Uli Garschagen

Die Helden

Ich hatte ein spannendes Buch gelesen.
Wort für Wort.
Zeile für Zeile.
Seite für Seite.
Der zum Lesen abgerichtete Inhalt dieses Buches gefiel mir sehr gut.
Eine tolle Handlung.
Einwandfrei.

In diesem Buch ging es um einen Helden. Er hieß Jack.
Jack rettete Menschenleben, verhinderte Kriege und Anschläge.
Er verliebte sich in eine Traumfrau, welche Susan hieß. Sie erwiderte Jacks Gefühle mehr als menschlich.
Jack wurde reich und berühmt. Er spendete seine Geldberge an die Armen und Ärmsten. Die Berühmtheit blieb ihm.
Er wurde von der Menschheit vergöttert und er lebte ein tolles Leben.
Er war ein Held, der Jack. Wie er im Buche steht.

Dieses Buch las ich.
Ich versetzte mich während des Lesens in die Rolle von Jack. Nahm seine Figur und seinen Charakter an.

Mit jeder weiteren guten Tat von mir, wuchs mein Brustumfang.
Jeder weitere Kuß von Susan machte mich noch verliebter in sie.

Bis zur vorletzten Seite dieses Werkes, war alles in Ordnung.
Es lief blendend für mich.

Und dann plötzlich diese Wandlung.

Zum Ende des Romans stellte ich zu meinem Entsetzen fest, dass ich auf dramatische Art und Weise ableben mußte.
Ich wurde gefoltert. Die übelsten Methoden der Foltertechnik wurden angewandt, um meine Haut bestialisch zu zerfetzen. Meine Knochen wurden tausendfach zum Bersten gebracht.
Wie mußte ich doch leiden.
Wie qualvoll wurde ich in den Himmel getrieben.
Ich litt Höhlenqualen und die Schmerzen entfachten in mir die Sehnsucht zum schnellen Sterben.
Unerträglich!
Ich war doch nun der Held und ein guter Mensch. War für die Menschheit zum Hoffnungsträger geworden. Und zum Ende nun diese Folterei und der Tod.
Es war grauenvoll.

Das konnte ich nun wirklich nicht mit mir machen lassen.

So figurierte ich mich nun spontan für Jack und Susan zum wahren Helden
und machte das Buch mit einem Riß, um eine Seite leichter.

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