunn ik ok na Huus gahn un was weer all up Stee.“
Ja, denn muß ik nu ja düchtig reren, wenn ik d` Gendarm to sehn kreeg. Dat dee ik denn ok un harr Glück, dat he noch mit sien Froo buten was. Dor kwemen sogoor rechtschapen Tranen un de deen hör Fliet. Dürde neet lang, do harr ik d` Kaar up Sand, kunn weer na Huus togahn. Man up een Fraag muß ik hum doch noch `n Antwoord geven. Worum wi utreten weren, wenn wi doch nix daan harren. Erst wuß ik neet recht, wat dorup to seggen was. Man denn full mi wat in un ik see:“ Bi Kinner is dat so, dat hör, wenn se `n Gendarm to sehn kriegen, all Undög van d` heel Dag infallt un se denn nix beters doon könen as utrieten. Verdeent hett`n denn wiß, dat `n na d` Gendarm mutt.“ Mit disse Antwoord was he tofree un hett ok woll docht, de Fent harr woll al faker mal verdeent hatt, na d` Gendarm to mutten.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.09.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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