Volker Winkler

Phantasiereise: Der Wald

Wir legen uns hin, strecken unsere Glieder von uns und atmen tief ein ... und aus. Arme und Beine werden leicht , wir scheinen zu schweben in einem großen warmen Raum mit sehr angenehmem, gedämpftem Licht. Vögel sind zu hören, einige Grillen zirpen, ein Frosch quakt leise an einem Teich in der Nähe. Neben uns plätschert ein kleines Bächlein zwischen kleinen Steinchen hindurch.

Wir stehen am Rand eines Waldes an einem warmen Sommertag. Die Sonne scheint. Sonnenstrahlen fallen durch die Baumkronen auf uns nieder. Ganz seicht streift uns ein Windhauch, die Vögel zwitschern, und ihre wunderschönen Lieder schallen von den Bäumen zu uns herab. Wir holen ganz tief Luft und nehmen den Duft von Tannennadeln, Pilzen und Waldfrüchten auf. Wir atmen wieder aus. Aahh ... tut das gut.
Vorsichtig betreten wir den Wald. Ein Baum steht vor uns. Wir strecken die Arme aus und berühren ihn. Seine Rinde ist sehr rauh, es scheint ein alter Baum zu sein. Mit der anderen Hand berühren wir ihn ebenfalls und lehnen uns ganz nah an ihn heran. Er duftet nach Holz, nach frischem, saftigem, kräftigem Holz.
Hinter dem Baum knackt es ganz leise. Wir sehen ein kleines Kaninchen ganz nah an uns vorbeihüpfen. Es hebt seine Nase, sieht in die Runde und schnuppert. Es blickt sich um und die Ohren wackeln. Langsam hoppelt es weiter. Bei jedem Tritt brechen kleine Ästchen, die am Boden des Waldes liegen.
Doch noch mehr Dinge findet man da. Blätter, kleine Pilze, Moos, Grasbüschel. Wir knien uns auf den weichen Waldboden und berühren einige Moosbüschel mit der Handfläche. Ganz langsam fahren wir über sie, ohne sie zu zerdrücken. Es kitzelt an den Händen. Wir lassen sie weitergleiten zu den Grasbüscheln und fahren langsam hindurch. Ein angenehmes Gefühl durchfährt unsere Finger, und Handflächen. Wir würden uns gern darauflegen, denn es ist unheimlich weich und bequem. Mit einer Hand drücken wir das Büschel zusammen. Wie ein großes flauschiges Kissen gibt es nach und lädt uns ein, ein wenig auszuruhen. Wir legen uns hin, das Gras hält uns warm und wir liegen weich, wie im weichsten Federbett. Ein frischer Duft geht von ihm aus. Wieder atmen wir tief ein und strecken unsere Arme weit von uns. Ausatmen. Wunderschön ist es hier im Wald. Das Vogelgezwitscher hallt von den großen Bäumen wider, wie in einer großen Halle.
Hoch über uns wiegen sich die Baumwipfel leicht im Wind und rascheln leise. Wir schließen die Augen und schweben ein Stück empor. Langsam trägt uns der seichte Wind zwischen den Bäumen hindurch zu einer kleinen Lichtung zwischen großen Bäumen.
Eine kleine Waldwiese liegt unter uns. Wir können es riechen. Gräser und Waldblümchen bilden einen Duftteppich, auf dem wir ganz langsam dahin schweben. Vorsichtig landen wir auf der Wiese und genießen das Zirpen der Grillen. Die Sonne bescheint und wärmt uns, wunderschön wohlig warm wird uns zu Mute. Sie kitzelt unsere Nasen und ihre Strahlen geben uns Kraft und Mut. Wir atmen so tief durch, wie wir können, und wir fühlen uns wunderbar wohl, frisch als wären wir eben erst aus unserem weichen warmen Bett aufgestanden, und ruhig wie ein Baum, der geduldig im Wald steht.
Wir atmen ganz tief ein, und es wird ganz still um uns. Kein Knistern, kein Knacken, nur Stille.
Ganz langsam öffnen wir unsere Augen und kommen zurück in unsere Welt. Wir schütteln die Arme etwas aus, und auch die Beine. Langsam ... ganz langsam setzen wir uns wieder hin und genießen die entspannte Stimmung und die Ruhe um uns herum.

Dieser Text dient in erster Linie zum Vorlesen für Kinder und auch Erwachsene. Sie soll entspannen, gestreßte und aufgeregte Gemüter besänftigen und in eine ruhige und sanfte Stimmung versetzen. Auch als Einschlafhilfe funktioniert das ganz gut(selbst ausprobiert ;-) ).Volker Winkler, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 22.10.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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