Andrea Schwerdt

Kitty - ein Leben für den Tribe (1. Kapitel)

I. Ein neues zu Hause…


Kitty war nun schon seit Stunden in der Stadt unterwegs. Es war ein trostloser Ort, um zu überleben, aber besser als gar keiner. Sie war auf der Suche nach einem Unterschlupf, in dem sie die Nacht verbringen konnte. Das Mädchen war es gewohnt, umherzuziehen. Doch unbewusst suchte sie etwas, wo sie für immer bleiben konnte. Sie war jetzt 20 und sehnte sich nach einem normalen geregelten Leben. Kitty seufzte. Das würde wohl nicht mehr möglich sein, nachdem die Erwachsenen durch einen Virus ausgelöscht worden waren, und das Gesetz des Stärkeren auf der Straße regierte. Das Mädchen hatte schulterlange dunkelrote Haare. An der rechten Seite hatte sie einen kleinen Zopf geflochten mit 2 kleinen Federn drin. Ihre Kleidung bestand aus einem weißen bauchfreien Oberteil, welches mit silbernen Blättern bedruckt war und Glitzersteine aufwies, und einer schwarzen Schlaghose mit einem weißen Tribal hinten auf dem Hosenbund. Darüber trug sie eine braune Felljacke, um sich vor der Kälte zu schützen. Was am meisten an ihr auffiel, waren ihre katzenartigen Augen. Sie waren von einem smaragdfarbenen Grün und durch einen schwarzen Lidstrich betont. Kitty trug türkisfarbenen Glitzerlidschatten und ein blaues Tribal auf der rechten Wange, das die Form eines Auges hatte. Ihre Lippen waren dunkelrot geschminkt.
Kitty blieb stehen. Gut dreißig Meter vor ihr baute sich ein großes Gebäude auf, vor dem ein Feuer brannte. Das Gebäude trug die Aufschrift „Mall“, also war es früher mal ein Einkaufszentrum gewesen. Vielleicht fand sie ja hier ein zu Hause? Zögernd begab sich Kitty in das Gebäude hinein. Die Mall war hell erleuchtet, doch es war niemand zu sehen. Kitty meinte Stimmen zu hören. Plötzlich schoss ein Kerl mit schwarzen langen Haaren aus einem früheren „Geschäft“. Er schien Kitty erst gar nicht wahrzunehmen. Er brummelte irgendetwas vor sich hin und schien wegen irgendwas sauer zu sein. Kitty beschloss sich bemerkbar zu machen.
„Hallo.“ Sagte sie zögerlich. Lex fuhr herum und starrte das Mädchen mit dem Rucksack an.
„Wer bist du? Wie bist du hier rein gekommen? Jack, hast du die verdammte Alarmanlage immer noch nicht repariert?“
„Äh…“ Kitty wollte gerade antworten, als sie von einem Jungen unterbrochen wurde.
„Was hast du jetzt schon wieder zu meckern, Lex?“ Er bemerkte Kitty auch erst im nächsten Moment und hielt inne. Kitty musterte den Jungen. Er hatte dunkle kupferrote Haare, die mit Gel durchgewuschelt waren. Er trug ein rotes Shirt mit einem blauen Hemd darüber und eine schwarze Hose.
Plötzlich beugte sich Pride oben über das Geländer.
„Sagt mal, was ist denn da unten los?..... Kitty??“ Kitty sah nach oben und ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus.
„Pride!“ Das war ihr Bruder. Sie hatte ihn schon jahrelang nicht mehr gesehen. Das letzte Mal hatte er seinen eigenen Stamm gehabt, den Eco-Tribe. Doch Kitty hatte damals keine Lust bei ihnen in der freien Natur zu leben. Sie zog es in die Stadt. So hatte sie den Stamm verlassen, bei dem sie nur ein paar Wochen gelebt hatte. Pride hier zu sehen, war für sie eine Riesenüberraschung. Er kam die Treppe heruntergestürzt und schloss seine Schwester in die Arme.
Lex und der andere Junge, mit dem Namen Jack, schauten ziemlich dumm aus der Wäsche, als Pride das fremde Mädchen umarmte.
„Ihr kennt euch?“ Lex fand als erster die Sprache wieder. Pride und Kitty lösten sich voneinander.
„Darf ich vorstellen: meine kleine Schwester Kitty.“ Stellte Pride das Mädchen vor.
„Die Welt ist klein…. Ähm…. Ja also ich bin Lex… hier für die Sicherheit zuständig….“ Lex trat vor und gab Kitty die Hand.
„Ich bin Jack.“ Der Junge lächelte das Mädchen an, traute sich aber nicht näher. Lex schlug ihm auf den Rücken.
„Unser Technikgenie ist schüchtern… nein wie drollig…“ Lex grinste. Auch Kitty und Pride konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen. Jack guckte leicht säuerlich, funkelte Lex wütend an und verschwand wieder im hinteren Teil der Mall.
„Und reparier diese verdammte Alarmanlage! Wozu haben wir denn eine, wenn sie eh nicht funktioniert?“ rief ihm Lex noch hinterher.
„Tja, also Pride, du wirst sie sicher den anderen vorstellen… ich hab noch zu tun.“ Lex stiefelte davon.
„Gut, Schwesterherz, dann werde ich dich mal rumführen. Aber sag mal, was hast du in der Zwischenzeit so getrieben?“ Pride führte seine Schwester die Treppe hoch.
