Pascal Urech

Der Tag der Tage

Romanshorn - Egnach. Da war ich also tatsächlich. Wer hätte das gedacht. Paar Tage zuvor sah ich das kleine Dorf von einer Luftaufnahme. Doch jetzt war ich da. Am Bodensee in Thurgau. Wie faszinierend. Doch was noch viel faszinierender war, sollte die Person sein die am Bahnhof auf mich wartete. Ich konnte sie nur von Bildern und an der Stimme einschätzen. Doch in den Wochen davor lernten wir uns immer besser kennen. Tag für Tag chatteten wir länger und länger. Es war verblüffend wie viele Gemeinsamkeiten wir hatten. Ähnlichen Charakter, gleiche Ansichtsache, gleiche Träume, gleiche Ziele usw. Es war wie in einem Buch geschrieben. Alles passte.
Nun stand ich also im kleinen Zug. Mein Herz schlug immer schneller. Die Gedanken flossen durch den ganzen Körper. Wie sollte ich mich begrüssen? Wie ist sie? Wer wird dort sein? All diese Fragen. Doch bevor ich dafür Antwort geben konnte ging die Tür auf. Ich verliess die Bahn und mit dem ersten Blick sah ich sie. In diesem Moment blieben alle Gedanken fern. Ich begrüsste sie und ihre Kollegin. Der erste Eindruck war super, wie erwartet. Es kam mir vor als hätten wir uns schon oft gesehen.
Wie geplant gingen wir zu ihr nach Hause. Nach der Hausbesichtigung begannen wir einen amüsanten Film zu schauen. Während dem schaute ich immer wieder zu ihr und dachte mir Dinge die ich jetzt nicht mehr weiss. Zwischendurch lernte ich auch ihre kleine "anständige" Schwester und ihre Mutter kennen. Nach dem Film zeigten die Geschwister was sie auf dem Keyboard drauf hatten. Als wir dann genug hatten gingen wir spazieren. Ich wollte schon lange einmal den Bodensee betrachten. Im Gespräch vertieft liefen wir zum See. Es war einfach toll nur in ihrer Nähe zu sein. Doch die Zeit verging wie üblich rasend schnell.
Als wir wieder bei ihr Zuhause ankamen wäre eigentlich das Treffen vorüber gewesen, da ihre Kollegin mit der Familie weg musste. Doch in meinem Bauch wollte ich nicht wieder gehen. Ich fühlte mich zu ihr hingezogen. Ihre schönen Augen machten meine Knie weich. Als dann ihre Mutter mich zum Essen einlud war der Fall klar, ich konnte noch länger bleiben. Vor lauter innerlichen Freude dachte ich au immer sehr viel. Ich hoffte einfach ihr würde dies auch gefallen, denn das wichtig für mich.

Wir sassen auf dem Balkon und erzählten uns fast das ganze Leben. Nach dem feinen und gesunden Nachtessen mit ihrer Familie gingen wir spazieren. Es dunkelte langsam ein und ein rotes Himmelmeer präsentierte sich. Dazu kam noch ein Bodennebel mit den Bäumen im Hintergrund. Nur schon dieser Anblick war romantisch. Als ich dies sah konnte ich mich nicht mehr zurückhalten und nahm meinen Mut zusammen. Hand in Hand liefen wir gemütlich den Weg entlang ins Rote. Am liebsten hätte ich sie in diesem Moment geküsst, doch irgendetwas sagte mir dass es noch zu früh wäre. Als wir wieder zurück im Haus waren verabschiedete ich mich bei den Eltern und verliessen das Haus Richtung Bahnhof. Durch sie wie verzaubert wollte ich sie immer mehr küssen. Nun der Bahnhof nahte. Doch zu meinem Glück kam der Zug erst in einer halben Stunde. So setzten wir uns auf eine Bank und genossen es nochmals. Wir erzählten etliche Geschichten und diskutierten über Lebensweisheiten. Ich spürte, dass sie einzigartig ist. Die Person die ich schon lange suche. Die Uhr zeigte noch fünf Minuten. Wir standen neben den Gleisen. Dann kam für mich der Augenblick wo ich nicht mehr zurück konnte. Langsam näherten wir uns und dann passierte es. Ein herrliches Gefühl welches vom Herzen durch meinen Körper floss.
Der Zug kam angefahren. Die Zeit war um. Doch ohne zu überlegen küssten wir uns nochmals. Ich sagte ihr wie sehr ich sie mag. Alles war so kurz aber so schön. Ich stieg in den Zug mit dem Blick zu ihr. Die Türe ging zu und der Traum ging vorüber. Als der Zug um die erste Kurve bog vermisste ich sie bereits. Wie gern würde ich noch in ihren Händen sein. Mein Herz sagte mir, dass sie die richtige ist. Die Gedanken blieben bei ihr bis ich überglücklich einschlief und weiter träumte...

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.11.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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