Eveline Dächer

Der Lügenhund

Es ist Samstag Nachmittag.
Christoph langweilt sich.
“Oma, gehen wir spazieren?“
“Es regnet doch“
“Ist doch egal, ich möchte gern spazieren gehen“
“Christoph bei solchem Wetter schickt man keinen Hund raus!“
“Warum nicht, Oma?“
“Weil er naß wird, deshalb.“
Christoph drückt sich an der Fensterscheibe seine Nase platt.
“Oma. du lügst!“
“Ich lüge nicht!, Merk dir das, eine Oma lügt nicht!“
“Du lügst doch, Oma“
“Nein, mein Schatz, aber wie kommst du darauf?“
“Da läuft ein Hund, ein ganz großer!
Gehen wir dann jetzt auch raus ? “
“Nein, es ist zu naß!“
Ich koche Kaffee
“Oma. dann können wir mit dem Auto fahren“
“Wohin?“ “Im Auto werden wir nicht naß, da können wir“
“Richtig im Auto ist es nicht naß, aber nun trinke
ich erst mal Kaffee .“
Er malt mit den Fingern an den beschlagenen Fensterscheiben.
“Oma, wann bist du fertig?“
“Warum , Christoph?“
“Ich möcht mit Dir spazieren......so gerne “
Opa kommt vom Mittagsschlaf.
“Heute können wir bestimmt nicht raus, Junge,
es regnet doch so sehr“.
“Können wir doch, Opa, der Hund ist auch draußen.“
“Welcher Hund?“
“Na, Opa, der große, mit den Lügen!“
“Mit den Lügen?“
“Ach Opa, der von der Oma!“
“Wie? mit welchen Lügen von der Oma?“
“Opa,“ ruft er nun ungeduldig und stampft mit dem Fuß auf,
“ mit dem Lügenhund!“
Opa schaut uns verständnislos an.
“Ich erkläre es Dir später“sage ich.
“Bei solch einem Wetter, Christoph,
jagt man keinen Hund vor die Tür“
sagt er beifällig.
“Doch, Opa, der Lügenhund ist auch draußen!“
Wir trinken unsern Kaffee aus, ziehen uns an und
fahren in die Flora,
dort wird man nicht naß.
Christoph hat es wieder einmal geschafft.

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