„Ich? Ach naja, ich war überall und nirgends… so lässt sich das am besten beschreiben…“
„Du gehörst zu keinem Tribe?“
„Nein. Seitdem ich bei euch weg bin, war ich immer allein. Aber was ist mit dir? Warum bist du hier und nicht mehr beim Eco-Tribe?“
„Ach weißt du, das ist eine längere Geschichte. Aber ich gehöre jetzt zu den Mall-Rats. Ah, schau, da ist Amber.“ Beim ersten Zimmer wurde haltgemacht.
„Amber, darf ich dir meine kleine Schwester Kitty vorstellen?“ Amber kam heran.
„Hallo. Willst du jetzt bei uns leben?“ fragte sie Kitty.
„Naja, erstmal such ich was für die Nacht…“ antwortete Kitty ausweichend.
„Hey, Kitty hast du dein Vagabundenleben nicht satt?“ Pride sah sie an.
„Eigentlich schon.“ Sie sah auf den Boden.
„Du gehörst also zu keinem Stamm?“ fragte nun Amber wieder.
„Nein. Ich bin die letzten Jahre nur herumgezogen und hab mich so durchgeschlagen.“
„Warum willst du denn nicht bei uns bleiben? Platz haben wir noch. Und du wärst in der Nähe von deinem Bruder. Ist das nichts?“
„Doch… also wenn ihr mich wirklich dabei haben wollt, dann… wäre ich gerne eine…. Wie nennt ihr euch noch mal?“ Kitty schaute zu Amber auf.
„Wir sind die Mall-Rats.“ Amber lächelte. „Am besten stellen wir dich heute Abend beim Abendessen offiziell als neues Mitglied vor.“
Kitty nickte. Dann führte Pride sie weiter. Tai-San war gerade beim meditieren. Ellie schrieb gerade an ihrer Mall-Zeitung „Das Amulett“, die sie gemeinsam mit Jack ins Leben gerufen hatte. Hörte sich ganz so an, als wenn die beiden ein Paar waren. Eigentlich schade für Kitty, sie hatte Jack nämlich für einen echt schnuckeligen Typen gehalten. Aber man konnte eben nicht alles haben. Zum Schluss kamen sie zu den beiden Technik-Assen der Mall – Jack und Dal. Jack fummelte gerade an einem elektronischen Bauteil rum und Dal, der etwas jünger als Jack zu sein schien, saß am Computer und schien eine komplizierte Berechnung durchzuführen.
Nach dem Rundgang führte Pride seine Schwester in sein eigenes Zimmer.
„Das ist mein Reich. Und hier wirst du vorerst schlafen.“
„Und wo schläfst du?“ fragte Kitty ihren Bruder.
„Na auch hier.“ Er guckte leicht verwirrt.
„Ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber in unserem Alter schlafen Jungs und Mädels normalerweise getrennt. Auch wenn wir Bruder und Schwester sind… also ein bisschen Privatsphäre brauch ich schon.“
„Äh naja, es ist ja nur ne Notlösung… die anderen Zimmer, die noch frei wären, sind momentan noch zugemüllt und müssen erst hergerichtet werden.“
„Dann fang ich am besten gleich damit an!“ Kitty stellte ihren Rucksack ab und zog ihre Felljacke aus.
„Stellst du mir zwei starke Männer zur Verfügung, die mir beim Möbelschleppen helfen?“ sie hatte die Arme in die Hüften gestemmt und grinste ihren Bruder an. Pride starrte Kitty erst ungläubig an, doch dann besann er sich auf seine Bruderpflichten.
„Lex!“ brüllte er los. Doch er erhielt keine Antwort. Amber und Jack wurden durch den Lärm aufmerksam und kamen auf die beiden zu.
„Amber, weißt du wo Lex ist?“ wandte sich Pride an das Mädchen mit den blonden Zulu-Zöpfen.
„Woher soll ich das wissen?“
„Irgendwo muss er doch stecken.“
„Das sagte schon Aristoteles…“ warf Jack ein.
„Was??“ fragte Pride verwirrt. Kitty schaute ihn genauso fragend an.
„Na, dass jeder Mensch irgendwo sein muss…“ Jack zuckte mit den Schultern.
„Jack, das ist jetzt nicht der richtige Augenblick, um Witze zu reißen… obwohl DU könntest mir ja helfen!“
„Wobei?“ fragte Jack leicht skeptisch.
„Kitty braucht zwei Männer, die ihr helfen, ein Zimmer für sie herzurichten.“
„Dekorieren Frauen ihr Zimmer nicht immer gern selbst?“
„Ich brauch ja auch niemand zum dekorieren, sondern zum Möbelschleppen.“ Meinte Kitty.
„Oh ach so… ähm aber eigentlich wollte ich gerade…“
„Was auch immer es ist, es hat Zeit, Jack.“ Unterbrach ihn Pride.
„Ihr habt´s aber eilig…“ meinte Amber kopfschüttelnd.
„Naja mein Schwesterlein will gern heute Nacht schon in ihrem Zimmer schlafen. Und nicht bei mir.“
„Das würde ich auch bevorzugen.“ Lachte Amber.
„Danke… sind wir heute aber wieder liebenswürdig…“
„Also, ich muss Dal noch schnell Bescheid sagen... der wird sicher nicht begeistert sein.“ Meinte Jack.
„Weißt du was, das mach ich! Ihr beiden könnt ja schon mal mit dem entrümpeln anfangen.“ Kitty ließ die drei stehen und war in Richtung „Elektroladen“ verschwunden.
„Ähm…ja, dann fangen wir mal an…“ Pride ging zum nächstbesten freien Zimmer. Es lag neben Ellie’s Zimmer. Jack ging langsam hinterdrein.
„Viel Spaß euch beiden!“ rief Amber den beiden hinterher.

