Jennifer Beckmann

Das Gefühl Unendlicher Sehnsucht

Hallo Mami,

es gibt soviel in meinem Leben, was ich gerne mit dir teilen möchte. Konntest du dir damals vorstellen, wie sehr du mir fehlen würdest? Ich konnte es nicht. Alle sagen es wird besser mit der Zeit, es wird leichter. Stimmt leider nicht. Es wird immer schlimmer. Es gibt gute und schlechte Tage und in beiden Situationen fehlst du mir so unendlich. Ich bin so tief traurig. Ich bin doch erst 31 und du bist schon nicht mehr da. Heiraten musste ich ohne dich. Ich habe mich als Kind immer gefragt, ob ich unseren Daddy auch zu meiner Hochzeit einladen sollte. Habe davon aber immer Abstand genommen, da er nie für uns da war. Du warst immer da. Also wollte ich dich dabei haben. Zu spät entschlossen, du warst weg und Daddy kam zur Hochzeit. Es gibt nicht einen Tag in den letzten 5 Jahren in denen ich nicht an dich gedacht hätte. Mal fallen mir lustige Dinge ein, mal wie ich mich unfair behandelt fühlte, mal wie wir einen unserer großen Dispute um Nichtigkeiten austragen und mal wie glücklich und wohl ich mich mit dir gefühlt habe. Ich habe Angst zu vergessen, wie du gerochen hast, wie deine Stimme klang, wie du aussahst. Ich will nicht dass man mir das auch noch nimmt. Es geht mir eher schlecht im Moment. Ich bekomme Attacken in denen mir das Herz rast und mir die Luft wegbleibt. Nach dir haben wir noch zwei geliebte Menschen zu Grabe getragen. Soviel Verlust reicht. Ich will nicht wieder zu einem Friedhof müssen und wen verabschieden. Du hast gesagt das Sterben zum Leben gehört. Aber ich kann damit nicht gut leben. Du hast gesagt unser Leben würde trotz allem weitergehen. Das tut es, aber manchmal ohne dass ich es merke. Während ich das schreibe habe ich einen so dicken Kloß im Hals. Ich bin immer noch so unendlich traurig. Ich möchte dass du weißt dass ich dich liebe so lange ich lebe und dass ich dich niemals vergessen werde. Ich habe keine Worte dafür wie sehr du mir fehlst, um auszudrücken, was schmerzlicher Verlust wirklich bedeutet. Ich hoffe, es geht dir gut, da wo du jetzt bist und das du endlich LEBEN kannst. Bei mir lebst du weiter, bis auch ich hier abtreten muss. Mami ich hab dich so lieb. Du fehlst an allen Ecken und Kanten. Wir sehen uns irgendwann wieder. Das hoffe ich jedenfalls. Bis dahin muss ich einen Weg finden an dich zu denken ohne das die Trauer mich krank macht. Ich hoffe es wird mir gelingen. Bis später Mami.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.11.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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