Rita Latz-Orlowski

Karo und Fred machen Unsinn (2)

Karo und Fred tauchten nach ihrem Frühstück. „Ahhhh, da ist ja eine grosse Wolke Plankton,“ wollte Karo sagen, aber aus ihrem Mäulchen kam nur ein „Blubb-blubb-blubb“. Na klar, als Luftatmer funktionierte auch die Unterwasserstimme nicht mehr. Weil sie aber gleichzeitig mit dem Ärmchen auf die Wolke zeigte, verstand Fred sie trotzdem. Er nickte, und sie schwammen zu dem Schwarm winziger Krebschen, die sie über alles andere mochten.

Aber mitten im Schmausen wurde ihnen die Luft knapp. Sie schossen nach oben, streckten die Köpfchen aus dem Wasser: „Puhhh, das war Zeit!“ japste Fred, und Karo nickte.


„Guck mal“, sagte Karo, „da drüben ist auch ein Wald.“ Sie deutete auf den Grasrand am Wasser. „Wirklich!“ antwortete Fred. „Wollen wir da mal spazieren gehen?“ Da machte es platsch – und der riesengrosse Opa Heinrich versperrte ihnen den Weg. „Nichts da“, grummelte er, „dafür seid ihr noch zu klein. Soweit tragen euch eure Beinchen noch nicht. Marsch zurück!“


„Der Alte gönnt uns auch keinen Spass“, murmelte Fred so leise, dass ihn nur Karo verstehen konnte. Schliesslich wollte er keinen Ärger mit Opa Heinrich haben. Sie trödelten zurück ins tiefere Wasser.


„Guck mal da!“ Fred entdeckte Samen von Lindenblüten. Kleine Kugeln schwebten an einem grossen Segel über dem Wasser. Langsam senkten sie sich und fielen auf den See. In den leichten Wellen segelte sie weiter. „Komm“, sagte Fred, „wir fahren ein bisschen mit!“ Er hängte sich an das Segel. Und Karo machte es natürlich nach. Herrlich so eine Schifffahrt! Und es ging immer schneller voran!


„Ich habe ein Seepferdchen!“ rief Karo begeistert. „Hüh-hott! Schneller! Schneller!“


Aber da kam schon wieder ein lautes „Quaaack“. Die Froschmutter hatte sie entdeckt. „Habt ihr nichts als Unsinn im Kopf? Ihr treibt in tiefes Wasser! Wie oft habe ich euch gesagt, dass da die grossen Fische auf ein leckeres Kaulquappenfrühstück warten! Marsch zurück zum Algenwald!“


Fred und Karo bekamen einen tüchtigen Schreck. Sie blinkten nach unten zum Seegrund. Tatsächlich, er war kaum noch zu erkennen. Schnell liessen sie die Segel los. Aber Karo konnte nicht anders. Sie winkte noch ihrem „Seepferdchen“ nach: „Tschüss!“ Als aber die Mutter laut einatmete, schwamm sie schnell Fred nach, zurück zum Algenwald.


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das war´s für heute, Rita


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