~*~

„Hey Dal…“ begrüßte Kitty den Jungen am Computer. Dal drehte sich um.
„Wo ist Jack?“ fragte er anstatt einer Begrüßung.
„Ähm, naja er hilft mir beim Möbelschleppen.“
„Bitte? Aber wir müssen dringend die Alarmanlage reparieren.“
„Hat das nicht bis morgen oder heute Abend Zeit?“
„Im Dunkeln zu arbeiten ist nicht so das wahre… und vielleicht kommt schon heute Nacht jemand und stiehlt unsere Essensvorräte…“ gab Dal zu bedenken, aber man spürte, dass er schon fast am aufgeben war.
„Und wie habt ihr das vorher gemacht?“ fragte sie.
„Ähm… naja da waren wir auch schutzlos… Normalerweise hättest du vorhin auch nicht einfach reinkommen können, wenn die Alarmanlage funktionieren würde.“
„Mmh… es dauert wirklich nicht lange, wo du Jack entbehren musst. Oder du hilfst mit, dann geht’s natürlich noch schneller!“ Kitty setzte ihr süßestes Lächeln auf. Und es wirkte.
„Ok, dann helfe ich euch.“ Dal stand auf und folgte Kitty.
Jack sammelte gerade irgendwelches Gerümpel ein und Pride schleppte ein kleines Nachtschränkchen in Kitty’s neues Zimmer.
„Wir haben noch einen Helfer!“ begrüßte Kitty die beiden Jungs.
„Dal?“ Jack sah etwas verwirrt aus.
„Ja, so geht’s schneller, und wir können schneller an der Alarmanlage weiterarbeiten.“
Jack ging mit dem Arm voller Gerümpel hinaus. Auf dem Weg verlor er immer wieder irgendwelche Stofffetzen und ähnliches. Kitty ging hinterdrein und sammelte die Sachen auf. Als Jack dann eine Blechstange fallen ließ und fast darüber stolperte, rannte Kitty zu ihm hin.
„Hey, du verlierst ja die Hälfte! Lass mich dir was abnehmen.“
„Ähm ja…“ Jack grinste sie leicht verlegen an.
Dal stand immer noch im Türrahmen und beobachtete die beiden.
„Hey Dal, wolltest du nicht helfen?“ rief ihm Pride zu.
„Ja…“ Er wandte sich um.

