Während einer meiner letzten Aufenthalte in Jerusalem stattete ich auch dem Herzlberg einen Besuch ab. Der Berg heißt so, weil hierher der Leichnam des geistigen Gründungsvaters Israels, Theodor Herzl, nach der Staatsgründung überführt wurde und seine letzte Ruhestätte fand. Unmittelbar im Eingangsbereich des auf dem Berg befindlichen Parks ist ein kleiner weißer Gedenkstein zur Erinnerung an Jitzchak Rabin angebracht. Außerdem sind dort einige Bilder aus für Israel bedeutenden Begegnungen und Ereignissen aufgehängt.
An Herzl´s Begräbnisstätte wird jedes Jahr die Gründung des Staates Israel offiziell gefeiert. Außerdem wurde zu seinen Ehren ebenfalls im Eingangsbereich des Parks ein kleines Museum, in welchem sein Wirken und Schaffen dokumentiert wird, errichtet.
Bänke laden unter schattigen Bäumen zum Verweilen ein. In diesem weitläufig angelegten Park befindet sich auch der Nationalfriedhof mit vielen Gräbern der in mehreren Kriegen umgekommenen Soldaten und außerdem eine Abteilung in welcher israelische Staatsoberhäupter beigesetzt sind.
Dieses Areal wird von dem Bestattungsmonument des am 04. November 1995 durch einen religiös-fanatischen jüdischen Israeli erschossenen Premiers Jitzchak Rabin dominiert. Das Grabmal ist eine Pilgerstätte sowohl für in- als auch ausländische, meistens dem Judentum angehörenden, Besucher.
Stets frische Blumen sowie Kerzen und viele kleine Steine zeugen von der großen Beliebtheit dieses außergewöhnlichen Staatspräsidenten und Friedensnobelpreisträgers. Auch ich zündete eine Kerze an und legte nach jüdischer Tradition ein Steinchen auf die Grabplatte. In diesem Moment erfaßte mich, wie bereits auch schon unmittelbar nach dem Attentat, tiefe Trauer.
Warum werden, wie schon so oft in der Weltgeschichte, immer die Politiker ermordet, die für Frieden und Gerechtigkeit die Fahne schwenken. Nachdenklich verließ ich langsamen Schrittes diesen liebevoll angelegten Park.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.01.2005.
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