Barbara Platzer

AVALON

Weiße Schwäne auf dem Wasser gleiten,
im hellen Licht sie scheinen
und ihre Anmut und Schönheit die Grenzen überschreiten.
Sachte heben sie die silbrigen Schwingen
und leis ihre Federn im Winde singen.
So schön und überirdisch sie klingen
und in Harmonie miteinander ringen.

Dichter Nebel sich wie ein Schleier legt,
auf den See, der sich nur im Zorne regt.
Am Ufer plätschern ruhige Wellen
und auf dem Lande sprudeln still,
die heiligen Quellen.

Von der Insel erklingt ein göttlicher Gesang,
der die Nebel um das Lande teilt
und zeigt einen sonnenbeschienenen Hang,
auf dem der Blick mit Freuden verweilt.
Auf diesem Hügel erstreckt sich weit,
vom Nebel freigegeben ein langer Apfelhain,
und bis in die Ewigkeit,
auf dem Gipfel der heilige Kreis aus Stein.

Aus dem See erheben sich die Schwäne,
steigen hoch in die Lüfte,
mit lautlosem Flügelschlag
und verlassen die Insel der Frühlingsdüfte.
Über ein Meer von Apfelblüten,
einem fernen Ziel entgegen
warten auf günstige Winde,
die sie noch höher in den Himmel heben.
Sie verlassen die Insel der Frauen,
die auf ihr altes Wissen bauen,
die hoffen auf die Erneuerung des Lebens
und das Ende ihres langen Sehnens.

Im Kreis der Steine die junge Priesterin steht,
und obwohl kein Winde weht,
breitet sich der dunkle Umhang aus,
wie die Flügel der Raben
und in den Händen bereit,
hält sie die heiligen Gaben.
Im Licht des schwindenden Tages, steht sie starr
und bietet still der Göttin ihr Opfer dar.

Der letzte Zufluchtsort in die Nebeln sinkt
und der Gesang der Priesterinnen verklingt.
Nur die Glocken der Kirche markieren,
wo sich die Spuren im Nebel verlieren.

Denn nach Avalon können nur die Geweihten gelangen,
die anderen sind in ihrer Welt gefangen.
Nur wer kennt die Wörter der Macht,
kann gelangen auf die Insel,
über die die Göttin wacht.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.09.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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