Jack und Kitty hatten inzwischen ihr Gerümpel vor der Mall abgeladen.
„So, das wär’s…“ meinte Jack und wollte gerade wieder in die Mall gehen, als Lex um die Ecke bog.
„Verdammt, rein mit euch! Die Technos sind wieder auf Patroullie!“ Er fuchtelte wild mit den Armen und scheuchte die beiden hinein.
„Technos?“ Kitty versagte die Stimme, sie war leichenblass geworden.
„Kitty, alles in Ordnung?“ Jack wollte sie an der Schulter fassen, doch kaum hatte er sie berührt, als sie ihn von sich stieß.
„Fass mich nicht an!“ fauchte sie. Doch im nächsten Moment bereute sie ihren Ausbruch.
„Oh Gott, entschuldige…“ sie schlug die Hände vors Gesicht. Ein Schluchzen entrang sich ihrer Kehle.
„Was ist denn mit der los? Die ist ja mit den Nerven völlig am Ende…“ Lex rannte die Treppe hoch, um nach Pride zu suchen.
„Hey Kitty, ist schon gut. Du musst schlimmes durchgemacht haben…“ murmelte Jack. Er stand neben ihr, traute sich aber nicht sie anzufassen.
„Pride! Wo steckst du?“ rief Lex derweil oben auf der Galerie.
„Was ist denn?“ Pride steckte den Kopf aus Kitty’s Zimmer.
„Deine Schwester braucht dich…“ Lex deutete mit einer Kopfbewegung nach unten ins Atrium. Pride fackelte nicht lange und rannte nach unten zu Kitty und Jack. Seine Schwester hockte jetzt auf der Treppe und wimmerte leise vor sich hin. Jack stand immer noch völlig hilflos neben ihr. Er atmete erleichtert auf, als er Pride die Treppe herunterstürmen sah.
„Was ist passiert?“ fragte dieser nun Jack, während er seiner Schwester aufhalf. Diese stürzte sich ihm sogleich in die Arme.
„Oh Pride… gut, dass du mein Bruder bist… sonst hätte ich bestimmt auch Angst vor dir…“ murmelte sie unter Tränen. Pride strich ihr beruhigend über die Haare.
„Ist ja gut, bei uns bist du in Sicherheit…“ murmelte er beruhigend.
„Ähm also, wir waren grad draußen und Lex hat uns reingescheucht, weil die Technos unterwegs sind. Kitty ist ganz blass geworden und ich hab sie nur ganz leicht an der Schulter berührt und gefragt ob alles in Ordnung ist. Da hat sie mich weggestoßen und geschrieen ich soll sie nicht anfassen.“
„Es tut mir leid Jack…“ flüsterte sie mit tränenerstickter Stimme, während sie sich weiter an der Brust ihres Bruders vergrub.
„Ist gut, Jack. Geh jetzt.“ Meinte Pride.
„Aber ich hab ihr wirklich nichts getan!“ Jack sah richtig verzweifelt aus.
„Geh jetzt! Ich möchte mit meiner Schwester allein sein!“ Pride’s Blick duldete keinen Widerspruch. Jack schüttelte den Kopf und rannte nach oben in sein Zimmer.
„Komm Kitty, wir gehen in mein Zimmer, da sind wir ungestört…“
Kitty sah ihn bittend an.
„Pride? Bitte sei mir jetzt nicht bös… aber ich kann da jetzt nicht drüber reden. Ich möchte jetzt bitte allein sein.“
Pride ließ sie los und sah sie besorgt an.
„Kitty…“
„Pride, bitte… lass mich jetzt allein.“
„Ok… ich bin oben wenn du mich brauchst…“ er lief die Treppe rauf. Oben angekommen warf er noch einmal einen Blick auf Kitty, die sich inzwischen wieder auf der Treppe niedergelassen hatte. Pride wandte sich um und ging wieder zu Dal, um Kitty’s Zimmer fertigzukriegen.
Ellie ging oben an der Galerie entlang und sah Kitty unten auf der Treppe sitzen.
„Kitty? Alles in Ordnung?“ fragte sie, während sie die Treppe runterkam. Kitty drehte sich leicht um.
„Ach du bist es Ellie…“
Das blonde Mädchen sah Kitty erschrocken an.
„Aber Kitty, was ist denn los?“ Sie hockte sich neben Kitty. „Warum weinst du?“
Kitty schüttelte den Kopf.
„Ach es ist nichts…“
„Nach „nichts“ sieht mir das aber nicht aus… Komm schon Kitty, willst du darüber reden? Das hilft meistens, es wird einem leichter ums Herz.“ Sie sah Kitty eindringlich an. Kitty spürte, dass sie zu Ellie Vertrauen haben konnte.
„Können wir irgendwo ungestört reden?“ fragte sie. Ellie nickte.
„Komm, wir gehen in mein Zimmer.“
Nachdem Ellie die Tür geschlossen hatte, brach es aus Kitty hervor.

