Schlagzeilen – schlagende Zeilen – die
erschlagen – oder was man sich so aus dem
Leben pickst – um sich selber zu begegnen
Schüler bei Schulausflug über steilen Abgrund
gestürzt – tot. Lehrer wird verurteilt – zu
lebenslänglichem „was auch immer er daraus
macht“ – und bezahlt wegen unterlassener
Aufsichtspflicht ein Schmerzensgeld von
Franken 100’000.– (Franken einhunderttausend)
an die Zurückgebliebenen.
Sprachlosigkeit verwirrte meine Sinne und regte
mich zu schriftstellerischen Recherchen an.
„Stopp“, schrie es aus meinem Herzen. „Kleine,
wie steht’s bei dir mit Täter-Opfer-Gedanken.
Kindchen, ist dir doch nicht unbekannt. Jockelst
doch schon jahrelang um den heissen Opferbrei
herum.“
„Na ja, scheint mir nach genauer Überprüfung
doch ein anderer Fall zu sein,“ murmelte ich vor
mich hin.
„Ach ja, dann beharre ruhig weiter auf deinem
Recht und lass dich auf Göttersfüssen durchs
Leben wandeln. Ich für meinen Teil wünsche dir
dabei viel Glück. Ich schliesse dich in mein Herz
und schicke dir meine süssesten Gedanken.
Alles Liebe. Bis bald,“ erwiderte es und liess
mich einfach stehen – und da stehe ich nun –
am Abgrund .......
Am Abgrund
Schuldig fühle ich mich hinter dem Schmerz und
der Wut. Und die Ohnmacht in mir fühlt sich an
wie sterben. Zieht mich unaufhaltsam an den
Abgrund. In die Tiefe.
Worte zerstören. Ich möchte schweigen. Die
Stille in meinem Herzen zieht mich fort. Was ist –
soll nicht sein. Es erscheint mir entsetzlich
ungerecht. Und inmitten dieser Stille brodelt
meine Wut. Recht – schreit es. Recht will ich
haben.
Will meinem Menschendasein entfliehen. Will
nicht annehmen, was mir das Leben zu Füssen
legt. Zerstören will ich. Ein brodelnder Vulkan
sein. Dir meine Wut ins Gesicht schreien.
Ungerechtigkeiten – will sie aus meinem Dasein
wischen. Die Sinnlosigkeit ist stärker als mein
Schreien.
Trauern und klagen – lasst mich ein Klageweib
sein und die Ungerechtigkeiten beweinen bis
sich hinter dunklen Wolken das Sonnenlicht
zeigt, mein Herz wieder lachen kann, ich mein
Menschsein erkenne und inmitten scheinbarer
Schuld und Unschuld lerne zu (über)leben. Mein
Herz weint – weint um das verlorene Sein.
perfektes – sein
oder – wir menschen sind götter
einige klägliche Ausnahmen unserer Spezies
scheinen diese Metamorphose verschlafen,
den sprunghaften Wechsel zur Vollkommenheit
verpasst zu haben und bitten dringend
um unsere ....
hilfe
lasst uns Zeit
uns zu vergeben
und uns zu lieben
dieses menschsein
zu beweinen
lasst uns Zeit
zu lernen
mit euch zu sein
und hüllt uns ein
mit eurer Liebe
lasst uns Zeit
immer wieder
Dieses Gedicht stammt aus der Feder eines
Kindes, das zur Zeit seine ersten Gehversuche
wagt. Wir prüfen, wie wir seine Mängel
schnellstmöglich beheben und es zu einem
vollwertigen, uns ebenbürtigen Erdenbürger
- ohne Fehler und Schwächen – erziehen können.
Wir versichern Ihnen, es wird uns gelingen.
Die Redaktion dankt für ihr Verständnis
Schuldspruch der Woche
Die Tat war geschehen. Das Urteil verkündet.
Die Zurückgebliebenen empfingen den Schuldigen
mit lichtvollen, mitfühlenden Gedanken. Es wurde
ihm milde ans Herz gelegt, zukünftig jegliche Fehler
zu vermeiden und den Weg zur Vollkommenheit
anzustreben.
Meines Erachtens ein menschliches Urteil.
Der Richter liess Gnade vor Recht ergehen und setzte
sich dem Zorn der Götter aus. Zu Recht, meine ich,
wurde sein unprofessionelles Verhalten kritisiert.
Wahrhaft kein göttlicher Entscheid – oder doch?
Zum Schluss
Nach diesen tiefgründigen Untersuchungen
komme ich zu dem Ergebnis, dass für mich
unverzüglich erste Rettungsmassnahmen einzu-
leiten sind. Einige interessante Hilfsangebote,
die von mir noch zu überprüfen sind, haben mich
inzwischen erreicht. Speziellen Dank möchte ich
an Flor Borlofmuth richten, der mir himmlische
Auszüge aus seiner Aura-Ätherschale zur
Verfügung gestellt hat. Es lebe die Liebe und
alle unsere süssen beflügelnden Kringelge-
danken .... in Liebe umarme ich uns alle – uns,
die vollkommenen Menschenkinder. Danke und
Gruss an das lachende Universum. Und – eine
Mega – Liebes – Kringel – Lichterexplosion an
alle, die bereits den Wandel in die absolute Voll-
kommenheit geschafft haben. Mensch, wird’s mir
leicht ums Herz.
26.12.04
© by Edith Schuler
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macht und ohnmacht
still ergeben
möchte beides nicht erleben
möcht lieber fröhlich lustig sein
nicht studieren
debattieren –
sollen müssen nur erleben
nach lob und anerkennung streben
möcht mich leben wie ich bin
liebend leben s’gibt mir sinn
komm mit mir
lass uns nicht eilen –
lass uns weinen
lachen toben
uns wütend freudig sein
uns loben
will mich mit dir verbunden fühlen
unsere liebe machtvoll spüren –
lass uns lieben
uns berühren
lass uns frei sein
sorgenfrei
Edith Schuler, Anmerkung zur Geschichte
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.12.2004.
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