Amber war gerade in der Küche und bereitete das Essen vor. Lex kam herein.
„Mmh, hier riecht´s aber lecker. Was gibt es denn?“ Amber hob eine Augenbraue.
„Eintopf, was sonst?“ sie rührte weiter in einem großen Topf herum. Jack kam herein und ließ sich auf einen Stuhl plumpsen.
„Was ist denn mit dir los? Du siehst aus wie 3 Tage Regenwetter…“ meinte Amber.
„Ist es wegen Kitty?“ fragte Lex.
„mmh…“ brummelte Jack nur und starrte die Tischplatte finster an, als wenn sie was dafür konnte.
„Wieso? Was ist mit ihr?“ Amber wurde hellhörig. Lex winkte ab.
„Nichts Wichtiges…“
„Ob es wichtig ist, oder nicht, entscheide ich selber! Also was ist passiert?“ Sie stemmte die Hände in die Hüften und sah abwechselnd zu Lex und Jack. Beide hüllten sich in Schweigen.
Pride und Dal waren inzwischen fertig mit Kitty’s Zimmer und kamen in die Küche.
„Pride, weißt du was mit deiner Schwester ist? Jack macht einen so niedergeschlagenen Eindruck.“ Pride sah zu Jack. Dieser tötete immer noch die Tischplatte mit seinen Blicken.
„So genau wissen wir das alle noch nicht. Sie wollte nicht reden…“
„Und wo ist sie jetzt?“ fragte Amber.

„Komm, es ist jetzt Zeit zum Abendessen.“ Meinte Ellie zu Kitty.
„Danke, dass du mir zugehört hast.“ Kitty lächelte das Mädchen neben ihr dankbar an.
„Ich sehe bestimmt aus wie sau…“ murmelte sie lachend. Ellie wies auf ihren Schminktisch.
„Du kannst dich gern bei mir schminken. Ich geh inzwischen schon mal vor.“ Sie stand auf und trat zu Tür.
„Danke Ellie.“ Kitty begab sich zu ihrem Schminktisch.
„Schon gut, Kitty.“ Ellie verließ das Zimmer in Richtung Küche.

„Hallo Leute. Kitty kommt auch gleich… ähm was ist denn mit euch los?“ Ellie sah verwirrt von einem zum anderen. Alle hatten mehr oder weniger erstarrt dagestanden und Jack saß immer noch und bearbeite die Tischplatte.
„Weißt du, was mit Kitty los ist?“ fragte Amber. Ellie nickte.
„Sie…“ Das Mädchen vergewisserte sich, dass Kitty noch nicht in Hörweite war.
„Sie ist vergewaltigt worden…“ Alle rissen die Münder und Augen auf. Sogar Jack sah von seiner Tischplatte auf und starrte Ellie an.
„Oh mein Gott, das ist ja schrecklich!“ rief Amber.
„Einer von den Technos?“ knurrte Pride. Ellie nickte nur. Sie sah verdammt traurig aus. Ihr tat Kitty leid.
„Wenn ich den Kerl erwische, der ihr das angetan hat, brech ich ihm sämtliche Knochen…“ presste Pride zwischen den Zähnen hervor.
„Bitte sprecht sie jetzt nicht darauf an. Sie braucht noch Zeit, bis sie es sagen wird. Ok?“ Ellie sah alle bittend an. Diese nickten. Jack sah nachdenklich aus.
„Hallo ihr lieben!“ platzte nun Kitty in das Geschehen. Alle fuhren erschrocken herum.
„Kitty, alles wieder in Ordnung?“ fragte Pride seine Schwester.
„Ja, mir geht’s gut!“ sie lächelte in die Runde. Jack beäugte sie misstrauisch. Sie spürte dessen Blick und ging zu ihm.
„Jack, es tut mir wirklich leid. Das vorhin… das war nicht mit Absicht… wirklich nicht!“
Jack nickte langsam und seufzte.
„Ist schon ok.“ Er sah sie an und ein zaghaftes Lächeln stahl sich auf sein Gesicht.
„So, von mir aus können wir jetzt essen!“ meinte Amber. Ellie holte aus dem Schrank die Teller und Löffel.
„Moment, wo ist Tai-San?“ Lex rannte zu Tai-San’s Zimmer. Nach ein paar Minuten kam er mit Tai-San im Schlepptau wieder.
„Jetzt kann’s losgehen!“ meinte er fröhlich.



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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.01.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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